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Rede des Niedersächsischen Kultusministers Grant Hendrik Tonne zu TOP 22 der Landtagssitzung am 28.03.2019 „Geflüchtete Kinder in Erstaufnahmeeinrichtungen frühzeitig beschulen“ - Antrag der Fraktion B´90/Die Grünen, Drs. 18/3247



Es gilt das gesprochene Wort!


Anrede,

Bildung ist unser höchstes Gut!

Und dies gilt selbstverständlich auch in Erstaufnahmeeinrichtungen. Deswegen gewähren wir auch jetzt schon allen Kindern und Jugendlichen in den Erstaufnahmeeinrichtungen in Niedersachsen vom ersten Tag an Zugang zu Bildung. Dort führen abgeordnete Lehrkräfte ganzjährig ein Bildungsangebot durch: die Interkulturelle Lernwerkstatt 2.0.

Die ganz besondere Lebenssituation dieser Kinder und Jugendlichen findet dabei volle Berücksichtigung. Die Interkulturelle Lernwerkstatt 2.0 bietet pädagogischen Raum, allen Kindern und Jugendlichen während des Aufenthalts die Kompetenzen zu vermitteln, die sie befähigen, in Deutschland oder in einem anderen Land eine Schule zu besuchen.

Die Situation hat sich aber durch die erheblich zunehmende Verweildauer in den Erstaufnahmeeinrichtungen auch von Familien verändert.

Deshalb entwickeln wir die derzeitigen Bildungsangebote in den Erstaufnahmeeinrichtungen für alle dort untergebrachten Kinder und Jugendlichen weiter. Dabei ist eine engere Anbindung an die örtlichen allgemein bildenden Schulen vorgesehen.

Das hat mehrere Vorteile:

  • die Lehrkräfte gehören künftig zur Regelschule,
  • die Lehrmaterialien der Schule können auch für den Standort genutzt werden,
  • der Austausch zwischen den Lehrkräften und den Schülerinnen und Schülern der Regelschule und den Lehrkräften und den Kindern und Jugendlichen an den Standorten kann intensiviert werden, z. B. durch gemeinsam gestaltete Projekttage.

In ihrem Antrag fordern die Grünen Unterricht und Schule für die Kinder und Jugendlichen erst nach drei Monaten! Wir gewährleisten Unterricht und Schule für alle dort untergebrachten Kinder und Jugendliche aber bereits vom ersten Tag an für die Dauer des Aufenthalts.

Schon zum nächsten Schuljahr werden wir mit einem angepassten Bildungskonzept in den Erstaufnahmeeinrichtungen starten, um den Kindern und Jugendlichen eine Beschulung entsprechend der Standards in Regelschulen zu gewährleisten und damit eine weitere Verbesserung des Unterrichts in Erstaufnahmeeinrichtungen umzusetzen. Wir machen das ja schließlich unabhängig vom Entschließungsantrag.

Anrede,

die Kinder und Jugendlichen in der Landesaufnahmebehörde Niedersachsen werden eine bestmögliche Allgemeinbildung entsprechend ihres individuellen Lernstands durch sofortige Anbindung an das allgemein bildende Schulsystem erhalten.

Wir setzen uns für Chancengerechtigkeit und Bildungsteilhabe für jedes Kind und jeden Jugendlichen ein - und zwar unabhängig vom Aufenthaltsstatus.


Kultusminister Grant Hendrik Tonne   Bildrechte: MK

Kultusminister Grant Hendrik Tonne

Artikel-Informationen

erstellt am:
28.03.2019

Ansprechpartner/in:
Sebastian Schumacher

Nds. Kultusministerium
Pressesprecher
Hans-Böckler-Allee 5
30173 Hannover
Tel: 05 11/1 20-71 48
Fax: 05 11/1 20-74 51

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