Kultusminister Tonne begrüßt EU-Bildungsministerinnen und Bildungsminister in Niedersachsen / Europa will Berufsbildung fit für die Zukunft machen
Europa will Berufsbildung fit für die Zukunft machen
Die Bildungsministerinnen und Bildungsminister der Europäischen Union kommen diesen Mittwoch und Donnerstag in Osnabrück zusammen, um ein Konzept zur Stärkung der Berufsbildung in Europa auf den Weg zu bringen. In der „Osnabrücker Erklärung“, die der informelle Bildungsministerrat heute und morgen diskutiert, werden Ziele und Wege aufgezeigt, um die Bereiche Ausbildung und Fortbildung fit zu machen für den Umgang mit den Megatrends Digitalisierung und Klimawandel. Final verabschiedet werden soll die „Osnabrücker Erklärung“ am 30. November im Rahmen des EU-Bildungsrates.
Für das Land Niedersachsen begrüßte Kultusminister Grant Hendrik Tonne in Vertretung des Niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil die Teilnehmerinnen und Teilnehmern des informellen Bildungsministerrats, unter ihnen die Kommissarin für Innovation und Jugend, Marija Gabriel, den Kommissar für Beschäftigung, Soziales und Integration, Nicolas Schmit, Bundesbildungsministerin Anja Karliczek sowie die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Dr. Stefanie Hubig.
Er freue sich darüber, dass der informelle EU-Bildungsministerrat im Rahmen der deutschen Ratspräsidentschaft sich Niedersachsen als Tagungsort ausgesucht habe, sagte Tonne: „Niedersachsen lebt durch seine Vielfalt der Kulturen, Dialekte, Mentalitäten und Landschaften. Es gehört zu den lebendigsten und interessantesten Ländern der Bundesrepublik Deutschland. Diese gelebte Vielfalt zeichnet ebenso unser heutiges Europa aus. Auch deshalb findet sich Niedersachsen in Europa gut aufgehoben.“ Zudem sei Niedersachsen aufgrund seiner facettenreichen und innovativen Berufsbildung ein passender Ort für den thematischen Schwerpunkt dieser Tagung. Die Berufsbildung sei ein Stabilitätsanker in der Krise und sorge für einen deutlichen Standortvorteil im internationalen Wettbewerb.
Tonne:
„Die berufliche Aus- und Weiterbildung im Europäischen Bildungsraum braucht dennoch neue Impulse, damit wir als Europäische Union die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen erfolgreich gestalten können.
Das gilt nicht nur für die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit in unserem Binnenmarkt, sondern ausdrücklich auch für den sozialen Zusammenhalt in und die Akzeptanz für die Europäische Union. Die gemeinsame Erarbeitung der Osnabrücker Erklärung kann hierfür einen tragfähigen Rahmen setzen. In diesem Sinne wünsche ich gute Beratungen bei uns in Niedersachsen.“
Für den Niedersächsischen Kultusminister ist die Befassung mit der Europäischen Union im Schul- und Bildungssystem zudem ein zentraler Baustein zu Stärkung von Demokratiebewusstsein und Toleranz. Die EU biete insbesondere jungen Menschen vielfältige Chancen und Perspektiven auf der Grundlage eines demokratischen Werteverständnisses. Tonne: „Schule spielt dabei eine wichtige Rolle. Sie prägt die Einstellungen von Schülerinnen und Schülern und unterstützt sie beim Erwerb von Kompetenzen, die es braucht, um als aktive Bürgerinnen und Bürger die Europäische Union im Sinne der Gemeinschaft zu gestalten und die eigenen Rechte zu kennen und wahrzunehmen.“
Das Arbeitstreffen der Bildungsministerinnen und Bildungsminister der Europäischen Union findet im Rahmen der deutschen Ratspräsidentschaft 2020 statt. Die Übernahme der Ratspräsidentschaft ist auch für das Niedersächsische Kultusministerium Anlass, auf die vielfältigen Aktivtäten des Schulbereiches in Angelegenheiten der Europäischen Union hinzuweisen. So werden die Zertifizierungen der niedersächsischen „Europaschulen“ in hohem Umfang von Kultusminister Tonne persönlich vorgenommen; rund 200 Schulen, die sich der europäischen Verständigung und dem Austausch mit unseren Nachbarn widmen, gibt es derzeit in Niedersachsen.
Aktion für Schülerinnen und Schüler: „Dein Europa – sprich mit!“.
Begleitend zur deutschen Ratspräsidentschaft veranstaltet das Kultusministerium eine landesweite Aktion für Schülerinnen und Schüler: „Dein Europa – sprich mit!“. Bei dieser Aktion sollen Schülerinnen und Schüler sich aktiv und persönlich in die Diskussion über ihr Europa einmischen. Dazu schreiben sie Texte, gestalten Bilder oder drehen Filme.
Am 23. September 2020 findet eine digitale Podiumsdiskussion zum Thema: „Zusammengedacht: Digital und International – Chancen und Herausforderungen für die Berufliche Bildung“ statt.
Beim EU-Austausch-Programm Erasmus+ steht Niedersachsen äußerst gut da und entwickelt eine hohe Aktivität: In der Leitaktion 1 werden Mobilitätsprojekte zum Zwecke der Fortbildung von Schulpersonal gefördert.
Allein aus Niedersachsen wurden 83 von deutschlandweit 678 Anträge eingereicht, d. h. 12,7 % aller Anträge. In der Leitaktion 2 zu Schulpartnerschaften werden 77 niedersächsische Schulen mit insgesamt rd. 2,3 Mio. Euro gefördert. Dies entspricht bei den koordinierenden Schulen einer Quote von 13,9 % und bei den Partnerschulen einer Quote von 15,4 % im deutschlandweiten Vergleich.
Alle Aktivitäten des MK rund um Europa gibt es hier:
Grant Hendrik Tonne
Artikel-Informationen
erstellt am:
16.09.2020
zuletzt aktualisiert am:
18.09.2020
Ansprechpartner/in:
Sebastian Schumacher
Nds. Kultusministerium
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