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Ergebnisse des Ländervergleichs zu PISA 2006 in Berlin vorgestellt

Elisabeth Heister-Neumann: „PISA zeigt Erfolge, aber auch Handlungsbedarf“


Hannover. Anlässlich der heute von der Kultusministerkonferenz in Berlin präsentierten Ergebnisse des Ländervergleichs zu PISA 2006 erklärte Niedersachsens Kultusministerin Elisabeth Heister-Neumann:

"Seit der ersten PISA-Studie im Jahr 2000 hat sich das Leistungsniveau unserer Schülerinnen und Schüler in den drei Kompetenzbereichen Naturwissenschaften, Mathematik und Lesen deutlich verbessert. Dabei stellen sich die Gewinne in den Naturwissenschaften und Mathematik als substanziell dar, im Lesen sind sie dagegen weniger signifikant. Bei einer ersten Analyse der heute vorgestellten Zahlen aus dem Jahr 2006 fallen insbesondere folgende Punkte auf:

Erstens: In der Hauptdomäne Naturwissenschaften liegen die Leistungen über dem OECD-Durchschnitt. Hier gab es im Vergleich zur ersten PISA-Untersuchung eine Verbesserung um 30 Leistungspunkte, was fast einem ganzen Schuljahr entspricht. Außerdem konnte Niedersachsen hier die Zahl der Schülerinnen und Schüler in der höchsten Kompetenzstufe verdoppeln.

Dagegen stagnieren die Leistungen im Fach Mathematik. Insbesondere fehlen herausragende Spitzenwerte. Positiv ist dagegen, dass sich hier die Risikogruppe verringert hat.

In der Lesekompetenz sind die Verbesserungen im Vergleich zu den ersten Zahlen aus dem Jahr 2000 unwesentlich.

Zweitens: In Mathematik und den Naturwissenschaften unterscheiden sich die Leistungen von Jungen und Mädchen nicht, das heißt, es gelingt, geschlechtsspezifische Unterschiede zu vermeiden.

Drittens: Die Größe der Risikogruppe konnte in allen Kompetenzbereichen stetig verringert werden, insbesondere auch noch einmal von 2003 zu 2006.

Viertens: Der Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Kompetenzniveau ist in Niedersachsen im Ländervergleich besonders gering. Eine Abnahme der sozialen Disparitäten ist bei 10 Ländern beobachtbar, signifikant ist sie allerdings nur in zwei Ländern, darunter Niedersachsen. Die Bildungsgerechtigkeit hat sich in Niedersachsen erhöht.

Die Länderdaten von PISA 2006 zeigen Erfolge, aber auch Handlungsbedarf. Mein Dank gilt allen Lehrerinnen und Lehrern, die mit ihrem Engagement dazu beigetragen haben, dass sich die Kompetenzwerte unserer Schülerinnen und Schüler in den letzten Jahren verbessert haben. Die PISA-Studie zeigt aber auch, dass es noch weiterer Anstrengungen bedarf, um die Position Niedersachsens im Ländervergleich zu verbessern. Allein in den vergangenen zwei Jahren seit Erhebung der jetzt vorgestellten Zahlen haben wir in Niedersachsen viele weitere Maßnahmen auf den Weg gebracht, um die Bildungsqualität in Niedersachsen zu verbessern. Wir können beobachten, dass diese Maßnahmen vor allem schon in der Grundschule wirken. In diesem Zusammenhang verweise ich auf die Arbeit der Schulinspektion, die seit Januar 2006 rund 1.300 und damit gut 40 % aller Schulen in Niedersachsen besucht hat. Die Arbeit der Inspektoren wird einen weiteren Beitrag zur Verbesserung der Bildungsqualität in Niedersachsen leisten.

Mit zusätzlichen Lehrern, der Verbesserung der Unterrichtsqualität, dem Ausbau des Ganztagsschulangebots und Sprachkursen für Migrantenkinder werden wir auch in den kommenden Jahren unsere Schwerpunkte beibehalten. Alle Maßnahmen brauchen Zeit, bis sie wirken. Im Übrigen ist Schule mehr als PISA."

Zum Hintergrund: In Niedersachsen setzt sich die Stichprobe von PISA 2006 aus Schülerinnen und Schülern von 22 Hauptschulen, 3 Integrierten Gesamtschulen, 23 Realschulen, 21 Gymnasien, 3 beruflichen Schulen, 2 Regionalen Schulen bzw. Verbundenen Haupt- und Realschulen sowie 2 Sonder- und Förderschulen zusammen. Bundesweit wurden Stichproben aus rund 1.500 Schulen erhoben. Dabei sind insgesamt ca. 57.000 Schülerinnen und Schüler getestet worden. Der wesentliche Schwerpunkt von PISA 2006 liegt auf der Untersuchung des naturwissenschaftlichen Verständnisses. Etwa die Hälfte der PISA-Testaufgaben beschäftigt sich deshalb mit naturwissenschaftlichen Fragestellungen aus den Bereichen Physik, Chemie, Biologie und Geowissenschaften. Jeweils ein Viertel der Testaufgaben stammt aus den beiden anderen regelmäßig bei PISA getesteten Bereichen Lesen und Mathematik.

Presseinformationen Bildrechte: Land Niedersachsen

Artikel-Informationen

erstellt am:
01.03.2010

Ansprechpartner/in:
Stefan Muhle

Nds. Kultusministerium
Pressesprecher
Schiffgraben 12
30159 Hannover
Tel: 0511 / 120 7145
Fax: 0511 / 120 7451

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