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Diagnostik und Förderplanung

Diagnostik und Förderplanung

Im schulischen Kontext steht eine pädagogische Diagnostik im Vordergrund. Hierbei ist ein individueller Blick auf alle Lernenden eine zentrale Voraussetzung dafür, dass die Stärken und die Verbesserungspotentiale der Schülerinnen und Schüler in die sozialen Lernprozesse und die Förderung einfließen können. Dabei sind die verschiedenen Akteure und Aspekte einzubeziehen, die in einem Wirkungsgeflecht die Lern- und Entwicklungsprozesse beeinflussen.

Neben individuellen Aspekten (Biografie, Interesse, Motivation, Kognitive Fähigkeiten u.a.) sind dies auch exogene Einflussfaktoren wie die Lebenswelt, familiäre Bedingungen und Einflussfaktoren im Wechselspiel mit der Gleichaltrigengruppe. (vgl. Fortbildungscurriculum zur inklusiven Schule S. 18)

Diagnoseprozesse machen es im pädagogischen Rahmen möglich, Ausgangsbedingungen, Lernvoraussetzungen und Lernstände von Schülerinnen und Schülern einzuschätzen sowie passende Fördermaßnahmen zu planen und umzusetzen, um individualisiertes Lernen zu ermöglichen. Die Dokumentation erfolgt in den Bögen zur individuellen Lernentwicklung (ILE) bzw. in individuellen Förderplänen, die regelmäßig evaluiert und fortgeschrieben werden.

Fortbildungsangebote und Materialien

Im Folgenden finden Sie Angebote sowie verschiedene Materialien und Methoden zu den Bereichen der Förderplanung, der individuellen Lernentwicklung und der Diagnostik. Diese werden zum Teil auch als Fortbildungen bei VeDaB angeboten.

Wenn eine Schule Interesse an einer Fortbildung hat, kann sie sich an das zuständige Kompetenzzentrum wenden. Ein Tandem der Multiplikatorinnen und Multiplikatoren inklusive Schule (MiS) setzt sich dann mit der Schule in Verbindung und spricht die Termine und das weitere Vorgehen ab.


Übersicht Diagnosematerialien
Bezeichnung Klassen-
stufe
Link Print MiS //
QuiS

FEESS 1-2

1/2 Fragebogen zur Erfassung x x
FESS 3-4 3/4 Fragebogen zur Erfassung x x
FESS 5-6 5/6 Fragebogen zur Erfassung x x
Schulische Einschätzung des Verhaltens online- SEVO 3/4 Verhaltenstraining Schulanfänger x
-

Lehrerfragebogen „Schulische Einschätzung des Verhaltens und der Entwicklung“ -SEVE

1-10

Enthalten in:

Hartke, Vrban (2011) „Schwierige Schüler, 49 Handlungsmöglichkeiten bei Verhaltensauffälligkeiten“, Persen Verlag, Hamburg;

Hartke, Blumenthal, Carnein, Vrban (2014) „Schwierige Schüler – Sekundarstufe, 64 Handlungsmöglichkeiten bei Verhaltensauffälligkeiten“, Persen Verlag, Hamburg

Hartke, Blumenthal, Carnein, Vrban (2018) „Schwierige Schüler, 84 Handlungsmöglichkeiten bei Verhaltensauffälligkeiten und sonderpädagogischem Förderbedarf“, Persen Verlag, Hamburg

x x
ELDiB 1-10 Material x x
LSL 1-13
Lehrereinschätzliste x x

Abgrenzung zur psychiatrischen Diagnostik:

In Bezug auf die individuellen Entwicklungsfaktoren können auch Aspekte aus der medizinischen bzw. kinder- und jugendpsychiatrischen Diagnostik bedeutsam sein. Zum Beispiel:

- Entwicklungsstörungen aus dem Autismusspektrum

- Traumatisierungen z.B. aufgrund frühkindlicher Erlebnisse

- Angststörungen

- Aufmerksamkeitsstörungen (ADS und ADHS)

In diesem Kontext gibt es Beratungsangebote der Schulpsychologie.

Feststellung eines Bedarfs an sonderpädagogischer Unterstützung

Die Feststellung eines Bedarfs an sonderpädagogischer Unterstützung im Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung erfordert eine veränderte Sichtweise auf die Persönlichkeit, das Umfeld sowie auf die Leistungsbereitschaft und -fähigkeit einer Schülerin bzw. eines Schülers. Es bedarf spezieller Expertise, um die unterrichtenden Lehrkräfte für diese Sichtweise zu sensibilisieren und sie dabei zu unterstützen, die Möglichkeiten des pädagogischen Handelns auszuloten, zu erproben und umzusetzen.

Das Verfahren zur Feststellung eines Bedarfs an sonderpädagogischer Unterstützung stellt grundsätzlich eine Ausnahme dar. Die Durchführung dieses Verfahrens setzt voraus, dass die Schule alle ihr zur Verfügung stehenden Fördermöglichkeiten über einen angemessenen Zeitraum ausgeschöpft hat.

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