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Wo Kinderrechte sichtbar und fühlbar werden

Grundschule auf der Höhe wird UNICEF Kinderrechteschule


Die Grundschule auf der Höhe wird UNICEF Kinderrechteschule

Kinder, die nach ihrer Meinung gefragt werden, wenn es um Veränderungen in der Schule geht, sind viel selbstbewusster und gestärkter. Das ist die Erfahrung der Grundschule auf der Höhe, die heute als achte Schule in Niedersachsen das UNICEF-Siegel „Kinderrechteschule – Wir leben Kinderrechte“ erhält. Das Niedersächsische Kultusministerium und UNICEF Deutschland würdigen damit das Engagement der Schule, ihr Schulkonzept und ihren Schulalltag an der UN-Konvention über die Rechte des Kindes auszurichten. Durch die Auseinandersetzung mit den Kinderrechten im Unterricht bekommen die Kinder der Grundschule auf der Höhe die Gelegenheit, den Schulalltag mitzugestalten und sicherer und souveräner aufzutreten.

„Du darfst nicht an das Etui von jemand anderen gehen, das ist seine Privatsphäre“, erklärt eine Schülerin ihrem Mitschüler, nachdem sie gerade das Thema „Recht auf Privatsphäre“ im Unterricht behandelt haben.

Wie erlerntes Kinderrechtewissen zu gelebten Kinderrechten wird, beobachtet Schulleiterin Anja Büscher jeden Tag aufs Neue – für sie ein guter Anfang: „Für uns ist die Siegelung zwar das Ende des Kinderrechtetrainings, aber wir sehen es als Beginn eines Transformationsprozesses, den die Schule hoffentlich in den nächsten Jahren durchlaufen wird, um kindgerechter und zeitgemäßer zu werden. Wir streben langfristig eine grundsätzliche Veränderung des pädagogischen Denkens und Handelns an.“

Das Siegel vergibt UNICEF Deutschland in Kooperation mit dem Niedersächsischen Kultusministerium. Es markiert den erfolgreichen Abschluss eines siebenstufigen Trainings im Rahmen des Kinderrechteschulen Programms von UNICEF. Die Lehr- und Fachkräfte der Grundschule auf der Höhe haben sich intensiv mit den Themen Beteiligung, Vielfalt und Nicht-Diskriminierung, Gewaltprävention und Kinderrechte global auseinandergesetzt. Die Schule entwickelte daraus einen individuellen Plan zur Aufnahme der Kinderrechte in ein ganzheitliches Schulkonzept.

Kirsten Leyendecker, Koordinatorin des Kinderrechteschulen Programms bei UNICEF, ist begeistert von dem Engagement der Schule: „Ich habe vor kurzem die Schule besucht und konnte selbst erleben, wie die Kinderrechte das Miteinander und auch die Schulgestaltung positiv beeinflusst haben. Es freut mich sehr, dass die Grundschule auf der Höhe nun erfolgreich das Training abgeschlossen hat! Hinter dem Siegel steckt so viel Arbeit, so viele Geschichten, so viel Auseinandersetzung mit dem Thema Kinderrechte. Ich selbst wäre gerne auf eine solche Schule gegangen.“

„Hier sind die Kinderrechte in allen Ecken sichtbar und fühlbar. Hier leben und lernen Kinder, die wissen, worauf es beim Thema Kinderrechte und demokratische Teilhabe ankommt. Das verdanken sie und wir auch dieser sehr engagierten Schule und Schulgemeinschaft“, betont Juliane v. Magyary, beauftragte Landeskoordinatorin des Kinderrechte-Netzwerks.

Im Rahmen des Kinderrechteschulen Programms startete die Schule unter anderem die AG „Schulhelden“, in der sich Schulkinder für andere einsetzen. Zudem nimmt die Schule 2 regelmäßig an der UNICEF-Aktion „Wir reden mit!“ teil, in der die Kinder mit Hilfe von blauen Schildern Orte markieren, die sie für verbesserungswürdig halten. Der regelmäßige Austausch einer Gruppe aus dem Ganztag mit dem Ortsbürgermeister fördert zudem die Teilhabe der Kinder auch auf kommunaler Ebene. Für die Zeit nach der Zertifizierung mangelt es der Schulgemeinschaft der Grundschule auf der Höhe nicht an kreativen Ideen; so soll zum Beispiel ein Beschwerdefahrplan für Kinder im Comicstil entwickelt und eine Friedensbrücke aus Holz zur eigenständigen Konfliktlösung gebaut werden.

Die Siegelübergabe wird begleitet von einem großen Schulfest, welches von den Kindern mitgestaltet wurde. Im Rahmen der Projekttage „Schule früher, heute, in der Zukunft“ haben die Schüler*innen der Grundschule auf der Höhe zehn Stationen gestaltet, die bei einem Rundgang durch die Klassenräume begutachtet werden können und beispielsweise auch einen Blick in die Zukunft geben – einen Blick auf ihre Traumschule.

Am 9. Februar 2021 ging das Land Niedersachsen mit dem Kinderrechteschulen Programm von UNICEF an den Start. 43 Schulen werden seitdem von Trainer*innen auf ihrem Weg zur Kinderrechteschule begleitet. In Kinderrechteschulen lernen Kinder und Jugendliche ihre Rechte kennen. Sie erleben ihre Schule als einen Lernort, an dem ihre Meinungen ernst genommen und ihre Talente gefördert werden. Wo Kinderrechte gelebt werden, können Kinder und Jugendliche ihre Persönlichkeit besser entwickeln. Sie sind selbstbewusster, setzen sich aktiv für ihre Rechte und die anderer Menschen ein und gestalten so die Zukunft mit.

Weiterführende Informationen gibt es online unterhttps://www.unicef.de/kinderrechteschulen

Kontakt UNICEF Deutschland, Valena Brand, Pressereferentin, Telefon: 0221-93650-633, Email: presse@unicef.de
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