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Kultushaushalt 2026: 1.350 neue Lehrkräftestellen, kostenlose digitale Endgeräte aufwachsend ab Jahrgang 7, jährlich dauerhaft 250 Millionen Euro für Kitas - „Wir wollen den Alltag für die Menschen in Niedersachsen spürbar besser machen“

Mehr Lehrkräfte zur Stabilisierung der Unterrichtsversorgung, kostenlose digitale Endgeräte aufwachsend ab Klasse 7, mehr Mittel für Sprachförderung und eine deutliche Stärkung der frühkindlichen Bildung: Das Land Niedersachsen hält trotz schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen auch im Haushaltsjahr 2026 Kurs für gute Bildung – von den Kitas bis zur schulischen Bildung. Kultusministerin Julia Willie Hamburg brachte am heutigen Freitag den Haushaltsplanentwurf 2026 für ihr Ressort im Kultusausschuss ein. Konkret plant das Kultusministerium mit rund 9,6 Milliarden Euro. Der Kultusetat ist damit nach jetzigem Stand im Vergleich zum Vorjahr um rund 600 Millionen Euro (rund 7 Prozent) gestiegen.

Mit ihrem dritten Haushaltsplanentwurf bringt die rot-grüne Landesregierung einen echten Pakt für die Zukunft unseres Landes auf den Weg. „Wir wollen den Alltag für die Menschen in Niedersachsen spürbar besser machen und das gilt ganz wesentlich auch für die Kinderbetreuung und die Schulen, denn sie sind tragende Säulen unserer Gesellschaft. Deshalb setzen wir mit dem Haushalt 2026 erneut einen klaren Schwerpunkt auf die Bildung, um unsere Kitas und Schulen weiter zu stärken und ausbauen und damit gerechte Bildungschancen, Zukunftsperspektiven und Zusammenhalt zu gestalten. Gute und verlässliche Bildung für alle Kinder und Jugendlichen in Niedersachsen bleibt damit auch in herausfordernden Zeiten ein zentrales Anliegen dieser Landesregierung“, betont Kultusministerin Hamburg.

Die Stabilisierung der Unterrichtsversorgung und die Fachkräftesicherung haben weiter oberste Priorität, um allen Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen gute Bildung zu ermöglichen. Nachdem bereits in den vergangenen Jahren in einem erheblichen Umfang zusätzliche Beschäftigungsmöglichkeiten geschaffen worden sind, geht das Land nun einen weiteren Schritt. „Mit dem Haushaltsplanentwurf 2026 schaffen wir zusätzliche 1.350 Lehrkräftestellen im finanziellen Umfang von rund 98 Millionen Euro, um allen angehenden Lehrkräften in Niedersachsen ein Einstellungsangebot machen zu können. Damit setzen wir die aktive Gewinnung von Lehrkräften fort und tragen maßgeblich dazu bei, die Unterrichtsversorgung an unseren Schulen zu sichern und zu stabilisieren“, so Hamburg. In den zurückliegenden Jahren hat Niedersachsen kontinuierlich mehr Lehrkräfte gewonnen, als jeweils in den Ruhestand gegangen sind. Nie zuvor war so viel Personal an Niedersachsens Schulen tätig. Und trotzdem bleiben die Herausforderungen an den Schulen groß. Das ist kein Grund die Hände in den Schoß zu legen. Für Ministerin Hamburg ist der konstant hohe Bedarf an neuen Stellen und vor allem deren erfolgreiche Besetzung trotzdem ein Beleg dafür, dass die bisher ergriffenen Maßnahmen, wie beispielsweise die Anhebung der Besoldung für alle GHR-Lehrkräfte auf A 13 sowie auf A 10 für alle Fachpraxislehrkräfte zum 01.08.2024, Wirkung entfalten. Denn erstmals seit vielen Jahren sind in Niedersachsen alle Stellen besetzt und werden seit zwei Jahren konsequent neue Stellen geschaffen.

Um Lehrkräfte zu unterstützen und den Bedarfen von Schülerinnen und Schülern gerecht zu werden, wird mit dem Kultushaushalt 2026 auch der Ausbau multiprofessioneller Teams konstant fortgesetzt. Hierbei leistet das Startchancenprogramm einen wichtigen Beitrag. Zudem werden mit dem Haushaltsentwurf ab dem 01.08.2026 erneut 100 zusätzliche Vollzeiteinheiten für Pädagogische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter neu auf den Weg gebracht. Damit stärkt das Land die Beschulung von Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Bedarf sowohl in den Förderschulen als auch in der inklusiven Schule. Diese Maßnahme sei ein „wichtiger Beitrag für mehr Bildungsgerechtigkeit“, so Hamburg.

Ebenfalls sieht der Haushaltsplanentwurf erneut eine weitere Stärkung des Schulbudgets an den allgemeinbildenden Schulen vor. Der Ansatz wird massiv um rund 28,7 Millionen Euro auf künftig insgesamt rund 190,8 Millionen Euro erhöht. Rund 25 Millionen Euro stehen zudem für die Umsetzung des Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung ab Klasse 1 an den Grundschulen zur Verfügung.

