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Beratung und Unterstützung der Arbeit in Bildungsregionen

Die Einrichtung und Weiterentwicklung von Bildungsregionen in Niedersachsen führt zu einem Bedarf an fachlicher und organisatorischer Beratung und Unterstützung sowie Qualifizierung und Fortbildung. Das Land bietet Beratung und Unterstützung an u. a. durch die nachgeordneten Bereiche des Niedersächsischen Kultusministeriums (Niedersächsische Landesschulbehörde, Niedersächsisches Landesinstitut für schulische Qualitätsentwicklung), des Niedersächsischen Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung (Niedersächsisches Landesamt für Soziales, Jugend und Familie, Landesjugendamt) und des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur (Agentur für Erwachsenen- und Weiterbildung, Servicestelle Offene Hochschule Niedersachsen gGmbH, Koordinierungs-stelle für Studienberatung in Niedersachsen). Weiterhin baut das Land (Ministerium für Wissenschaft und Kultur) ein landesweites Bildungsberatungsangebot rund um die individuelle Weiterbildung und das regionale Bildungsangebot kontinuierlich auf und aus, um wirksame Orientierungshilfen für das Lebenslange Lernen zu bieten.

Niedersächsische Landesschulbehörde

Das Land wird in einer Bildungsregion im Rahmen der §§ 119 und 120 NSchG durch die Niedersächsische Landesschulbehörde (NLSchB) vertreten. In jeder Bildungsregion in Kooperation mit dem Land wirkt eine Dezernentin bzw. ein Dezernent im strategisch koordinierenden Gremium, optional in anderen Gremien der Bildungsregion, mit. Im Bedarfsfall können Vertreterinnen und Vertreter aus anderen Ressorts angefragt werden. Hierdurch stellt das Land Beratung und Unterstützung zur Verfügung.

Aufgaben der Dezernentinnen und Dezernenten sind u. a.

  • die Mitwirkung bei der Bestimmung der Entwicklungsziele,
  • die Mitwirkung bei der Abstimmung der Handlungsschritte zur Zielerreichung und Evaluation,
  • die Unterstützung einer Kultur der gemeinsamen Verantwortung im Rahmen der Kooperation der Bildungsakteure, insbesondere in Bezug auf die Schulen,
  • die Beteiligung bei der Entscheidungsfindung, welche Daten für ein kommunales Bildungsmonitoring erfasst werden.

Darüber hinaus ist in jeder Regionalabteilung der Niedersächsischen Landesschulbehörde eine Dezernentin bzw. ein Dezernent für die Fachaufgabe „Bildungsregionen“ zuständig. Landesweit wird die Fachaufgabe „Bildungsregionen“ von einer Dezernentin bzw. einem Dezernenten koordiniert.

Auf diese Weise können bildungspolitische Interessen und Vorhaben des Landes in die Zielklärungsprozesse und Entwicklungsvorhaben der Bildungsregion einfließen, z. B. Maßnahmen im Bereich Sprachbildung und Sprachförderung.

Die Niedersächsische Landesschulbehörde versteht sich als Dienstleister. Sie bietet in vielen Bereichen Beratung und Unterstützung für Schulen und Studienseminare, Schülerinnen und Schüler, Eltern und Erziehungsberechtigte sowie Lehrkräfte und das nicht lehrende Personal an. Über das Onlineportal für Beratung und Unterstützung haben auch Bildungsregionen die Möglichkeit, die Angebote der Niedersächsischen Landesschulbehörde in Anspruch zu nehmen.

Niedersächsisches Landesinstitut für schulische Qualitätsentwicklung

Im Rahmenkonzept für Bildungsregionen in Niedersachsen ist festgelegt, dass für die Unterstützung der Arbeit in den Bildungsregionen eine praxisrelevante und praxisnahe Qualifizierungsmaßnahme für das Personal der regionalen Geschäftsstellen vorgehalten wird.

Das Curriculum der Qualifizierung wurde im Jahr 2015 vom Niedersächsischen Landesinstitut für schulische Qualitätsentwicklung (NLQ) in enger Zusammenarbeit mit der kommunalen Ebene (Arbeitsgemeinschaft der Kommunalen Spitzenverbände, Vertreterinnen und Vertreter der Kommunen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der regionalen Geschäftsstellen, Transferagentur Niedersachsen) und in Kooperation mit der Universität Hildesheim entwickelt, erprobt und prozessbegleitend evaluiert.

