Kultusminister warnt vor unseriösen Nachhilfeangeboten
Busemann: „Dauerhafte Nachhilfe ist eher schädlich“
"Eltern, die seriösen Nachhilfeunterricht für ihre Kinder suchen, sollten dies mit der gleichen Umsicht und Sorgfalt tun, die sie auch für sich selbst bei anderen Dienstleistungen wie zum Beispiel von Anwälten oder Ärzten walten lassen. Die besten Ratschläge geben die Lehrkräfte der Schulen. Aber auch die Erfahrungen anderer Eltern können helfen". Darauf hat heute der Niedersächsische Kultusminister Bernd Busemann hingewiesen. Hilfreich sei ein Merkblatt, das auf den Internetseiten des Philologenverbands unter der Adresse www.dphv.de/binarydata/download/Kriterienliste_nachhilfestudios.pdf eingesehen oder heruntergeladen werden könne. Auch bei den Verbraucherschutzeinrichtungen seien Hinweise zur Auswahl geeigneter Nachhilfeinstitute einsehbar.
Eindeutiges Kennzeichen einer Verbindung zu Scientology seien Namen wie "Nachhilfe und Lerntechniken", "Zentrum für individuelles und effektives Lernen (ZIEL)", "Applied Scholastics" oder "Ziel Concept". Zwar seien die Aktivitäten der Scientologen in Niedersachsen in diesem Bereich nach den Erkenntnissen des Niedersächsischen Landesamts für Verfassungsschutz eher gering einzuschätzen. "Aber es tummeln sich auch andere Anbieter mit zweifelhaften Angeboten auf diesem Markt", sagte Busemann. Wichtiger als klangvolle Namen, vollmundige Erfolgsversprechen und kleine Preise sei die pädagogische Qualität des Unterrichts. "In jedem Fall sollte man sich von der Qualifikation der jeweiligen Lehrkräfte überzeugen, bevor man teure Verträge abschließt", riet der Kultusminister.
Grundsätzlich sollte Nachhilfeunterricht nur in Absprache mit den jeweiligen Fachlehrkräften der Schulen situationsgebunden und auf begrenzte Zeit, etwa nach einer Krankheit oder einem Umzug, erteilt werden. "Einem dauerhaft überforderten Kind kann auch die beste Lernhilfe nichts nützen. Wer ständig Nachhilfe bekommt, passt in der Schule nicht mehr auf, weil er weiß, dass alles nachgearbeitet wird. Das ist dann sogar eher schädlich", warnte Busemann.
Artikel-Informationen
erstellt am:
01.03.2010
Ansprechpartner/in:
Stefan Muhle
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