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Bildungs-MK-Vorsitzende Simone Oldenburg und Niedersachsens Kultusministerin Julia Willie Hamburg besuchen Schulen in Hannover

Noch immer ist der Bildungserfolg von Kindern und Jugendlichen zu stark von ihrer sozioökonomischen Herkunft abhängig und noch immer wissen viele Jugendliche nach dem Ende ihrer Schulzeit nicht, welchen Weg sie anstreben. Mecklenburg-Vorpommerns Ministerin für Bildung und Kindertagesförderung, Simone Oldenburg, und Niedersachsens Kultusministerin Julia Willie Hamburg haben am (heutigen) Donnerstag diese Themen daher in den Mittelpunkt von zwei gemeinsamen Schulbesuchen in Hannover gerückt. Ministerin Oldenburg absolvierte ihren Antrittsbesuch als Vorsitzende der Bildungsministerkonferenz (Bildungs-MK) aller Länder in Niedersachsen, den sie in diesem Jahr innehat. Bei Rundgängen und Gesprächen mit Schulleitung und Lehrkräften informierten sich die Ministerinnen an der Peter-Ustinov-Schule über das von Bund und Ländern getragene Startchancen-Programm, das besonders Schulen mit einem hohen Anteil benachteiligter Schülerinnen und Schüler nachhaltig stärkt. An der Tellkampfschule in Hannovers Südstadt lag der Fokus auf der Beruflichen Orientierung.

Niedersachsens Kultusministerin Julia Willie Hamburg sagte anschließend: „Wir müssen alles unternehmen, damit der Bildungserfolg der Schülerinnen und Schüler weniger von der sozialen Herkunft abhängt und kein Kind verloren geht. Umso dankbarer bin ich meiner Kollegin, Bildungsministerin Simone Oldenburg, dass sie ihre Präsidentschaft unter das Leitthema ‚Mehr Bildung ist drin. Für alle.‘ gestellt hat. Das Startchancen-Programm aber auch die Stärkung der Basiskompetenzen an den Grundschulen leisten dafür einen wichtigen Beitrag.“ Ministerin Hamburg weiter: „Das Engagement der Schulen im Startchancen-Programm unter großen Herausforderungen beeindruckt mich immer wieder – so auch heute in der OBS Peter-Ustinov. Das Programm ist vor Ort ein wichtiger Katalysator für mehr Bildungsgerechtigkeit. In den kommenden Jahren kann hier viel für den Bildungserfolg erreicht werden. Auch die frühzeitige berufliche Orientierung spielt eine zentrale Rolle. In Niedersachsen überarbeiten wir deshalb den Erlass zur Beruflichen Orientierung, damit sie früher, individueller und praxisnäher ansetzt. Die Tellkampf-Schule in Hannover zeigt mit regelmäßiger Berufsberatung schon heute, wie es gehen kann.“

Mecklenburg-Vorpommerns Bildungsministerin und Bildungs-MK-Vorsitzende Simone Oldenburg ergänzt: „Bildungsstudien haben gezeigt, dass in Mecklenburg-Vorpommern der Einfluss der sozialen Herkunft auf den Bildungserfolg von Kindern und Jugendlichen geringer geworden ist. Mit dem Startchancen-Programm verbessern wir die Chancengerechtigkeit noch weiter und unterstützen Schülerinnen und Schüler mit schwierigen Startbedingungen. Wir haben eine Strategie entwickelt, um weitere Fortschritte zu erzielen. Auch bei der Beruflichen Orientierung haben wir mit Beginn des neuen Schuljahres viele Verbesserungen vorgenommen. Mit einem neuen Konzept für Berufliche Orientierung von der Kita bis zum Schulabschluss gibt es so viele Angebote wie noch nie. Ab der ersten Klasse bis zum Schulabschluss sind jährlich verbindliche Projekttage vorgesehen, um die Vielfalt der Unternehmen kennenzulernen. Neben einem 25-tägigen Schülerbetriebspraktikum stehen in den Jahrgangsstufen 8 bis 11 weitere fünf Tage für Projekte mit externen Partnern wie Handwerks- oder Industrie- und Handelskammern zur Verfügung. Regionale Schulen bieten zudem im zweiten Halbjahr der Jahrgangsstufe 8 oder in einem Halbjahr der Jahrgangsstufe 9 wöchentlich einen Praxislerntag im Umfang von mindestens vier bis maximal sechs Stunden an.

Auch an den Gymnasien wird die Berufliche Orientierung ausgeweitet, um Schülerinnen und Schülern, die nach dem Abitur kein Studium aufnehmen möchten, zu fördern und ihnen berufspraktische Erfahrungen zu ermöglichen. Betriebsbesichtigungen, Berufsorientierungsmessen oder Unternehmenspatenschaften ergänzen das Konzept. Ziel ist es, dass Schülerinnen und Schüler noch gezielter den Beruf ergreifen, der am besten ihren Neigungen entspricht.“

Zum Hintergrund:

Mecklenburg-Vorpommern hat im Jahr 2025 den Vorsitz der Bildungsminister-Konferenz (Bildungs-MK) übernommen. Damit leitet Simone Oldenburg, Ministerin für Bildung und Kindertagesförderung des Landes Mecklenburg-Vorpommern, kraft ihres Amtes die Bildungs-MK und hat nun ihren Antrittsbesuch in Niedersachsen vollzogen.

Mit dem Startchancen-Programm haben Bund und Länder gemeinsam ein neues Kapitel für mehr Bildungsgerechtigkeit aufgeschlagen. Ziel ist es, Schulen mit einem hohen Anteil sozial benachteiligter Schülerinnen und Schüler gezielt zu unterstützen und dadurch mehr Bildungschancen zu eröffnen. Dabei geht es insbesondere um die Förderung von Basiskompetenzen, innovative Lernkonzepte und den Ausbau zeitgemäßer Lernumgebungen. So soll der immer weiter öffnenden sozialen Schere entgegengewirkt werden damit der Bildungserfolg von der sozioökonomischen Herkunft entkoppelt werden kann. Um mehr Chancengerechtigkeit zu erreichen, nimmt das Programm genau die Schulen in den Blick, deren Schülerinnen und Schüler zusätzliche Unterstützung benötigen. In Niedersachsen erfolgte die Auswahl der rund 400 teilnehmenden Schulen anhand eines neu entwickelten niedersächsischen Sozialindex. Das Programm ist bis 2034 angesetzt. Kultusministerin Julia Willie Hamburg hat bereits zahlreiche Startchancen-Schulen unter anderem in ihrer diesjährigen Sommerreise besucht. Mehr Informationen zum Startchancen-Programm finden Sie hier.

Auch die frühzeitige Berufliche Orientierung im Schulkontext stand im Fokus der Termine von Ministerin Oldenburg und Kultusministerin Hamburg. Niedersachsen hat mit der Evaluation und umfangreichen Überarbeitung des Erlasses zur Beruflichen Orientierung gerade erst einen großen Schritt gemacht, damit Schülerinnen und Schüler frühzeitig eine informierte Entscheidung treffen können, welchen beruflichen Weg sie einschlagen wollen. Ministerin Hamburg hatte im Mai die Eckpunkteder Überarbeitung vorgestellt.

Portrait von Julia Willie Hamburg in schwarzer Bluse   Bildrechte: brauers.com

Kultusministerin Julia Willie Hamburg

Artikel-Informationen

erstellt am:
18.09.2025

Ansprechpartner/in:
Bela Mittelstädt

Nds. Kultusministerium
Hans-Böckler-Allee 5
30173 Hannover
Tel: 0511/120-7198

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