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Neues im Schuljahr 2017/2018


Mit neuen Akzenten an den Grundschulen, in der Berufsorientierung und der Digitalisierung startet das Schuljahr 2017/2018. An den Grundschulen wird zukünftig nach neuen Lehrplänen in den Fächern Deutsch und Mathematik unterrichtet, wie Niedersachsens Kultusministerin Frauke Heiligenstadt am (heutigen) Mittwoch mitgeteilt hat. In beiden Lehrplänen gehe es um die Stärkung von Basiskompetenzen.

Im Fach Deutsch wird beispielsweise der Stellenwert der Rechtschreibung gestärkt. „Das Üben erfährt eine veränderte Betonung insbesondere durch das Hervorheben von Wiederholung und Vertiefung. Automatisierte Bewegungsabläufe entlasten das Arbeitsgedächtnis, sodass sich die Schülerinnen und Schüler besser auf Rechtschreibung und Textinhalte konzentrieren können“, so Ministerin Heiligenstadt. Ebenfalls verändern sich die Lernkontrollen: Es ist eine Mindestzahl von sechs festgelegt und es werden mehrere Kompetenzbereiche in einer Lernkontrolle kombiniert, wobei der Bereich „Richtig schreiben“ viermal vertreten sein muss.

Der neue Lehrplan Mathematik in der Grundschule hat das Ziel einer Stärkung und Sicherung der Basiskompetenzen wie das „1 + 1“ und das „1 x 1“. Leitlinie ist auch hier, das Üben in seinen verschiedenen Formen und mit unterschiedlichsten Methoden zu betonen. Auch die entsprechenden Umkehrrechnungen von „1 + 1 und 1 x 1“ sollen nach dem neuen Lehrplan Mathematik zukünftig zu den „schnell verfügbaren Basiskompetenzen“ gehören. Heiligenstadt: „Mit den neuen Lehrplänen reagieren wir einerseits auf die Weiterentwicklungen in den jeweiligen Fachbereichen und natürlich andererseits auch auf Rückmeldungen aus den Schulen bezüglich der gestiegenen Vielfalt der Schülerschaft. Wir machen klarere Vorgaben, ohne den pädagogischen Gestaltungsspielraum einzuschränken.“

Die Berufsorientierung (BO) soll ab diesem Schuljahr an allen weiterführenden Schulformen eine größere Rolle spielen. Über die Chancen aller Anschlüsse an die Schullaufbahn qualifiziert zu informieren, wird ab diesem Schuljahr daher feste Aufgabe auch an den Gymnasien und den Gesamtschulen sein. Heiligenstadt: „Bei der Berufsorientierung geht es darum, dass Schülerinnen und Schüler einen realistischen Eindruck vom späteren Berufsleben und den verschiedenen Wegen dorthin erhalten. Sie sollen Berufsfelder kennenlernen und in der Folge eine klarere Vorstellung davon entwickeln, welchen Weg sie einschlagen möchten. Es geht darum, so umfassend zu informieren, dass später Ausbildungs- oder Studienabbrüche vermieden werden. Hierzu ist auch die Zusammenarbeit mit den außerschulischen Partnern notwendig.“

Um diese Zusammenarbeit zu forcieren und die Berufsorientierung in den Schulen voranzutreiben, sollen die weiterführenden Schulen in diesem Schuljahr „BO-Beauftragte“ benennen. Diese Lehrkräfte sollen gemeinsam mit der Schulleitung dafür sorgen, die Berufsorientierung zum festen Teil der schulischen Arbeit zu machen. Dafür muss die BO fächerübergreifend implementiert und enger Kontakt mit den Berufsberatern der Bundesagentur für Arbeit, den regionalen Betrieben und den Universitäten und Fachhochschulen gepflegt werden. Schülerinnen und Schülern soll damit der Zugang zu Praktika und auch zu möglichen Ausbildungsplätzen erleichtert werden.

Mit dem neuen Schuljahr wird für die Gymnasien und Gesamtschulen außerdem ein zusätzliches Unterstützungssystem im Rahmen der Berufs- und Studienorientierung der Niedersächsischen Landesschulbehörde aufgebaut: Es werden neue Berater qualifiziert, die spätestens ab dem 1.2.2018 direkt an den Schulen tätig sein sollen. Für die neuen „BO-Beauftragten“ der einzelnen Schulen und die neuen Beratungsangebote der Landesschulbehörde stehen in diesem Schuljahr insgesamt 1.200 zusätzliche Anrechnungs-stunden zur Verfügung.

