Kultusminister legt Begleitstudie zum Kita-Orientierungsplan vor
Busemann: „Ansatzpunkte für weitere Verbesserungen in der frühkindlichen Bildung“
"85 Prozent der niedersächsischen Kindertagesstätten sind nach eigener Einschätzung gut oder sehr gut über den Orientierungsplan Bildung und Erziehung im Elementarbereich informiert", hat der Niedersächsische Kultusminister Bernd Busemann heute die wesentlichen Ergebnisse einer wissenschaftlichen Begleitstudie der Universität Trier zu dem gemeinsam mit allen Trägerverbänden erarbeiteten Handlungsleitfaden in der frühkindlichen Bildung vorgestellt.
"Vier Fünftel der Erzieherinnen und Erzieher in den verschiedenen Einrichtungen haben zu den Themenfeldern des Orientierungsplans bereits Weiterbildungsangebote in Anspruch genommen", sagte der Kultusminister. Erfreulich sei die rege Beteiligung an der schriftlichen Befragung. Einrichtungen kommunaler wie freier Träger hätten sich gleichermaßen – entsprechend der Trägerstruktur in Niedersachsen – an der Befragung beteiligt.
"Beobachtung und Dokumentation individueller Lernfortschritte, mathematisches Grundverständnis und Zusammenarbeit mit Grundschulen und Eltern stehen oben auf der Wunschliste der Erzieherinnen und Erzieher, wenn es um weitere Fortbildungsangebote geht, die von den Trägerverbänden insbesondere der freien Träger, vom Land oder auch den Fachberatungen gewünscht werden", hob Busemann hervor. Ebenso zu begrüßen sei, dass als Ziele der pädagogischen Arbeit in den Kindertagesstätten die Stärkung des Selbstvertrauens der Kinder, soziales Lernen und die Befähigung zum eigenständigen Lernen an oberster Stelle genannt wurden.
"Beobachtung und Dokumentation der Lernentwicklung aller Kinder gehören in 68 Prozent aller Einrichtungen zum Arbeitsalltag", stellte Busemann fest. Computernutzung oder der Umgang mit dem geschriebenen Wort hätten dagegen einen deutlich geringeren Stellenwert. Besonders die freien Träger und ihre Einrichtungen seien aktiv im Bereich der Qualitätsentwicklung. Dieser Anspruch spiegele sich auch in der Elternarbeit und in der Zahl der pädagogischen Arbeitsschwerpunkte der jeweiligen Einrichtungen wider. Insgesamt sei die Zusammenarbeit der Kitas mit den Eltern und mit den Grundschulen aber noch deutlich verbesserungsfähig. Zwar berichte die Mehrzahl der Kindertagsstättenleitungen über eine gute Elternarbeit, aber erst 40 Prozent der Einrichtungen hätten ein erläuterndes Faltblatt zum Orientierungsplan an die Eltern weitergegeben. Gut zwei Drittel der Kitas konnten von Kooperationsvereinbarungen mit Grundschulen berichten. "Das heißt aber auch, dass ein Drittel dies bisher noch nicht getan hat. Hier setzen wir im Rahmen des 100-Millionen-Programms der Landesregierung an. Mit einem Einsatz von 5 Millionen Euro jährlich in den nächsten vier Jahren soll die Entwicklung des dritten Kita-Jahres zum Brückenjahr zwischen Kita und Grundschule unterstützt werden", machte der Kultusminister deutlich.
"Vielen niedersächsischen Kindertagesstätten kann eine sehr gute Qualität bescheinigt werden. Die Daten der Studie liefern uns Ansatzpunkte für weiterführende Verbesserungen, aber auch für die Bestärkung bereits erfolgter positiver Schritte", fasste Busemann die Ergebnisse der Studie abschließend zusammen. "Alle auf Landesebene zusammengeschlossenen Träger erhalten die Grunddaten und den Auswertungsbericht der Studie. Damit eröffnen wir die Möglichkeit einer breiten Diskussion", so Busemann abschließend.
Der Studie wird auch auf den Internetseiten des Niedersächsischen Kultusministeriums unter www.mk. niedersachsen.de eingestellt.
Artikel-Informationen
erstellt am:
01.03.2010
Ansprechpartner/in:
Stefan Muhle
Nds. Kultusministerium
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