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„Besser als pauschale Verbote sind klare Empfehlungen“ - Zum heutigen Entschließungsantrag des Landtages zur „Handynutzung in Schulen“ sagt Niedersachsens Kultusministerin Julia Willie Hamburg:


„Was für uns früher der Gameboy oder der Tamagotchi war, das ist für die junge Generation heute das Handy oder das Smartphone. Handys gehören inzwischen fest zum Alltag und Leben von Kindern dazu. Darum möchte ich es auch nicht grundsätzlich verteufeln, denn Handys sind nicht nur ein tolles Kommunikationsmittel, sondern auch ein Werkzeug für Unterhaltung, Lernen und sozialen Austausch – und das auch über große Distanzen hinweg.

Tatsache ist aber auch, dass Kinder und Jugendliche heute immer mehr und immer länger am Handy sind – auch in den Sozialen Medien. Das hat zum Teil gravierende negative Folgen für die gesunde Entwicklung von Kindern. Denn es kann exzessiven Konsum bis zur Sucht fördern, Depressionen und andere psychische Erkrankungen verstärken und zugleich Kinder und Jugendliche Cybermobbing, Hassrede, Fake News und jugendgefährdenden Inhalten ungeschützt aussetzen. Je jünger die Kinder sind, desto größer ist das Risiko Schaden davonzutragen. Ich habe bereits mehrfach betont, dass Grundschulkinder im Prinzip noch kein Handy benötigen, vielfach sind sie gerade bei Smartphones alleine von den Angeboten überfordert. Das Thema betrifft alle gesellschaftlichen Ebenen, aber es greift längst schon weit in den Alltag von Schulen hinein.

Deshalb begrüße ich es sehr, dass dieses Thema nun auch mit einem Entschließungsantrag weiter vorangetrieben werden soll. Die Erarbeitung von klaren Handlungsempfehlungen für Schulen ist sinnvoll und zielführend, da es Schulen Rechts- und Handlungssicherheit gibt. Die Rufe nach pauschalen Handynutzungsverboten greifen aus meiner Sicht zu kurz. Besser als pauschale Verbote sind klare Empfehlungen. Denn gleichzeitig braucht es auch Rückendeckung für Schulen, die vielfach schon bewährte Konzepte, gute Maßnahmen und Formate im Umgang mit Handynutzung an Schulen haben. Diese wollen wir nicht unnötig einschränken.

Zugleich halte ich Alleingänge von Ländern für nicht zielführend. Ich setze mich deshalb weiterhin für bundesweit einheitliche Empfehlungen auf KMK-Ebene ein, weil Einheitlichkeit auch Klarheit bedeutet und es die Akzeptanz verstärkt. Wir werden das entsprechend mit Nachdruck vorantreiben. Denn was gesund oder ungesund für Kinder ist, diese Frage unterscheidet sich nicht in den 16 Bundesländern. Wir müssen Kindern und Jugendlichen ermöglichen, ein möglichst stark geschütztes Leben zu haben – auch im Blick auf ihre mentale Gesundheit. Auch deshalb muss der Kinder- und Jugendschutz im Umgang mit Smartphones, Apps und Social Media gestärkt werden. Daher halte ich die Einführung einer Altersgrenze von mindestens 14 Jahren für die Nutzung von Social Media weiterhin für richtig und setze mich dafür intensiv auf Bundes- sowie auf europäischer Ebene ein.“


Portrait von Julia Willie Hamburg in schwarzer Bluse   Bildrechte: brauers.com

Artikel-Informationen

erstellt am:
22.05.2025

Ansprechpartner/in:
Britta Lüers

Nds. Kultusministerium
Pressesprecherin
Hans-Böckler Allee 5
30173 Hannover
Tel: 0511 120 7148

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