Nds. Kultusministerium Niedersachsen klar Logo

„Gedenktag ein Aufruf, aktiv zu werden und die Erinnerungskultur der Zukunft zu gestalten“: Niedersachsens Kultusministerin Hamburg zum Gedenktag für die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft

Am morgigen Sonnabend wird weltweit der Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft gedacht. Der Holocaust-Gedenktag erinnert zugleich an die Befreiung der Überlebenden im Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau vor 79 Jahren – am 27. Januar 1945. Dort waren etwa 1,1 Millionen Menschen von den Nationalsozialisten ermordet worden.

„Besonders gedenken wir am 27. Januar allen Menschen, die in den Lagern und Gefängnissen unter Folter, Zwangsarbeit und Hunger gelitten haben und zu Tode gekommen sind – darunter mehr als sechs Millionen Jüdinnen und Juden“, erklärt die stellvertretende Ministerpräsidentin und Niedersachsens Kultusministerin Julia Willie Hamburg. „Der Holocaust darf sich niemals wiederholen! Nicht nur heute, sondern auch an jedem anderen Tag muss ‚Nie wieder!‘ unsere klare Botschaft sein.

Umso beschämender ist es, dass menschenfeindliche Einstellungen, lauter werdende Versuche der Leugnung des Holocaust oder Relativierung der NS-Diktatur und Antisemitismus wieder salonfähig werden. Hass und Hetze werden vielerorts sichtbar. Insbesondere nach dem entsetzlichen Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober des vergangenen Jahres, der eine massive Zäsur darstellt, wird Antisemitismus hier wieder deutlich sichtbar. Und auch die menschenverachtenden Planspiele von millionenfacher Deportation von Menschen ausländischer Herkunft, über die ein antidemokratisches, rassistisches Netzwerk bei einem Treffen in unmittelbarer Nähe zum Ort der Wannsee-Konferenz in Potsdam fantasiert hat, machen deutlich, wie ernst die Lage ist – für unser Land, für unsere Werte, für unsere Demokratie.

Der Holocaust-Gedenktag ist damit zugleich ein Aufruf, aktiv zu werden und die Erinnerungskultur der Zukunft zu gestalten. Ebenso unverzichtbar ist eine intensive historisch-politische Bildungsarbeit zur Stärkung der Demokratie in unseren Schulen. Es ist unser aller Aufgabe, sich diskriminierenden, menschenfeindlichen und antidemokratischen Strömungen entschieden in den Weg zu stellen. Jede und jeder Einzelne von uns, kann einen maßgeblichen Beitrag dazu leisten, dass sich die schrecklichen Ereignisse zwischen 1933 und 1945 nicht mehr wiederholen. Der 27. Januar sollte uns allen eine eindringliche Mahnung für die Gegenwart sein. Die vielen Demonstrationen gegen Rechtsextremismus dieser Tage machen daher Mut und sind ein deutliches Zeichen für gelebtes zivilgesellschaftliches Engagement.

Einen wichtigen Baustein bilden insbesondere die Gedenkstätten, die mit ihrer engagierten Erinnerungskultur aktiv daran mitwirken, dass die Geschichte des Nationalsozialismus im öffentlichen Bewusstsein bleibt. Das Land Niedersachsen stärkt ihnen dafür den Rücken und hat die finanzielle Unterstützung in 2024 auf zwei Millionen Euro aufgestockt. Ihren Bemühungen spreche ich meinen allergrößten Dank aus!“

Am Sonntag wird Ministerin Hamburg um 17 Uhr an der Gedenkstunde in der Synagoge der Jüdischen Gemeinde Hannover (Haeckelstraße 10, 30173 Hannover) teilnehmen. Als Kultusministerin ist sie auch für die Gedenkstättenarbeit und (staatliche) Angelegenheiten der Kirchen und Religionsgemeinschaften in Niedersachsen zuständig.

Portrait einer Frau   Bildrechte: MK-Nds/Brauers

Julia Willie Hamburg

Artikel-Informationen

erstellt am:
26.01.2024

Ansprechpartner/in:
Felix Thiel

zum Seitenanfang
zur mobilen Ansicht wechseln