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Landeswettbewerb „Eine Stunde für…“: Kultusministerin Hamburg zeichnet Auszubildende für Projekte zum Bewerben der Berufsausbildung aus

Kultusministerin Julia Willie Hamburg hat am Nachmittag in Hannover die diesjährigen Gewinnerprojekte des Wettbewerbs „Eine Stunde für… - Auszubildende informieren über ihre Ausbildung“ geehrt. Bei einer Preisverleihung im Gästehaus der Landesregierung überreichte die Ministerin den fünf ausgezeichneten berufsbildenden Schulen ihre Urkunden sowie die dazugehörigen symbolischen Geldschecks. Damit würdigt das Kultusministerium das Engagement der Auszubildenden, mittels moderner Aktionsformen und Medienformate einen altersgerechten Einblick in ihre Ausbildung zu geben. Hierzu fertigten sie u.a. Videos und Podcast-Folgen an, in denen sie ihre Berufe vorstellten oder organisierten für Gleichaltrige an allgemein bildenden Schulen oder in der Berufsvorbereitung Projekttage, um für ihre Ausbildungsgänge zu werben.

Kultusministerin Hamburg zeigte sich in ihrer Rede von der Vielseitigkeit der Projekte tief beeindruckt: „Ich möchte mich bei allen Beteiligten ganz herzlich für ihre Arbeit bedanken. Sie alle haben mit einer altersgerechten Ansprache, authentischen und inspirierenden Werbemaßnahmen vielen jungen Menschen einen Einblick in die Berufsausbildung ermöglicht und damit deren Berufswahlspektrum erweitert. Eine Win-Win-Situation, denn einerseits haben nicht nur andere Schülerinnen und Schüler etwas über Ausbildungsberufe gelernt, sondern die Auszubildenden andererseits selbst auch. Neben der Weiterentwicklung von Kompetenzen in den Feldern Projektmanagement, Teamarbeit, Marketing, interkulturelle Kommunikation und digitale Kompetenzen haben sie ihre eigene Berufswahlentscheidung reflektiert und Selbstwirksamkeit erlebt.“

Der Landeswettbewerb „Eine Stunde für…“ wurde im Schuljahr 2021/22 im Rahmen des Aktionsprogramms „Startklar in die Zukunft“ ins Leben gerufen. Hintergrund war, dass während der Corona-Pandemie Aktivitäten auf dem Gebiet der „Beruflichen Orientierung“ nur sehr eingeschränkt angeboten werden konnten. Das Projekt sollte damit den pandemiebedingten Rückständen entgegenwirken und die Attraktivität der Berufsausbildung stärken. Insbesondere der Peer-Group-Ansatz, also die Ansprache durch Gleichaltrige, gilt als wesentlicher Bestandteil des Projekts. Im aktuellen Schuljahr bewarben sich 22 berufsbildende Schulen mit insgesamt 25 Projekten.

Den 1. Platz sicherte sich die BBS I Emden, die im laufenden Wettbewerb gleich mit zwei Beiträgen vertreten war. Im Zuge des Projekts „Schülerinnen und Schüler der Berufseinstiegsschule – Klasse ‚Sprache und Integration‘ lernen die duale Ausbildung kennen“ veranstalteten 25 Azubis des dritten Ausbildungsjahres Projekttage für überwiegend ukrainische Schülerinnen und Schüler. Diese hatten die Gelegenheit, in vier Ausbildungsbetriebe im Bereich Groß- und Außenhandel/E-Commerce und einschlägige Berufsausbildungen hineinzuschnuppern und einen ausführlichen Überblick über die Chancen des Berufsbildungssystems zu bekommen. Dafür entwickelten die Azubis vielfältige Informationsangebote in Ukrainisch, Englisch und Deutsch. Einige Schülerinnen und Schüler konnten dank der Projekttage in Betriebspraktika vermittelt werden und somit eine Berufsausbildung anbahnen. Laut Jury zeichnete sich die Gruppe durch eine besonders schüler- und betriebsnahe Arbeit aus, die zugleich einen wichtigen Beitrag für die interkulturelle Verständigung leistete.

Das zweite eingereichte Projekt der BBS Emden I „Physiotherapeutische Ausbildung erleben“ bestand aus einem Infotag mit elf Stationen zu verschiedenen praktischen physiotherapeutischen Behandlungstechniken und Testungen. Begleitet wurden die Eindrücke von Reels auf Instagram, Flyern und PowerPoint-Präsentationen. Die Jury lobte dabei das praktische Erleben und das hohe Maß an Aktivität durch die Schülerinnen und Schüler.

