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Rede des Niedersächsischen Kultusministers Grant Hendrik Tonne zur Aktuellen Stunde: „Niedersachsenplan: Mehr Fachkräfte für die Kita!“, TOP 20 b) der Landtagssitzung am 19.04.2018

Anrede,

für uns steht die frühkindliche Bildung im Mittelpunkt unserer politischen Anstrengungen: Wir setzen die Gebührenfreiheit um, wir engagieren uns für zusätzliche Plätze für Krippen und Kindergärten, wir stärken die Qualität und wir kümmern uns um mehr Fachkräfte für die niedersächsischen Kitas. Nur eine qualitativ hochwertige Kindertagesbetreuung trägt zum guten Aufwachsen von Kindern bei, verbessert Bildungschancen, Teilhabe und Integration und ermöglicht die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Die Kindertagesbetreuung hat in den vergangenen Jahren einen massiven Aufwuchs erfahren. Die zunehmenden Ansprüche an den Beruf der Erzieherin bzw. des Erziehers stellen sowohl die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Einrichtung als auch die Ausbildungsschulen vor neue Herausforderungen.

Gerade die für Kinder und ihre Eltern so wichtigen qualitativen Verbesserungen der vergangenen Jahre – die Einführung der dritten Kraft in Krippengruppen, der Einstieg in die dritte Kraft in Kindergartengruppen sowie der Ausbau der Ganztagsangebote in Kindertagesstätten, Hort und Schule – bedeuten auf der anderen Seite der Medaille einen zusätzlichen Fachkräftebedarf und damit eine wachsende Nachfrage nach Auszubildenden. Die damit einhergehende Diskussion um die Möglichkeiten der Fachkräftegewinnung ist eine wichtige Zukunftsaufgabe für die Träger und Verbände, die Einrichtungen, die Tarifpartner, aber natürlich auch für die Landesregierung. Wir stellen uns dieser verantwortungsvollen Aufgabe gerne.

Die qualitative Weiterentwicklung der Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern in den letzten Jahren zeigt die konsequente Haltung der Landesregierung zur zukunftsweisenden und nachhaltigen Aufwertung der frühkindlichen Bildung.

Ganz klar ist, dass in Zeiten mit allgemein hohem Fachkräftebedarf, Ausbildungsformate in Vollzeit allein nicht mehr ausreichen.

Deshalb hat sich die Landesregierung mit dem bereits angekündigten Niedersachsen-Plan „Mehr Fachkräfte für die Kita!“ auf den Weg gemacht, die Attraktivität der Erzieherinnen- und Erzieherausbildung weiter zu steigern und ergänzende Modelle zur bisherigen Ausbildung zu entwickeln.

Konkret bedeutet dies:

  • eine Vergütung der praktischen Ausbildung durch die Träger zu ermöglichen,

  • berufsbegleitende Ausbildungsformate in Teilzeit als Regelangebote auszubauen,

  • die Schulgeldfreiheit umzusetzen und

  • den Quereinstieg zu erleichtern.

Wir fangen aber nicht bei Null an. Es ist bereits eine Menge geschehen, um mehr junge Menschen für den Beruf des Erziehers bzw. der Erzieherin zu gewinnen. Schon heute punktet Niedersachsen mit

  • dem kontinuierlichen Ausbau von Ausbildungsplätzen,

  • den Angeboten der Ausbildungsförderung,

  • den berufsbegleitenden und vergüteten Ausbildungsformen und nicht zuletzt

  • der Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse, hier auch der Teilanerkennung.

Auch diese positive Entwicklung werden wir fortsetzen; denn auch das ist Teil unseres Niedersachsen-Plans. Wir treten in den Dialog mit Trägern, Verbänden und der Wissenschaft, um alle Möglichkeiten zu ergreifen, den aufgezeigten Niedersachsen-Plan gemeinsam verantwortungsvoll und schnell zu gestalten.

So streben wir insbesondere die Einrichtung einer berufsbegleitenden und vergüteten Ausbildungsform vom Ausbildungsbeginn bis zum Berufsabschluss als Regelangebot an. Um Modellversuche zu diesem innovativen Format vorzubereiten, ist mit Beginn des neuen Schuljahres unter Mitwirkung schulischer Beteiligter die Erarbeitung einer konzeptionellen Grundlage zu diesem neuen Ausbildungsformat von uns geplant.

Parallel wird derzeit intensiv an der Umsetzung der Schulgeldfreiheit gearbeitet.

Unsere Erzieherinnen und Erzieher sind die Expertinnen und Experten für frühkindliche Bildung, Erziehung und Betreuung. Der Beruf ist anspruchsvoll und fordernd und muss künftig einen noch höheren Stellenwert in der Gesellschaft innehaben. Wir setzen auch hier unsere Versprechen aus dem Koalitionsvertrag schnell um und kümmern uns neben der Qualität, der Beitragsfreiheit und mehr Plätzen auch um mehr attraktive Ausbildungsplätze.

So machen wir das.

Kultusminister Grant Hendrik Tonne   Bildrechte: MK

Kultusminister Grant Hendrik Tonne

Artikel-Informationen

erstellt am:
19.04.2018

Ansprechpartner/in:
Tanja Meister

Nds. Kultusministerium
Stellvertretende Pressesprecherin
Schiffgraben 12
30159 Hannover
Tel: 0511 120 7145

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