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Schule als Lebens- und Lernort unserer Demokratie - Erlass zur ,,Stärkung der Demokratiebildung“

Demokratie ist nicht selbstverständlich gegeben. Als Lebens-, Gesellschafts- und Herrschaftsform muss sie immer wieder aufs Neue gelernt und mit Leben gefüllt werden. Sie lebt wesentlich vom aktiven Gestalten und Mitmachen. Die sich verstärkende Polarisierung der Gesellschaft, die Zunahme von Hatespeech und Verschwörungserzählungen, die nicht unerhebliche Demokratieskepsis aber auch der anhaltende Klimawandel und der Verlust der Biodiversität und deren Folgen, sind dabei komplexe Herausforderungen, die ein grundlegendes Umdenken in Gesellschaft und Schule erfordern.

Schülerinnen und Schüler darauf vorzubereiten, sich als mündige Bürgerinnen und Bürger aktiv, kritisch und selbstreflexiv in demokratische Aushandlungsprozessen einzubringen, ist eines der Ziele des ersten Erlasses zur ,,Stärkung der Demokratiebildung an öffentlichen allgemein bildenden und berufsbildenden Schulen sowie Schulen in freier Trägerschaft". „Der Erlass soll unsere Schulen ermutigen, anregen und motivieren. Er soll ein konkretes Verständnis von Demokratiebildung vermitteln und Perspektiven aufzeigen, wie ein demokratischer Schulentwicklungsprozess in Unterrichts- und Schulkultur fest verankert werden kann. Ziel muss es sein, Partizipation, Teilhabe und Engagement aller Beteiligten in Schule zu stärken. Unsere Schulen sollen Orte sein, an denen Demokratie erlernt und gelebt wird“, erklärte Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne.

„Um das Engagement unserer Schulen weiter zu stärken und die Politik- und Demokratiekompetenzen junger Menschen zu fördern, haben wir die Demokratiebildung zum bildungspolitischen Schwerpunkt gemacht. Vor dem Hintergrund verschiedener Herausforderungen der Demokratie ist es notwendig, Schulen als Lebens- und Lernort unserer Demokratie nachhaltig zu stärken. Sie ist hierfür der geeignete Ort, weil hier alle Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen ganz unabhängig von ihrer Herkunft erreicht werden“, so der Kultusminister weiter.

Der Erlass zur Stärkung der Demokratiebildung an Niedersächsischen Schulen ist Teil des bildungspolitischen Schwerpunktes „Demokratisch gestalten - Eine Initiative für Schulen in Niedersachsen“. Mit der Initiative „Demokratisch gestalten“ lädt das Niedersächsische Kultusministerium Schulen dazu ein, Kinder und Jugendliche in ihrem Engagement für Demokratie und Menschenrechte zu stärken sowie Teilhabe und Partizipation auszubauen. „Demokratisch gestalten“ beteiligt Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte, Schulleitungen und Eltern. Kern dabei ist ein partizipativer Ansatz in der schulischen Bildung. Demokratiebildung stellt in diesem Zusammenhang keine reine Kompetenz- und Wissensvermittlung in einzelnen Fächern oder berufsbezogenen Lernbereichen dar, sie geht weit darüber hinaus und ist vielmehr ein wichtiges Kriterium von Unterrichts- und Schulqualität. Sie dient der Entwicklung und Festigung demokratischer Werte, Einstellungen und Haltungen sowie entsprechender sozialer und fachlicher Kompetenzen. Somit trägt sie wesentlich zur Persönlichkeitsentwicklung der Schülerinnen und Schüler bei und fördert so sowohl die Chancen- als auch Bildungsgerechtigkeit.

Der Erlass zur Stärkung der Demokratiebildung wird durch zahlreiche weitere Unterstützungsmaßnahmen und Angebote – Fortbildungen, Fachtagungen, Materialien - für Schulen flankiert, um diese bestmöglich auf dem weiteren Weg zu begleiten. Zusammen mit dem ebenfalls zum 1. Juni 2021 in Kraft getretenen Geschwistererlass zur Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) sollen Schulen dabei unterstützt werden, jungen Menschen zentrale Zukunftskompetenzen zu vermitteln. Im Rahmen der beiden Vorhaben des Kultusministeriums „Werkstatt Zukunftsschule“ und „Netzwerk Zukunftsschule“ haben Schulen ganz konkret die Möglichkeit, innovative Wege und Herangehensweise für mehr Partizipation und Engagement zu erproben.


Kultusminister Grant Hendrik Tonne   Bildrechte: MK

Kultusminister Grant Hendrik Tonne

Artikel-Informationen

erstellt am:
28.06.2021

Ansprechpartner/in:
Sebastian Schumacher

Nds. Kultusministerium
Pressesprecher
Hans-Böckler-Allee 5
30173 Hannover
Tel: 05 11/1 20-71 48

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