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Kultusminister zu Gast beim islamischen Fastenbrechen

Busemann: „Hohe Akzeptanz für den Islamischen Religionsunterricht“


"Mit dem Schulversuch Islamischer Religionsunterricht wird für die drittgrößte Religionsgemeinschaft im Lande das grundgesetzlich verbriefte Recht auf religiöse Identität anerkannt und ein bedeutsamer Beitrag zur Integration geleistet". Darauf hat der Niedersächsische Kultusminister Bernd Busemann anlässlich des "Iftar", des Fastenbrechens im islamischen Fastenmonat Ramadan hingewiesen.

Der Schulversuch läuft inzwischen bereits im dritten Jahr. 687 muslimische Schülerinnen und Schüler nehmen in diesem Schuljahr an 19 Schulstandorten daran teil. Die Anzahl der teilnehmenden Schülerinnen und Schüler, sei als Merkmal für die Akzeptanz des Islamischen Religionsunterrichts zu werten. An einigen Schulstandorten seien bereits alle muslimischen Schülerinnen und Schüler erfasst.

Die Islamische Gemeinschaft der Jama’at un Nur in Hannover-Linden hatte den Kultusminister zusammen mit weiteren Gästen eingeladen. "Ich weiß, der Ramadan ist auch eine Zeit, in der Gemeinschaft und Freundschaft besonders gepflegt werden und man nach Sonnenuntergang gern Freunde, muslimische und immer häufiger auch solche nichtmuslimischen Glaubens, zum Fastenbrechen einlädt", dankte Busemann.

Anders als andere Bundesländer habe sich Niedersachsen bewusst gegen das Fach Islamische Unterweisung und für den Religionsunterricht entschieden und damit für Erfahrungen mit der eigenen Religion und religiöse Werteerziehung, betonte Busemann. Alle seien motiviert bei der Sache und erlebten sich damit als gleichgestellt zu den Schülerinnen und Schülern des Katholischen und Evangelischen Religionsunterrichts. "Auch die Eltern erfahren den Schulversuch als einen Schritt auf sie zu, der es auch ihnen erlaubt, selbst einen Schritt hin auf die Schule zu wagen", stellte Busemann fest.

"Für guten Unterricht braucht man gute Lehrkräfte", so Busemann. Deshalb begrüße er die Einrichtung von Studiengängen zur islamischen Religionspädagogik wie zum Beispiel an der Universität Osnabrück. Klärungsbedarf bestehe aber noch hinsichtlich des Status der Muslime als Religionsgemeinschaft. "Wenn es gelänge, den damit verbundenen rechtlichen Ansprüchen zu genügen, könnte so etwas wie eine Art Konkordat auch zwischen den Muslimen und dem Land Niedersachsen vereinbart werden", sagte Busemann. Auch Ministerpräsident Christian Wulff habe sich erst kürzlich in ähnlich Weise geäußert.

Presseinformationen Bildrechte: Land Niedersachsen

Artikel-Informationen

erstellt am:
01.03.2010

Ansprechpartner/in:
Stefan Muhle

Nds. Kultusministerium
Pressesprecher
Schiffgraben 12
30159 Hannover
Tel: 0511 / 120 7145
Fax: 0511 / 120 7451

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