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Philologentag: Staatssekretär Hartrich gratuliert zum 75-jährigen Bestehen und skizziert bildungspolitische Vorhaben der Landesregierung


Die Niedersächsische Landesregierung gratuliert dem Philologenverband Niedersachsen zum 75-jährigen Bestehen: Marco Hartrich, Staatssekretär im Niedersächsischen Kultusministerium, dankte der Berufsvertretung der Gymnasiallehrerinnen und -lehrer für die jahrzehntelangen „klaren Positionierungen und zuweilen streitbares Auftreten in allen Phasen der niedersächsischen Bildungspolitik.“ In seinem Grußwort zu Beginn des Verbandsvertretertages in Goslar führte Hartrich aus: „In der bildungspolitischen Debatte ist die Stimme des Philologenverbands bedeutsam. Alle Kultusministerinnen und -minister haben gut daran getan, sich in den vergangenen 75 Jahren mit ihren Positionen im demokratischen Diskurs auseinanderzusetzen. Das gilt selbstverständlich auch für die neue Landesregierung.“ Der Staatssekretär vertrat Kultusministerin Julia Willie Hamburg, die in der Sondersitzung des Niedersächsischen Landtages zum Nachtragshaushalt gebunden war.

Hartrich bewarb einen konstruktiven Dialog zwischen der Landesregierung und dem Philologenverband, um einen bestmöglichen Bildungserfolg für die Schülerinnen und Schüler zu erreichen. Dies sei mit Blick auf die aktuellen Krisen und den strukturellen Fachkräftemangel auch im Bildungsbereich eine gewaltige Herausforderung. „Wenn wir die Schülerinnen und Schüler stark machen wollen, brauchen wir mehr Personal in allen Schulformen. Die Bekämpfung des Fachkräftemangels auf allen Ebenen ist damit eine Schlüsselaufgabe in dieser Legislatur und wir alle wissen, dass die zu ergreifenden Maßnahmen auch nicht von heute auf morgen wirken! Wir brauchen kurzfristige und abmildernde Unterstützungs- und Entlastungsmaßnahmen, eine Verbesserung der Arbeitsplatzattraktivität sowie die Schaffung von ausreichenden Ausbildungs- und Studienplätzen. All dies werden wir angehen“, unterstrich Hartrich. Solange nicht ausreichend Lehrkräfte zur Verfügung stehen, sollten Schulen zukünftig die Möglichkeit erhalten, nichtlehrendes Personal zur Unterstützung einzustellen, um für Entlastung zu sorgen. Das Thema Multiprofessionalität sei auch für die Gymnasien bedeutsam, da diese oftmals noch nicht über die nötigen Ressourcen an Schulsozialarbeit und Pädagogischen Mitarbeitenden verfügten. „Im Zusammenhang mit der Corona- und der Ukrainekrise braucht es nach meiner Einschätzung aber auch am Gymnasium mehr Unterstützung in diesem Bereich“, so Hartrich.

Die Verbesserung der Personallage sei auch die notwenige Bedingung zur Verbesserung der Bildungsqualität. Die „alarmierende Entwicklung“, welche die kürzlich veröffentlichten Befunde aus dem IQB-Bildungstrend 2021 offengelegt hätten, zeigten den dringenden Handlungsbedarf auf. Neben mehr Personal an allen Schulformen und ausdrücklich auch den Gymnasien, sei es wichtig, das Thema Entlastung wieder mit mehr Nachdruck in die Umsetzung zu bringen. In diesem Zusammenhang verwies Hartrich unter anderem auf das „Modellprojekt Verwaltungsassistenz“ und darauf, dass die Landesregierung die Anhebung der Altersermäßigung prüfen werde.

Hartrich berichtete zudem von einem „mühsamen Verständigungsprozess“ innerhalb der Kultusministerkonferenz zur Umsetzung der „Ländervereinbarung über die gemeinsame Grundstruktur des Schulwesens und die gesamtstaatliche Verantwortung der Länder in zentralen bildungspolitischen Fragen“. Die hiermit intendierten Angleichungen der Rahmenvorgaben in der Gymnasialen Oberstufe seien derzeit nicht zu erkennen, „denn beim Beschluss einer neuen Oberstufen- und Abiturvereinbarung ist die Zustimmung aller Länder erforderlich. Zurzeit ist noch nicht absehbar, wann das gelingen wird. Sobald eine Einigung gefunden wurde, werden wir auf der Grundlage der dann geltenden KMK-Regelungen die gymnasiale Oberstufe neu auszugestalten haben.“

Zum Abschluss seines Grußwortes übermittelte Staatssekretär Hartrich die Vorfreude der Kultusministerin auf den weiteren bildungspolitischen Austausch mit dem Philologenverband. Die Landesregierung werde „dicke Bretter bohren und dafür brauchen wir die Expertise der Bildungsverbände, der Berufsvertretungen und Gewerkschaften. Ich bin mir sicher, dass wir mit dem Philologenverband Niedersachsen einen konstruktiv-kritischen Austausch führen werden“, so Hartrich.


Foto von Marco Hartrich, offenes helblaues Hemd, vor einer grünen Hecke stehende   Bildrechte: brauers.com

Staatssekretär Marco Hartrich

Artikel-Informationen

erstellt am:
30.11.2022

Ansprechpartner/in:
Sebastian Schumacher

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