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Schritte zu einem schulischen Konzept zur Förderung von emotionalen und sozialen Kompetenzen

Um ein tragfähiges Vorgehen zur Förderung von emotionalen und sozialen Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern in Schulen zu erreichen, sind strukturelle Grundlagen und wiederkehrende Abstimmungsprozesse erforderlich. Dafür finden Sie hier Fragestellungen sowie eine Arbeitshilfe zur Neu- oder Weiterentwicklung eines entsprechenden schulischen Konzeptes.

Die nachfolgenden Schritte unterstützen Sie dabei, eine schulische Strategie zur Prävention und zum Umgang mit herausfordernden Verhaltensweisen zu formulieren oder ein bereits bestehendes Konzept neu zu bewerten und weiterzuentwickeln. Das Angebot bezieht sich dabei explizit auf das Konzept ES.


Schritte zur Konzeptentwicklung:

1. Schritt: Bedarfsermittlung und Bestandsaufnahme

2. Schritt: Auswahl von Maßnahmen und Planung der Umsetzung

3. Schritt: Umsetzung der Maßnahmen und Etablierung

4. Schritt: Evaluation der durchgeführten Maßnahmen

1. Schritt: Bedarfsermittlung und Bestandsaufnahme

Im ersten Schritt geht es darum, sich der Ausgangslage mit den vorhandenen Bedarfen und den verfügbaren Ressourcen bewusst zu werden. Die Dokumentation des Ist-Zustandes der Schule mit bestehenden Maßnahmen, Projekten und Kooperationen sowie das Engagement und die Belastbarkeit des Kollegiums stehen dabei im Mittelpunkt.

- Welche Herausforderungen sehen wir im schulischen Alltag?

- Was benötigen die Schülerinnen und Schüler?

- Was fehlt den dem Kollegium?

- Was davon liegt „obenauf“? (Wo drückt der Schuh am meisten?)

- Welche Angebote sind an unserer Schule vorhanden?

- Können diese Angebote dem Bereich „Förderung von emotionalen und sozialen Kompetenzen“ zugeordnet werden?

- Werden diese Angebote noch regelmäßig genutzt?

- Welche Bereiche sollen noch gestaltet werden?

Eine niedrigschwellige Bestandsaufnahme ist anhand der Tabelle „Schulische Maßnahmen zur Förderung von emotionalen und sozialen Kompetenzen“
sowie der Datei „Bedarfsermittlung anhand des Modells der gestuften Interventionen“ möglich.

2. Schritt: Priorisierung und Auswahl von Maßnahmen; Planung der Umsetzung
auf Grundlage der Bedarfsermittlung

Nach dem erhobenen Bedarf wird in diesem Schritt mit der Ausarbeitung eines Konzepts begonnen. Es werden überprüfbare Ziele definiert, die vom individuellen Bedarf der Schule abgeleitet werden. Hier können auch entsprechende Teilziele definiert werden, die sich im Umsetzungsprozess ergeben, wie beispielsweise Fortbildungsmaßnahmen für die Lehrkräfte. Nach Zielfestlegung können bedarfsgerechte Maßnahmen und Programme ausgewählt werden. In einem möglichen Maßnahmenplan können geplante Aktivitäten, Zuständigkeiten und zeitliche Rahmenbedingungen dokumentiert werden. Gegebenenfalls können Kooperationspartnerinnen und -partner eingebunden werden, die bei der Umsetzung unterstützen können.

- Welche Informationen, Programme, Konzepte (z.B. Werkzeugkoffer ES, „Grüne Liste Prävention“, …) liegen vor, die wir nutzen können?
Siehe auch: Angebote zur präventiven Unterstützung und Fortbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen

- Welche Fortbildungsmaßnahmen können uns hier unterstützen?

- Wer kann uns dabei unterstützen (Fachberatung, RZI, MiS…)?
Siehe auch: Beratung und Unterstützung

- Wann erfolgt die Evaluation (Ggf. mit Unterstützung)?

3. Schritt: Umsetzung der Maßnahmen und Etablierung

Die ausgewählten Maßnahmen werden in den schulischen Alltag integriert. Es kann möglich sein, dass unvorhergesehene Herausforderungen zu bewältigen sind und dabei die weitere Umsetzung sicherzustellen ist. Das Gleichgewicht zwischen Flexibilität und Umsetzung des Plans gilt es, begleitet durch eine Dokumentation des Verlaufs sowie regelmäßige Austauschtreffen, zu gewährleisten. Diese Dokumentation und die fortwährende Kommunikation ermöglichen Anpassungen oder Veränderungen des Maßnahmenplans.

- Sind besondere Schwierigkeiten aufgetreten?

- Lässt sich der Zeitplan einhalten?

4. Schritt: Evaluation der durchgeführten Maßnahmen

Die Dokumentation des Verlaufs der durchgeführten Maßnahmen und Programme wird entsprechend evaluiert. Hier erfolgt sowohl eine Prozess- als auch eine Ergebnisevaluation. Durch mögliche Beratungs- und Unterstützungsmaßnahmen, wie beispielsweise die Hinzuziehung der des RZI, werden die Ergebnisse aufbereitet. Anschließend kann entschieden werden, ob das Konzept dauerhaft verstetigt werden kann oder ob eine Anpassung erforderlich ist und eine erneute Bedarfsermittlung durchgeführt werden sollte.

Die vordergründigen Ziele der Evaluation sind:

- Messung von erwünschten und unerwünschten Wirkungen und Ergebnissen;

- Analyse, wer von der Maßnahme profitiert und wer nicht;

- Betrachtung von Einsatz im Vergleich zum Nutzen;

- Wirksamkeit der individuellen Maßnahmen prüfen.

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