Das Qualifizierungsangebot, das aus mehrstufigen, berufsbegleitenden Trainingsphasen besteht, richtet sich sowohl an die vom Land abgeordneten Lehrkräfte als auch an die kommunalen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der regionalen Geschäftsstellen. Ziel der Qualifizierung ist es, das Personal der regionalen Geschäftsstellen bestmöglich auf die eigene Rolle und die Aufgaben im System der beteiligten Akteure sowie auf die Komplexität der Gestaltung der Prozesse in einer Bildungsregion vorzubereiten und/oder zu stärken. Im Idealfall nehmen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kommunen und des Landes gemeinsam an der Qualifizierung teil. Auf diese Weise können günstige Voraussetzungen zur Stärkung der regionalen Teams unter Beachtung der unterschiedlichen Professionen geschaffen werden. Im Rahmen der Qualifizierung ist vorgesehen, an einem Trainingstag das neu zu qualifizierende Personal mit bereits qualifiziertem Personal in den regionalen Geschäftsstellen zu vernetzen, um einen Austausch zwischen den verschiedenen Bildungsregionen zu fördern. Das Qualifizierungsangebot wird regelmäßig entsprechend des Bedarfs vorgehalten. Die Kosten für die Qualifizierung der vom Land an die Kommune abgeordneten Lehrkräfte übernimmt das Land. Die Kosten für die Qualifizierung des kommunalen Personals sind von den Kommunen zu tragen.

Ziel der Qualifizierung ist es,

  • einen Beitrag zur Klärung von Rollen und Aufgaben zu leisten,
  • personale Kompetenzen zur Kommunikation, Koordination und Führung zu fördern,
  • gestalterische Kompetenzen für Moderation, Projektmanagement und Vernetzungsarbeit zu fördern,
  • für das Schnittstellen-/Übergangsmanagement zu qualifizieren und
  • für Möglichkeiten (Formen/Aufwand, Nutzen, Chancen/Grenzen) eines datenbasierten Bildungsmonitorings zu sensibilisieren.

Informationen zu weiteren Unterstützungsmöglichkeiten der Arbeit in Bildungsregionen können über den Niedersächsischen Bildungsserver (Bildungsportal des Landes Niedersachsen im Schulbereich) abgerufen werden.

Das Portal Interkulturelle Bildung und Sprachbildung (ibus-Portal) enthält Infomationen zur Interkulturellen Bildung und Sprachbildung (ibus) mit Foikus auf Deutsch als Zweit- und Bildungssprache. Neben den rechtlichen Vorgaben und Angeboten zur Beratung und Qaulifizierung für Lehrkräfte stehen zahlreiche Unterrichtsmaterialien zum Download bereit.

Das Portal Medienbildung bietet eine Einführung in Grundlagen zur Vermittlung von Medienkompetenz und zum Lernen mit und über Medien, informiert über medienpädagogische Aktivitäten im Lande und stellt Projekte und deren Ergebnisse vor.

Stiftung Universität Hildesheim, organization studies: Studie zu den Auswirkungen der Arbeit in Bildungsregionen auf Schule

Dem schulischen Part kommt in Bildungsregionen eine besondere Bedeutung zu. Daher wurde vom Niedersächsischen Kultusministerium und in Abstimmung mit der kommunalen Ebene im Jahr 2015 eine wissenschaftliche Studie in Auftrag gegeben, die die Auswirkungen von Bildungsregion auf Schule zum Gegenstand hat. Im Rahmen dieser Studie, die von der Universität Hildesheim, Institut organization studies (Leitung: Prof. Dr. Herbert Asselmeyer) durchgeführt wurde, sind hierzu mitwirkende Akteure in verschiedenen Bildungsregionen zu ihren Entwicklungs- und Kooperationserfahrungen befragt worden, um Hinweise zu den Gelingensbedingungen, aber auch zu Hemmnissen und Problemen zu erhalten. Die Auswahl der befragten Bildungsregionen erfolgte im Beratungsverfahren mit der Arbeitsgemeinschaft der kommunalen Spitzenverbände. Die Ergebnisse sollen zum Verständnis beitragen, wie der schulische Beitrag zur Netzwerkarbeit in Bildungsregionen gegenwärtig erlebt und wertgeschätzt wird. Auch können sie Hinweise für die zukünftige Gestaltung der bildungsregionalen Arbeit geben.

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