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Kultusministerium zeichnet Anne-Frank-Haus in Oldau als „Lernort Demokratiebildung“ aus

Das Niedersächsische Kultusministerium hat am frühen Nachmittag das Anne-Frank-Haus in Hambühren (Oldau) als „Lernort Demokratiebildung in Niedersachsen“ ausgezeichnet. Im Rahmen der Feierlichkeiten übergab der stellvertretende Abteilungsleiter Thomas Castens dem Jugendbildungsreferenten des Hauses, Moritz Thies, ein repräsentatives Schild. Damit würdigt das Kultusministerium die Bildungsangebote, die sich insbesondere an einer aktiven Erinnerungskultur orientieren.

So setzt sich das Anne-Frank-Haus als Freizeit- und Jugendbegegnungsstätte bereits seit langer Zeit dafür ein, junge Menschen für die Thematik des Holocausts zu sensibilisieren. In Anlehnung an ihre Namensträgerin, die 1945 gestorbene Anne Frank, möchte die Einrichtung einen Beitrag zur Aufarbeitung der Vergangenheit leisten. Dazu gehört ein deutliches Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit, Rechtsextremismus und Gewalt. Unter dem Leitgedanken „Aus Geschichte lernen – Verantwortung für die Zukunft“ wurde daher ein besonderes pädagogisches Profil erarbeitet, um junge Menschen in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu stärken, sie an demokratischen Prozessen mitwirken zu lassen und gesellschaftliche Teilhabe zu fördern.

„Gerade in einer Zeit, in der tragischerweise der Krieg in Europa zurückgekehrt ist, sind die Friedensbildung, der internationale Austausch und die Völkerverständigung an diesem historischen Lernort von herausragender Bedeutung“, lobte Castens das Engagement vor Ort.

Jugendbildungsreferent Moritz Thies ergänzte: „Wir freuen uns sehr über die Würdigung der langjährigen Arbeit des Hauses, der Weiterentwicklung und Modernisierung unserer Bildungskonzepte für junge Menschen. Eine konstante und zeitgemäße historisch-politische Bildungsarbeit ist in unseren Augen gerade aufgrund der stetigen und ansteigenden Präsenz antisemitischer Erklärungsmuster sowie deren gewalttätiger Umsetzung von besonderer Wichtigkeit.“

Die Arbeit im Anne-Frank-Haus wird von einem Team aus haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geplant und durchgeführt. Träger des Hauses ist der „Christliche Verein Junger Menschen“ (CVJM/YMCA). Er ist weltweit die größte überkonfessionelle christliche Jugendorganisation mit insgesamt 45 Millionen Mitgliedern. Der CVJM Landesverband Hannover e.V. ist Dachverband für 28 Ortsvereine.


Hintergrund:

Seit 2021 werden Institutionen und Initiativen, die ihre Einrichtung und ihr Programm konsequent im Sinne eines „Modellorts der Demokratie“ gestalten, als „Ausgezeichnete Lernorte Demokratiebildung“ ernannt. Hier sollen aktive Partizipation, gelebte Demokratie und die Orientierung an den 17 Nachhaltigkeitszielen im Mittelpunkt stehen. Jeder ausgezeichnete Lernort erhält als sichtbare Würdigung ein repräsentatives Schild, einen Geldpreis für Bildungsangebote für Schulen und einen „Materialrucksack“ für Demokratiebildung.

Die Auszeichnung soll das Engagement des Lernortes öffentlichkeitswirksam sichtbar machen, eine langfristige Unterstützung bei der Vernetzung der Lernorte bieten und konkrete Angebote zur Vertiefung der eigenen Schwerpunktsetzung ermöglichen. 10 Lernorte wurden von einer Fachjury unter der Leitung von Minister Tonne als „Lernort Demokratiebildung“ ausgewählt.

Kultusminister Grant Hendrik Tonne   Bildrechte: MK

Kultusminister Grant Hendrik Tonne

Artikel-Informationen

erstellt am:
14.06.2022

Ansprechpartner/in:
Felix Thiel

Nds. Kultusministerium
Hans-Böckler Allee 5
30173 Hannover
Tel: 0511 120 7198

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