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Erinnerung wachhalten: Kultusminister aus Niedersachsen und Sachsen-Anhalt eröffneten Schülerprojekttag in Marienborn

Der Kultusminister Sachsen-Anhalts, Stephan Dorgerloh, und die Niedersächsische Kultusministerin Frauke Heiligenstadt haben die Schulen in den beiden Ländern ermuntert, sich intensiv mit der friedlichen Revolution und dem Mauerfall sowie den Folgen zu beschäftigen. Dass sich Schulen aus Niedersachsen und Sachsen-Anhalt zu einem gemeinsamen Projekttag an der einstigen Grenzübergangsstelle in Marienborn treffen, sei hier ein sichtbares und wichtiges Zeichen, lobten sie am 14. Juli bei der Eröffnung des Projekttages in der Gedenkstätte Deutsche Teilung in Marienborn.

Die Beschäftigung mit dem Leben in den zwei deutschen Staaten sei auch kein ostdeutsches Spezialthema. „Das geht uns alle an. Deshalb bleibt es auch nicht nur im 25. Jubiläumsjahr des Mauerfalls wichtig, dass sich unsere Schülerinnen und Schüler jetzt und in Zukunft damit befassen und wissen, was in dieser Zeit vor sich ging“, betonten beide. „Der Mauerfall ist eines der größten friedlichen europäischen und weltpolitischen Ereignisse des 20. Jahrhunderts gewesen, dessen Bedeutung nicht aus dem Bewusstsein schwinden darf“, sagte Frauke Heiligenstadt. „Das, was die friedlichen Revolutionäre in der DDR und anderen Ländern des Ostblocks damals wollten, wofür sie auf die Straßen gingen, wofür sie kämpften, ist heute Wirklichkeit. Der Ruf des Jahres 1989 ‚Wir sind ein Volk’, hatte Erfolg! Heute ist unser Land wiedervereinigt, die Menschen leben in Sicherheit und Wohlstand. Oder um es mit den Worten von Willy Brandt zu sagen: Jetzt wächst zusammen, was zusammengehört.“

„Mit ihrem Mut haben die Menschen in der DDR bewiesen, dass sich eine Gesellschaft verändern lässt und sich der Einsatz für Demokratie lohnt“, erklärte Stephan Dorgerloh. Diese Lehre gelte es auch für die Zukunft zu bewahren. „Ich habe am eigenen Leib erfahren, was die Teilung bedeutete“, so der Kultusminister weiter. Denn in der DDR fehlte nicht nur die Reisefreiheit, es mangelte auch an Entwicklungsmöglichkeiten, um etwa die Studienrichtung und Berufswahl selbst bestimmen zu können. „Als Mitglied der evangelischen Kirche habe ich selbst erlebt, was es bedeutete, wenn man in einer Diktatur lebt und zu denen gehört, die nicht ins Idealbild des herrschenden Regimes passen.“ Gerade weil die heutigen Schülerinnen und Schüler das nur noch aus Erzählungen und den Geschichtsbüchern kennen, müsse die Erinnerung daran wach gehalten werden. Der Besuch an einem der authentischen Orte der Teilung biete den jungen Menschen dazu einen Einblick in die deutsche Vergangenheit.

An dem Projekttag nahmen insgesamt mehr als 200 Schülerinnen und Schüler aus Sachsen-Anhalt und Niedersachsen teil. Die Jugendlichen setzten sich in kleineren Gruppen und an verschiedenen Stationen mit der Bedeutung des Jahres 1989 auseinander. Begleitet wurden sie dabei von Schülerlotsen. Zudem gab es eine Diskussionsrunde zum Thema „Was bedeutet das Jahr 1989 und der Mauerfall für mich heute?“.

Hintergrund: Gedenkstätte "Deutsche Teilung Marienborn"

Der Grenzübergang Marienborn war am 1. Juli 1945 als Alliierte Kontrollstelle eröffnet worden. Er entwickelte sich im Verlauf des Kalten Krieges zur größten Grenzübergangsstelle an der innerdeutschen Grenze. Seit Oktober 1990 stehen die ehemaligen Grenzabfertigungsanlagen der DDR zwischen Marienborn und Helmstedt unter Denkmalschutz. Am 13. August 1996 wurde auf einem Teil des Geländes der ehemaligen Grenzübergangsstelle die Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn mit den alten Kontrollanlagen und dem Stabsgebäude durch das Land Sachsen-Anhalt eröffnet. Im Besucherzentrum informieren eine Dauerausstellung unter dem Titel „Die Grenzübergangsstelle Marienborn: Bollwerk, Nadelöhr, Seismograph“ sowie zwei Filme über die historischen Zusammenhänge. Seit Dezember 2011 trägt die Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn das Europäische Kulturerbesiegel der Europäischen Union.

Kontakte:

Martin Hanusch

Pressesprecher

Kultusministerium des Landes Sachsen-Anhalt

Turmschanzenstraße 32

39114 Magdeburg

Tel.: +49 391 567 3638

Fax: +49 391 567 3775

E-Mail: Martin.Hanusch@mk.sachsen-anhalt.de

Sebastian Schumacher

Pressesprecher

Niedersächsisches Kultusministerium

Schiffgraben 12

30159 Hannover

Tel.: +49 5 11 1 20 71 48

Fax: +49 5 11 1 20 74 51

E-Mail: Sebastian.Schumacher@mk.niedersachsen.de
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Artikel-Informationen

erstellt am:
14.07.2014

Ansprechpartner/in:
Sebastian Schumacher

Nds. Kultusministerium
Pressesprecher
Hans-Böckler-Allee 5
30173 Hannover
Tel: 05 11/1 20-71 48

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