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„Junge Impulse im Kampf gegen Antisemitismus“

Kultusministerin Hamburg und Niedersächsischer „Landesbeauftragter gegen Antisemitismus“ eröffnen Fachtagung mit Schülerinnen und Schülern



„Wir können sehr dankbar sein, dass es in Niedersachsen eine so reichhaltige, kompetente und gut vernetzte Landschaft zivilgesellschaftlicher Akteurinnen und Akteure gibt, die sich gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und gegen Antisemitismus engagieren.“ Unter anderem mit diesen Worten hat die Niedersächsische Kultusministerin Julia Willie Hamburg gemeinsam mit dem Niedersächsischen „Landesbeauftragten gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens“, Dr. Franz Rainer Enste, am heutigen Freitagmorgen (2. Dezember 2022) in Hannover eine Veranstaltung zum Thema „Junge Impulse im Kampf gegen Antisemitismus“ eröffnet.

Teilnehmer der ganztägigen Fachtagung waren überwiegend Schülerinnen und Schüler aus ganz Niedersachsen, aber auch zivilgesellschaftliche Akteure wie die Muslimische Jugendcommunity Osnabrücker Land sowie neben weiteren Gruppen die niedersächsischen Anne-Frank-Botschafterinnen und Botschafter. In mehreren Tagungsblöcken stellten sie ihre zum Teil mit Preisen ausgezeichneten Projekte und Maßnahmen im Bereich der Antisemitismusprävention vor. Zur Fachtagung eingeladen hatte der Landesbeauftragte.

„Antisemitismus egal in welcher Form betrifft die gesamte Gesellschaft und erfordert in jedem Fall entschiedene Reaktionen“, erklärt Ministerin Hamburg zur Intention der Tagung und fügt an: „Vor diesem Hintergrund ist es mir als Niedersächsische Kultusministerin ein besonderes Anliegen, unsere Schulleitungen, Lehrkräfte und

schulischen Mitarbeitenden hierfür zu sensibilisieren und sie in ihrer pädagogischen Handlungskompetenz zu stärken. Dazu trägt diese Fachtagung bei, die vor allem auf eine intensivere Vermittlung von Kenntnissen zu Antisemitismus, Judentum und jüdischer Geschichte und Gegenwart setzt. Dies ist auch zentraler Ansatz der Empfehlung zum „Umgang mit Antisemitismus in der Schule“, die im vergangenen Jahr von der Kultusministerkonferenz, dem Zentralrat der Juden in Deutschland sowie der Bund-Länder-Kommission der Antisemitismusbeauftragten entwickelt wurde.“

„Ich freue mich enorm, dass in diesem Jahr so viele Preisträgerinnen und Preisträger aus Niedersachsen vertreten sind“, kommentiert der Landesbeauftragte Enste das Engagement der teilnehmenden Kinder und Jugendlichen und ergänzt: „Die Begeisterung der Schülerinnen und Schüler, die Neugier und das Durchhaltevermögen haben zu diesen großartigen Ergebnissen geführt. Ich gratuliere allen Gewinnerinnen und Gewinnern sowie den dazugehörigen Schulen aufs Herzlichste zu diesen Erfolgen und rufe alle Schülerinnen und Schüler auf, sich weiter in diesem Maße für das Thema Judentum zu begeistern.“


Besonderer Dank an Enste

Die Ministerin nutzte den Termin auch, um sich bei Enste für sein Engagement im Amt und darüber hinaus zu bedanken: „Sie haben in Ihrer Funktion als Landesbeauftragter wesentlich dazu beigetragen, jüdisches Leben in Niedersachsen zu fördern und sichtbar zu machen und sich auch persönlich immer wieder entschlossen gegen jedwede antisemitische Tendenzen in unserer Gesellschaft gestellt. Damit haben Sie der jüdischen Gemeinschaft und den Menschen in Niedersachsen einen großen Dienst erwiesen. Dem gebührt große Anerkennung und Dank.“ Das Justizministerium hatte am Mittwoch mitgeteilt, dass Enste sein Amt nach dreijähriger Tätigkeit aus persönlichen und gesundheitlichen Gründen abgeben wird.


Weitere Informationen zur Tagung

Die Fachtagung richtet sich insbesondere an Schülerinnen und Schüler. Darüber hinaus bekommen auch weitere Teilnehmende und Medien einen Einblick in gelungene und beispielhafte Projekte zur Antisemitismusprävention sowie der Sichtbarmachung jüdischen Lebens in Niedersachsen. So stellen Schülerinnen und Schüler der Cäcilienschule Wilhelmshaven ihr Projekt „Entdecke das Judentum“ vor. Hierbei handelt es sich um ein von ihnen entwickeltes Buch, in dem das Judentum sowie auch die Thematik Antisemitismus mit Blick auf die Zielgruppe Schülerinnen und Schüler aufbereitet wurde. Hierfür wurde die Schule im vergangenen Jahr mit dem Leo-Trepp-Schülerpreis ausgezeichnet.

Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Bad Iburg sowie der IGS Osnabrück haben Gelegenheit ihr Projekt „Ausgrenzung jüdischer Sportler*innen“ zu präsentieren, mit dem sie zu den Preisträgern des 27. Geschichtswettbewerbs des Bundespräsidenten gehörten.

Unter dem Titel „Deutschland International“ organisiert der Verein „Bürger für Europa“ ein Quizduell. Die Niedersächsischen „Anne-Frank-Botschafter*innen“ im bundesweiten Anne-Frank-Jugendnetzwerk, das „A-Team – Im Auftrag gegen Diskriminierung“ aus Hannover und die „Muslimische Jugendcommunity Osnabrücker Land e.V.“ stellte laut Ankündigung ihre Arbeit vor. Ebenfalls angekündigt ist der Autor und Illustrator Nils Oskamp mit seinem Titel „Drei Steine“ – eine Graphic Novel gegen Rechts, zu der es auch pädagogisches Begleitmaterial für Unterrichtseinheiten in Schulen gibt.
Eine Frau und ein Mann stehen an einem Schild mit Hinweis auf eine Tagung.   Bildrechte: MK-Nds/Amthor
Kultusministerin Julia Willie Hamburg eröffnet gemeinsam mit Franz Rainer Enste die Fachtagung.
Zwei Schülerinnen präsentieren vor einer Leinwand ihre Projekte. Bildrechte: MK-Nds/Amthor
"Junge Impulse im Kampf gegen Antisemitismus": Schülerinnen präsentieren ihre Projekte.
Ministerin Julia Willie Hamburg   Bildrechte: brauers.com

Kultusministerin Julia Willie Hamburg

Artikel-Informationen

erstellt am:
02.12.2022

Ansprechpartner/in:
Ulrich Schubert

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