Kultusminister legt Anmeldezahlen für das Schuljahr 2004/2005 vor
Busemann: „Hauptschule stabilisiert, das Gymnasium wächst und Niedersachsen bleibt Realschulland“
"Die Schulform Hauptschule ist in ihrem Bestand gesichert. Der Anteil des Gymnasiums wächst und Niedersachsen bleibt Realschulland. 21,2 Prozent der Kinder wurden an einer Hauptschule angemeldet, 38,3 Prozent an einer Realschule und 38,7 Prozent an einem Gymnasium.", stellte der Niedersächsische Kultusminister Bernd Busemann heute in Hannover die Anmeldezahlen zu den weiterführenden Schulen im Schuljahr 2004/2005 vor. Gegenüber der Februar-Umfrage bedeute dies ein Plus von 1,5 Prozent für die Hauptschule und 2,2 Prozent für das Gymnasium bei einem entsprechenden Rückgang des Realschulanteils.
"In der Summe liegen die landesweiten Übergangsquoten für die künftigen Jahrgänge 5, 6 und 7 innerhalb der von uns erwarteten Bahnen. Die Zahlen bestätigen insofern unsere Planungen", stellte Busemann fest. Wie bereits bei der Tendenzumfrage im Februar seien regional teils unterschiedliche Entwicklungen festzuhalten. So sei im Bezirk Weser-Ems nach wie vor der Anteil der Hauptschule mit einer Anmeldequote von 25,5 Prozent überproportional hoch. "Das hat sicher mit der Qualität der dortigen Hauptschularbeit zu tun", erläuterte der Minister. Aber auch im Bezirk Lüneburg liege der Hauptschulanteil bei 21,7 Prozent und im Bezirk Braunschweig mit 19,2 Prozent nahe der 20-Prozentmarke. Einen starken Drang zum Gymnasium gebe es vor allem in den städtischen Ballungsgebieten, was sich in den Anmeldequoten für diese Schulform von 52,7 Prozent Hannover, 52,8 Prozent in Braunschweig, sowie 55,0 Prozent in Oldenburg und 56,4 Prozent in Osnabrück widerspiegele. Er erwarte eine bessere Ausschöpfung der Bildungsteilhabe im ganzen Land und eine Steigerung der Abiturquote. "Das darf aber nicht zu Lasten der Qualität der schulischen Arbeit gehen", betonte Busemann.
"Es bleibt beim freien Elternwillen. Wir wollen die Qualität der Beratung durch die Grundschulen noch erhöhen, um mehr Akzeptanz und Zufriedenheit bei den Beteiligten zu erreichen", bekräftigte der Minister. Sorgen bereite es, wenn vor dem Hintergrund der vielen Verbesserungen für die Hauptschule viele Kinder mit der entsprechenden Empfehlung in Gesamtschulen gingen. Statt von dem auf sie zugeschnittenen, klaren Schulprofil mit kleineren Klassen, mehr Unterricht in den Kernfächern und der beruflichen Orientierung über Betriebs- oder Praxistage zu profitieren, besuchen sie dann eine Schulform, die ihnen dies von ihrer Ausrichtung her nicht bieten kann", gab Busemann zu bedenken.
Innerhalb der nächsten zwei Jahre werde sich das Schulwahlverhalten noch besser einspielen und auf Mittelwerten einpendeln. Für die Schulträger erwarte er keine größeren Probleme. Überall im Land seien sie gut vorbereitet. "Wir sichern ein flächendeckendes schulisches Angebot. Auch hinsichtlich der Unterrichtsversorgung liegen wir auf Kurs", machte Busemann abschließend deutlich.
Hinweis: Bei der Berechnung nach Schuljahrgängen und dem Vergleich zur Tendenzumfrage im Februar ergeben sich andere Summen als in der Übersichttabelle nach Landkreisen, weil nur dort die Integrierten Gesamtschulen gesondert berechnet wurden.
Übergänge auf die weiterführenden Schulformen nach Jahrgängen, Schuljahr 2004/05
(PDF, 0,03 MB)
Verteilung der Schülerinnen und Schüler im 7. Schuljahrgang auf die Schulformen
(PDF, 0,04 MB)
Übergänge zum Schuljahr 2004/05, Vergleich Trend Februar und Empfehlung Juni
(PDF, 0,04 MB)
Artikel-Informationen
erstellt am:
01.03.2010
Ansprechpartner/in:
Stefan Muhle
Nds. Kultusministerium
Pressesprecher
Schiffgraben 12
30159 Hannover
Tel: 0511 / 120 7145
Fax: 0511 / 120 7451