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Kultusminister trifft Überlebende des Holocaust in USA und Kanada

Busemann: „Tief bewegende Momente“


"Die Überlebenden des ehemaligen Konzentrationslagers Bergen-Belsen, die dort zwischen 1945 und 1950 im Lager der Displaced Persons geborenen Menschen und die Angehörigen der Opfer nehmen es mit Genugtuung und Freude auf, dass wir die Neugestaltung und den Ausbau der Gedenkstätte in Angriff genommen haben. Das Erinnern und das Gedenken an die Leiden der Opfer ist ihnen wichtig. Aber auch die Mahnung an die jetzt lebenden und künftigen Generationen zur Wahrung der Menschenrechte und zur Verständigung der Völker überall in der Welt ist ihnen ein sehr ernstes Anliegen", fasst der Niedersächsische Kultusminister Bernd Busemann die Eindrücke zusammen, die er bei seiner Reise in die USA und nach Kanada gewinnen konnte. Persönlich überbrachte der Kultusminister, der für die Gedenkstätten des Landes zuständig ist, die Einladungen zum 60. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers im April 2005.

In Washington besuchte Busemann das United States Holocaust Memorial Museum und traf dort mit dem Historiker Prof. Henry Friedländer, Verfasser des Standardwerkes "Die Entstehung des Nazigenozids - von der Euthanasie zur Endlösung", und dem Präsidenten des Weltverbandes der Überlebenden von Bergen-Belsen, Sam E. Bloch, zusammen. Bei einem Gespräch im Museum of Jewish Heritage in New York waren viele Überlebende und im Displaced-Persons-Lager geborene Mitglieder der jüdischen Gemeinde anwesend. Nach der Befreiung des Konzentrationslagers hatten viele der vorherigen Insassen bis zur Erteilung eines Visums für Palästina, die USA oder andere Länder weiter dort gelebt und eine eigene Verwaltung eingerichtet. Die jüdischen Überlebenden schöpften Kraft und Hoffnung aus dem Neubeginn ihres Lebens in der Zeit von 1945 bis 1950. Es gab kulturelle Veranstaltungen, Musik und Sport. Ehen wurden geschlossen und bis zu 2.000 Kinder damals im Lagerbereich geboren. Weltweit hat Bergen-Belsen deshalb eine besondere Bedeutung für die jüdischen Gemeinden als Symbol für die Lebens-kraft und den Mut des jüdischen Volkes. In Toronto eröffnete Busemann eine auch vom Land Niedersachsen geförderte Ausstellung zu diesem Aspekt der Geschichte des Lagers Bergen-Belsen.

"Es sind tief bewegende Momente, wenn die Überlebenden des Konzentrationslagers Bergen-Belsen von ihren Erinnerungen sprechen, aber auch davon, dass Menschenwürde, Freiheit, Toleranz und gegenseitige Hilfe die Lehren sind, die aus den brutalen Verbrechen des Nationalsozialismus gezogen werden müssen", so Busemann. Die Gestaltung der amerikanischen Gedenkstätten habe viele Hinweise gegeben, wie heute moderne Gedenkstättenarbeit aussehen kann.

Presseinformationen Bildrechte: Land Niedersachsen

Artikel-Informationen

erstellt am:
01.03.2010

Ansprechpartner/in:
Stefan Muhle

Nds. Kultusministerium
Pressesprecher
Schiffgraben 12
30159 Hannover
Tel: 0511 / 120 7145
Fax: 0511 / 120 7451

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