Mit dem Kultushaushalt 2026 investiert Niedersachsen nicht nur in mehr Lehrkräfte und weiteres Personal, sondern bringt zugleich das größte Digitalisierungsprojekt des Landes klar und entschlossen auf den Weg. Im Schuljahr 2026/2027 sollen die ersten Schülerinnen und Schüler des 7. Jahrgangs sowie Lehrkräfte - und danach jährlich weiter aufsteigend - mit digitalen Endgeräten ausgestattet werden. Hierfür werden in den kommenden Jahren insgesamt rund 800 Millionen Euro aus Bundesmittel bereitgestellt. Hamburg betonte: „Mit der Umsetzung dieses gigantischen Projekts hält diese Landesregierung Wort und stellt die Weichen dafür, dass digitales Lernen nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängig ist. Was früher die Kreidetafel war, ist heute das Tablet und das digitale Board. Die Nutzung digitaler Lernmethoden ist eine Grundvoraussetzung für moderne Schulen.“ Begleitend stellen wir sicher, dass junge Menschen in Niedersachsen bestmöglich auf die Nutzung und zugleich auf einen kritischen Umgang mit digitalen Geräten, Programmen und Angeboten vorbereitet werden. So werden u.a. für die Bereitstellung von bewährten digitalen Lernanwendungen unserer Schülerinnen und Schüler rund 1,2 Millionen Euro für 2026 zur Verfügung gestellt.

Sprache ist der Schlüssel zu Bildung und Integration. Mit dem Kultushaushalt 2026 werden Sprachförderung, Teilhabe und Integration mit insgesamt zusätzlichen 8,5 Millionen Euro weiter gestärkt. Davon gehen an die berufsbildenden Schulen dauerhaft 3,5 Millionen Euro zusätzlich, um Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter sowie pädagogische Mitarbeitende für diesen Bereich einstellen zu können. Dies umfasst etwa 50 unbefristete Beschäftigungsmöglichkeiten. Das ist auch ein weiterer Schritt bei der Umsetzung der Arbeit der AG BBS Permanent. Im Bereich der allgemeinbildenden Schulen werden für die Jahre 2026 bis 2028 befristet jährlich 5 Millionen Euro zusätzlich für Sprachförderung bereitgestellt. Damit reagieren wir auf die erhöhten Sprachförderbedarfe an unseren Schulen.

Niedersachsen bietet im Rahmen von Nichtschülerprüfungen jährlich in zwei Prüfungsdurchgängen die Möglichkeit an, nicht mehr schulpflichtigen Menschen nachträglich den Erwerb eines Hauptschulabschlusses, eines Sekundarabschlusses I - Realschulabschluss oder eines erweiterten Sekundarabschlusses I zu ermöglichen. Die Nichtschülerprüfungen werden in Verantwortung der Regionalen Landesämter für Schule und Bildung (RLSB) zumeist in Zusammenarbeit mit Trägern der Erwachsenenbildung, z. B. den Volkshochschulen, durchgeführt. „Damit verbessern wir die Chancen der Menschen, die nicht mehr regulär die Schule besuchen oder aufgrund von Zuwanderung noch keine Chance auf den Erwerb eines Schulabschlusses hatten, auf berufliche und persönliche Entwicklung erheblich“, erläutert Kultusministerin Julia Willie Hamburg. Für die Durchführung und Organisation dieser Prüfungen stellt das Land ab 2026 erstmals zwei Millionen Euro zur Verfügung, um die Arbeit der Bildungseinrichtungen, die bisher die RLSB unentgeltlich bei der Organisation und Durchführung der Nichtschülerprüfungen unterstützt haben, angemessen zu entlohnen.

Gute Bildung beginnt bereits im frühkindlichen Alter: Die Landesregierung hat insofern als wesentlichen Teil des Investitions- und Kommunalstärkungs-Sofortprogramms beschlossen, den Landeszuschuss zu den Betriebskosten der Kindertagesstätten ab 2026 jährlich dauerhaft um 250 Millionen Euro zu erhöhen. Diese Mittel sollen hierbei außerdem dynamisch nach den Tarifabschlüssen gesteigert werden. Damit kommt das Land einer zentralen Forderung der Kommunen nach und strebt eine dauerhafte Lösung der Unterdeckung bei den Erstattungen der Personalkosten für die beitragsfreie Kindertagesstätte an. Gleichzeitig gewährleistet die Beendigung der Unterfinanzierung kommunale Handlungsspielräume auch im Bereich der frühkindlichen Bildung. Damit wird diese gestärkt. Zu diesem Zweck werden bis 2031 zunächst 1,75 Milliarden Euro eingeplant. Die Modalitäten der Auskehrung der Kita-Erstattungen sollen außerdem deutlich vereinfacht werden.

Planungssicherheit und Verlässlichkeit schafft die Landesregierung auch mit Blick auf die wertvolle Arbeit der niedersächsischen Gedenkstätten. „Gedenkstätten sind Orte der Erinnerung und zugleich wichtige Wegweiser für unser zukünftiges Handeln. Daher wollen wir die Arbeit auch unserer regionalen Gedenkstätten weiter stärken“, so Hamburg. Deshalb werden die Mittel zur Förderung der regionalen Gedenkstätten dauerhaft verstetigt. Darüber hinaus stehen für die Sanierungs- und Neugestaltungsmaßnahmen sowie die Gestaltung von Ausstellungen der Gedenkstätten insgesamt zusätzliche 34 Millionen Euro in den nächsten Jahren zur Verfügung.

Portrait von Julia Willie Hamburg in schwarzer Bluse   Bildrechte: brauers.com

Kultusministerin Julia Willie Hamburg

Artikel-Informationen

erstellt am:
19.09.2025

Ansprechpartner/in:
Britta Lüers

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