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Land schafft Koordinierungsstelle Friedensbildung – Tonne: „Weiterer wichtiger Baustein der Demokratiebildung an Schulen umgesetzt“


Mit einer neu geschaffenen „Koordinierungsstelle Friedensbildung“ hat das Niedersächsische Kultusministerium eine Plattform zur Stärkung der schulischen Auseinandersetzung mit Krisen und Konflikten, sicherheitspolitischen Fragen und deren friedlicher Bearbeitung etabliert. Die Friedensbildung an den niedersächsischen Schulen solle damit nachhaltig gestärkt werden, wie Kultusminister Grant Hendrik Tonne erklärt: „Konflikte friedlich beilegen, Krisen mit zivilen Mitteln lösen, Sicherheitspolitik ohne Waffeneinsatz betreiben – all dies sind Eckpfeiler einer demokratischen Friedensbildung, über die sich die Schülerinnen und Schüler in unserem Land informieren können und informieren sollen. Ich freue mich, dass wir als zweites Bundesland eine feste Koordinierungsstelle eingerichtet haben, bei der alle friedensbildenden Angebote für die Schulen zusammenlaufen. Damit setzen wir einen weiteren Baustein zur Stärkung der Demokratiebildung an Schulen um.“

Die am Niedersächsischen Landesinstitut für schulische Qualitätsentwicklung (NLQ) angesiedelte Koordinierungsstelle vermittelt Referentinnen und Referenten der zivilen Konfliktbearbeitung an Schulen, entwickelt Fortbildungs- und Beratungsangebote und wirkt bei der Erstellung geeigneter Unterrichtsmaterialien mit. Über eine enge Verzahnung mit dem Niedersächsischen Kultusministerium und der Niedersächsischen Landeszentrale für politische Bildung soll zudem eine enge Zusammenarbeit mit zivilgesellschaftlichen Partnerinnen und Partnern aufgebaut werden.

Derzeit stehen bereits siebzehn Expertinnen und Experten für Unterrichtseinsätze zur Verfügung. Friedensbildung und zivile Sicherheitspolitik können in unterschiedlichsten Fächern behandelt werden, je nach Themensetzung der Lehrpläne.

Besonders zur Einbindung friedenspädagogischer Inhalte eignen sich die Fächer Politik, Gesellschaftslehre, Geschichte und Erdkunde, sowie die konfessionsgebundenen Religionsunterrichte und das Fach Werte und Normen.

Das aktuell abrufbare Themenspektrum für die Einsätze in den Jahrgängen 9-13 beinhaltet folgende Angebote und kann hier von Schulen bzw. Lehrkräften gebucht werden:

  • Sicherheitspolitik im 21. Jahrhundert

  • Die Leitlinien „Krisen verhindern, Konflikte bewältigen, Frieden fördern“

  • Den Blick verändern: Friedenslogik versus Sicherheitslogik

  • Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE)

  • Wahlbeobachtung im Auftrag der OSZE – Faire Wahlen statt gewaltsamer Auseinandersetzungen

  • Waffenstillstandsüberwachung in Georgien

  • Menschenrechtsbeobachtung im Kosovo

  • Auslandseinsätze im Auftrag von Parlament und Regierung

  • Der Zivile Friedensdienst: Friedensarbeit in Myanmar, Guatemala, Südsudan, Nord-Mazedonien,
    Israel/Palästina

  • Klimawandel-Gerechtigkeit-Friedenssicherung in den Philippinen

Im Rahmen dieses Angebots werden Expertinnen und Experten der zivilen Konfliktbearbeitung als Referentinnen und Referenten für friedens- und sicherheitspolitische Fragen in den schulischen Unterricht vermittelt. Diese berichten über ihre Einsätze in Krisen- und Kriegsgebieten und erarbeiten mit Schülerinnen und Schülern Grundsätze der zivilen Konfliktbearbeitung und diskutieren deren Chancen und Risiken.

Die Stärkung der Friedensbildung erfolgt unter dem Dach des bildungspolitischen Schwerpunktes „Demokratisch gestalten – Eine Initiative für Schulen in Niedersachsen“. Im Rahmen dieses Vorhabens werden unterschiedliche Maßnahmen innovativer und progressiver Schulentwicklung unterstützt, die das Ziel verfolgen, demokratiefördernde und partizipative Elemente in Schule zu verankern. Schülerinnen und Schüler in Niedersachsen sollen sich aktiv in die Gestaltung ihrer Schule einbringen und dabei auch etwas für ihr weiteres gesellschaftliches Engagement über das Schulleben hinaus lernen.


Kultusminister Grant Hendrik Tonne   Bildrechte: MK

Kultusminister Grant Hendrik Tonne

Artikel-Informationen

erstellt am:
08.12.2021

Ansprechpartner/in:
Sebastian Schumacher

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