„Um den digitalen Wandel in der Schule intensiv unterstützen zu können, ist im Niedersächsischen Kultusministerium eine Stabsstelle Medienbildung eingerichtet worden“, berichtet Kultusministerin Heiligenstadt. Diese werde personell mit fünf Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ausgestattet. „Damit untermauern wir, dass das Thema in den kommenden Jahren mit Nachdruck bearbeitet werden soll. Schwerpunkte der Stabsstelle sind die Umsetzung des von der Landesregierung 2016 beschlossenen Konzepts „Medienkompetenz


in Niedersachsen – Ziellinie 2020“ sowie die Umsetzung der KMK-Strategie „Bildung in der digitalen Welt“. Ein aktuelles Vorhaben der Stabsstelle ist das Projekt zur informatischen Bildung bereits in Grundschulen.“ An 30 Grundschulen sollen Erfahrungen unter anderem mit dem Einsatz von Microcontrollern gesammelt werden. Das Projekt soll Aufschluss darüber geben, wie grundlegende Informatikkenntnisse erfolgreich in die Lehrpläne der Grundschulen übernommen werden könnten. Zum neuen Schuljahr beginnt die gezielte Fortbildung und Beratung der Lehrkräfte. Das Projekt wird wissenschaftlich evaluiert.

Zudem ist der Erlass „Nutzung mobiler Endgeräte in Arbeiten mit landesweit einheitlichen Aufgabenstellungen und weiteren schriftlichen Arbeiten“ in die Anhörung gegeben worden. Ziel ist, den Erlass noch in diesem Schuljahr in Kraft zu setzen. Heiligenstadt: „Die zugelassenen Hilfsmittel für Prüfungen wie Taschenrechner, Wörterbücher oder Formelsammlungen sollen unter bestimmten Voraussetzungen zukünftig auch über Tablets eingesetzt werden können – auch im Abitur.“

Folgende Schulen nehmen an dem „Projekt zur informatischen Bildung in Grundschulen“ teil:

  • Grundschule Nadorst, Oldenburg
  • Grundschule Sandkrug, Standort Streekermoor, Hatten
  • Grundschule Grabstede, Bockhorn
  • Grundschule Ostrhauderfehn
  • Grundschule Glane, Bad Iburg
  • Grundschule Hellern, Osnabrück
  • Alexanderschule Vechta
  • Grundschule Hoogstede
  • Grundschule Bevern, Essen-Bevern
  • Grundschule St. Andreas, Cloppenburg
  • Gelbrinkschule Löningen
  • Grundschule Riemsloh, Melle
  • Grundschule Heede
  • St.-Bernhard-Schule Rulle, Wallenhorst
  • Grundschule Bramstedt, Bassum
  • GS Sagehorn, Oyten
  • Grundschule Otter
  • Grundschule Fredenbeck
  • Grundschule Empelde, Ronnenberg
  • Albert-Schweitzer-Schule Lauenau
  • Otfried-Preußler-Schule, Hannover
  • Albert-Schweitzer-Schule Lehrte
  • Grundschule Lauenhagen
  • Grundschule Neuhof, Hildesheim
  • Grundschule Garbsen-Mitte
  • Grundschule Kolenfeld, Wunstorf
  • Offene Ganztagsgrundschule Rühme, Braunschweig
  • Grundschule Bad Sachsa
  • Grundschule Hahndorf, Goslar
  • Leonardo da Vinci Grund- und Gesamtschule, Wolfsburg
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Kerncurricula Grundschule Deutsch und Mathematik

  Kerncurriculum Deutsch
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  Kerncurriculum Mathematik
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Artikel-Informationen

erstellt am:
02.08.2017

Ansprechpartner/in:
Sebastian Schumacher

Nds. Kultusministerium
Pressesprecher
Hans-Böckler-Allee 5
30173 Hannover
Tel: 05 11/1 20-71 48
Fax: 05 11/1 20-74 51

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