Althusmann: „Extremismusprävention, Völkerverständigung und Integration haben in unseren Schulen einen hohen Stellenwert“
HANNOVER. Kultusminister Dr. Bernd Althusmann hat heute in Hannover den Schülerfriedenspreis 2012 für acht schulische Projekte aus allen Regionen Niedersachsens verliehen. „Schule ist neben dem Elternhaus der wichtigste Ort, um Kindern und Jugendlichen Toleranz und Zivilcourage zu vermitteln. Die zahlreichen hervorragenden Einsendungen für den diesjährigen Wettbewerb zeigen, dass Themen wie Extremismusprävention, Völkerverständigung und Integration in unseren Schulen einen hohen Stellenwert haben. Den Gewinnern gratuliere ich herzlich und danke allen Lehrerinnen und Lehrern, die die Projekte ermöglicht und betreut haben“, sagte Dr. Bernd Althusmann.
Der Minister hob bei der feierlichen Preisverleihung im Gästehaus der Landesregierung hervor, dass die ausgezeichneten Projekte allesamt in der jeweiligen Region eine große Öffentlichkeitswirkung erzielt hätten. „Ob Theaterprojekt, Aktionstag oder Schüleraustausch: Alle Projekte waren nicht nur vorbildlich in das Schulleben eingebunden, sondern auch darüber hinaus deutlich sichtbar“, sagte Dr. Bernd Althusmann.
Die Hälfte aller Einsendungen 2012 widmete sich dem Thema „Erinnerungsarbeit“. In seiner Rede appellierte der Minister an Schulleitungen und Lehrkräfte, dieses Thema weiterhin intensiv mit ihren Schülerinnen und Schülern zu bearbeiten, auch angesichts der Verbrechen des so genannten „Nationalsozialistischen Untergrunds“. „Es ist bestürzend und unfassbar, dass rechtsextremer Terror in Deutschland in diesem Umfang möglich war - trotz jahrzehntelanger, sorgfältiger Aufarbeitung der deutschen Geschichte und hier insbesondere des Holocaust und der NS-Zeit in unseren Schulen, Gedenkstätten und Medien. Wir dürfen nicht resignieren. Die schrecklichen Vorfälle müssen uns vielmehr anspornen, unsere Arbeit weiterzuführen“, sagte der Kultusminister.
Der Schülerfriedenspreis wird seit 1993 jedes Jahr an niedersächsische Schulen für besondere Leistungen vergeben, die der Förderung der Menschenrechte und der Menschenwürde, der Integration von Zuwanderinnen und Zuwanderern, der Vertiefung der Völkerverständigung, der Gewalt- und Extremismusprävention und dem Abbau von Vorurteilen dienen.
Zum zweiten Mal wird im Rahmen des Schülerfriedenspreises auch ein Preis für Zivilcourage vergeben, diesen teilen sich zwei Schulen. Hinzu kommt in diesem Jahr ein Sonderpreis für ein Projekt, das beiden Preisen zuzuordnen ist.
Schülerfriedenspreis 2012 - Preisträger und Projekte:
Schülerfriedenspreis - 1. Preis (800 Euro)
Kurt Schwitters-Gymnasium Hannover: „Mit Kurt Schwitters in Afrika“
Schülerfriedenspreis - 1. Preis (800 Euro)
BBS am Pottgraben, BBS am Schölerberg, BBS an der Brinkstraße und Berufsschulzentrum Westerberg, Osnabrück: „Berufsbildende Schulen in der Stadt Osnabrück gegen Rechtsextremismus“
Schülerfriedenspreis - 2. Preis (600 Euro)
Realschule Friesoythe: Wanderausstellung „Werden sie uns wehtun?
Schülerfriedenspreis - 3. Preis (400 Euro)
Astrid-Lindgren-Schule (Förderschule), Edewecht: „Die Kriegsgräberstätte Edewecht“
Schülerfriedenspreis - 3. Preis (400 Euro)
Ratsgymnasium Stadthagen: Polnisch-Deutsches Musiktheaterprojekt mit dem Lyceum Ogolnoksztalcace aus Slupca (Polen)
Zivilcouragepreis (600 Euro)
Hauswirtschaftliche Berufsbildende Schulen, Nordhorn: Theaterpädagogisches Projekt zum Thema Zivilcourage
Zivilcouragepreis (600 Euro)
Grundschule Bad Münder: Aktionstag „Singen, bewegen, erfolgreich sein – Gewalt kommt so bei uns nicht rein“
Sonderpreis (300 Euro)
Gymnasium Julianum, Helmstedt: „Bunt statt braun“
Artikel-Informationen
erstellt am:
08.01.2013
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