Gedenkstättenstiftung vor erster großer Aufgabe
Busemann: „ Gedenken und Erinnern muss nicht nur Sache des Staates sein“
Vom Land erhalte die Stiftung eine jährliche Finanzhilfe. Von Seiten des Bundes gebe es bislang lediglich eine Projektförderung. "Das ist auf die Dauer kein Zustand. Wir wollen für Bergen-Belsen genauso eine institutionelle Förderung des Bundes, wie sie die Gedenkstätten Buchenwald, Ravensbrück und Sachsenhausen schon seit Jahren erhalten", machte Busemann deutlich. Erstmals sprach Busemann als Vorsitzender des Stiftungsrates der neu gegründeten Stiftung. Im Stiftungsrat vertreten seien neben dem Kultusminister, der den Vorsitz hat, Vertreter des Finanz- und des Justizministeriums sowie des Bundes. Ferner gehörten ihm je ein Vertreter oder eine Vertreterin der vier Fraktionen des Landtages, der Vertreter des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden in Niedersachsen und der oder die Vorsitzende des Beirats. Der Stiftungsrat entscheide unter .anderem. über die Satzung, den Haushalts- und Stellenplan sowie über die Berufung des Geschäftsführers. "Auch die mahnende und beratende Stimme der Überlebenden und ihrer Nachkommen muss in der Arbeit unserer Gedenkstätten zur Geltung kommen. Deshalb sind im Beirat auch ihre Verbände und weitere Gruppen vertreten, die dem Stiftungszweck besonders verbunden sind", hob Busemann hervor.
Die Landesregierung werde aus Anlass des 60. Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers Bergen-Belsen gemeinsam mit dem Landesverband der Jüdischen Gemeinden in Niedersachsen am Sonntag, 17. April 2005, eine Gedenkveranstaltung durchführen. "Wir wollen bei allem notwendigen Gedenken und aller Trauer aber auch einen positiven Lichtblick dagegen setzen, ein kulturelles Glanzlicht. Wir werden in der Stadthalle Hannover am Vorabend, dem 16. April, ein Benefiz-Galakonzert veranstalten" kündigte Busemann an. Mit der künstlerischen Leitung habe er Professor Andor Izsák , den Direktor des Europäischen Zentrums für Jüdische Musik in Hannover beauftragt.
"Mit Musik können wir die Menschen ohne sprachliche, religiöse oder sonstige Barrieren erreichen. Sie ist das geeignete Mittel, unsere Botschaft mitzuteilen: Wir wollen Erinnern und nicht vergessen. Aber wir schauen auch in die Zukunft", erläuterte Iszák. Die Radiophilharmonie des NDR, Chöre aus dem In- und Ausland sowie international renommierte Solisten würden zu dem Galaabend erwartet. "Es soll ein Fest sein, das Freude verbreitet und das zugleich der Rückbesinnung auf die verlorene große jüdische Kultur in Deutschland dient", so Busemann abschließend.
Artikel-Informationen
erstellt am:
01.03.2010
Ansprechpartner/in:
Stefan Muhle
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