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Schule und Ernährung

Schülerinnen und Schüler begegnen dem Themenfeld „Essen und Trinken“ auf zwei unterschiedlichen Ebenen des schulischen Alltags. Zum einen ist die Ernährungsbildung Teil des schulischen Curriculums und gehört somit zum Unterrichtsstoff. Die Vermittlung erfolgt je nach Jahrgangstufe und Schulart sowohl theoretisch als auch praktisch. Zum anderen werden in fast allen niedersächsischen Schulen Speisen und Getränke zum Verzehr angeboten, sei es in Form einer Zwischenmahlzeit durch Kioske, Automaten, Cafeterien, sei es als Mittagessen. Im Idealfall ergänzen sich beide Bereiche infolge eines pädagogischen Konzeptes, das mit allen Beteiligten erarbeitet wurde.

Essen und Trinken sind für Kinder und Jugendliche wichtige physiologische Grundlagen, um motiviert und leistungsbereit am schulischen Leben und Alltag teilnehmen zu können. In Niedersachsen ist die Zahl der Ganztagsschulen in den letzten Jahren sprunghaft gestiegen. So verbringen heute viele Schülerinnen und Schüler bis zu neun Stunden pro Tag in Schulen und nehmen dort mehrere Mahlzeiten ein. Damit nimmt auch der Einfluss der Bildungseinrichtungen auf die Essgewohnheiten der Kinder und Jugendlichen zu.

Gleichzeitig wird deutlich, dass in den Haushalten vielfach ein Kompetenzverlust beim Thema „gesunde Ernährung“ stattgefunden hat. Erhebungen der letzten Jahre zeigen, dass zahlreiche Kinder täglich ohne ein erstes Frühstück zur Schule kommen und z. T. auch keine ausreichende Verpflegung/Getränke für den Tag mit sich führen. Die Gründe für dieses veränderte Verhalten sind vielfältig. Als Konsequenz daraus entstehen u. a. nachlassende Aufmerksamkeit im Unterricht und/oder eine Zunahme der Aggressionsbereitschaft.

Schulen haben sich in den letzten Jahren im Zusammenhang mit der Einführung von Ganztagsschulen und durch die oben geschilderten veränderten Verhaltensweisen verstärkt den Fragen eines gesundheitsförderlichen Verpflegungs- und Getränkeangebots in Schulen zugewandt. Das tägliche Verpflegungsangebot ist zu einem unverzichtbaren Bestandteil schulischen Lebens geworden und bietet dort die Chance, die Ausgestaltung pädagogischer Konzepte sowie Theorie und Praxis der Ernährungsbildung mit dem Speisen- und Getränkeangebot zu verknüpfen. Einen besonderen Stellenwert nimmt dabei das warme Mittagessen ein.


Die vielfältigen Antworten jeder Schule auf diese Herausforderungen sind entscheidend dafür, ob die Chance zur Verbesserung der Bildungsqualität durch die bewusste pädagogische Planung eines für jede Schule individuell angepassten Gesamtkonzeptes „Ernährung“ unter Einbindung aller am Schulleben beteiligten Gruppen (Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte, Verwaltung, Eltern, Schulträger) genutzt wird. Dabei gilt die Maxime, dass die Verhältnisprävention die Verhaltensprävention stützen muss und umgekehrt. Das schulische Verpflegungskonzept sollte somit Teil der Schulentwicklung und des Schulprogramms werden.


Mit Beginn des Schuljahres 2014/15 startete in Niedersachsen für Grund- und Förderschulen das EU-Schulprogramm.

Nähere Informationen finden sich auf den Seiten des Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherbildung.

Essensausgabe in der Schulmensa Bildrechte: Vernetzungsstelle Schulverpflegung Niedersachsen

Mittagsverpflegung

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