Über den 2. Platz kann sich derweil die BBS Meppen freuen, die ebenfalls einen Podcast ins Leben gerufen hat. Klassenübergreifend warben die Auszubildenden unter dem Titel „Jobpalaver – Mach dein Ding!“ auf dem Audio-Streamingdienst „Spotify“ für die unterschiedlichsten Ausbildungsberufe. Bereits 13 Folgen wurden seit Anfang April in Interviewform produziert, darunter mit angehenden Technischen Produktdesigner/-innen bzw. Systemplaner/-innen, Fachverkäufer/-innen im Lebensmittelhandwerk, Gärtner/-innen, Pflegeassistent/-innen, Sozialpädagogischen Assistent/-innen und Verwaltungsfachangestellten. Nach eigener Aussage plant die Schule Folgen zu allen rund 50 Ausbildungsberufen, die an der BBS Meppen erlernt werden können. Darüber hinaus fertigten die Azubis ein Erklärvideo auf YouTube an, in dem sie aufschlussreiche und adressatengerechte Informationen darstellen. Für die Zukunft sind noch weitere Videos in Planung, alle drei Jahre sollen die Folgen mit neuen Azubis aktualisiert werden. Die Jury würdigte sowohl die Qualität als auch den Namen des Podcasts. Ein weiterer Pluspunkt: Durch die Veröffentlichung auf „Spotify“ findet sich auch ein breites Publikum außerhalb der Schule.

Der 3. Platz geht an die BBS I Lüneburg. Die Auszubildenden nahmen unter dem Motto „Eine Stunde für… den Ausbildungsberuf Tourismuskauffrau/-mann“ vier Podcast-Folgen für das n-21-Schulradio auf. Mit großem Erfolg: Bereits kurz nach der Veröffentlichung der ersten Folge gab es von Schülerinnen und Schülern erste Nachfragen zur Ausbildung und auch der Deutsche Reiseverband, dessen Vertreterinnen und Vertreter ebenfalls in den Folgen zu Wort kommen, möchte nun über seinen Newsletter den Podcast bewerben und auf seiner Homepage integrieren. Die Jury lobte insbesondere die sehr professionell erstellten Bewerbungsunterlagen unter Nutzung von Taskcards (inkl. Shownotes der einzelnen Folgen) sowie die qualitativ hochwertigen und authentischen Podcast-Folgen.

Den 4. Platz belegt die BBS Ritterplan aus Göttingen. Sie entwickelte das inklusive Projekt „Vier Tage für die Hauswirtschaft – Berufsinformationen mal praktisch“, das sich gezielt an die Abschlussklasse der Heinrich-Böll-Schule richtete, eine Förderschule mit dem Schwerpunkt Körperliche und Motorische Entwicklung. So lernten die Schülerinnen und Schüler unter Anleitung der Auszubildenden das gemeinsame Planen, die Zubereitung sowie den Aufbau eines Buffetts kennen. Die Azubis übernahmen darüber hinaus die Rolle einer Patenschaft und halfen nach Ansicht der Jury dabei, in einem geschützten Raum Berührungsängste abzubauen. Das Projekt wurde zudem fest in den Unterricht des Jahrgangs verankert.

Auf dem 5. Platz landet in diesem Jahr die BBS Multi-Media aus Hannover mit dem Projekt „Eine Stunde für Kaufleute für Digitalisierungsmanagement“. Dabei stellten zwei Azubis des dritten Ausbildungsjahres ihren Beruf in Präsenz sowie per Videokonferenz vor. In dem Zusammenhang produzierten sie im Studio der BBS einen eigenen Film und entwickelten eine PowerPoint-Präsentation sowie ein Kahoot-Quiz zu ihrem Ausbildungsgang. Ihre Informationsmaterialien luden sie auf der Homepage der Schule hoch und stellten diese außerdem den Beratungsfachkräften der Agentur für Arbeit zur Verfügung. Vor allem der authentische Auftritt des Projektes sowie die Interaktion mit den Schülerinnen und Schülern und Berufsberatungen sorgten maßgeblich für ein positives Urteil der Jury.

Gruppenfoto Siegerschulen   Bildrechte: MK

Gruppenbild der ausgezeichneten Schulen

Artikel-Informationen

erstellt am:
08.06.2023

Ansprechpartner/in:
Felix Thiel

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