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Kultusminister stellt Zahlen, Daten und Fakten zum neuen Schuljahr vor

Busemann: „1800 neue Lehrkräfte, 4530 Stellen für Referendare“


"Mit 1.440 neuen Lehrkräften werden zu Beginn des neuen Schuljahrs 2006/2007 in den allgemein bildenden Schulen in Niedersachsen genau so viele Lehrerinnen und Lehrer eingestellt wie durch Pensionierungen oder aus anderen Gründen den Schuldienst verlassen. Die Unterrichtsversorgung wird voraussichtlich zwischen 99,5% und 100 Prozent liegen", sagte der niedersächsische Kultusminister Bernd Busemann heute in Hannover bei einer Pressekonferenz zum Schuljahresbeginn. In den berufsbildenden Schulen würden weitere 360 neue Lehrkräfte eingestellt.

Trotz einiger Schwierigkeiten in den bekannten Mangelfächern Latein, Physik oder auch Spanisch sei es der Landesschulbehörde gelungen, die ausgeschriebenen Stellen weitgehend mit geeigneten Berberinnen oder Bewerbern zu besetzen. Lediglich 40 Stellen seien noch unbesetzt. 100 Stellen bildeten eine Reserve, um nach Unterrichtsbeginn noch nachsteuern zu können, wenn sich in einer Schule unerwarteter Zusatzbedarf zeigen sollte.

"Um künftigem Lehrermangel vorzubeugen haben wir die Ausbildungskapazitäten im Vorbereitungsdienst um über ein Viertel deutlich erweitert. Für Referendare stehen jetzt insgesamt 4.530 Stellen zur Verfügung", betonte Busemann. Sowohl für das Lehramt an Gymnasien als auch für das Lehramt Sonderpädagogik stehe damit für alle Bewerberinnen und Bewerber ein Ausbildungsplatz zur Verfügung. Lediglich beim Lehramt für Grundschulen, Hauptschulen und Realschulen könne es zu Wartezeiten kommen, weil der Einstellungsbedarf an Grundschulen deutlich zurückgegangen sei. "Bewerber mit Mangelfächern kommen aber auch hier zum Zuge", so Busemann.

Busemann machte deutlich, dass die ausgewiesene Unterrichtsversorgung der weiterführenden Schulen zusätzlich zum Pflichtunterricht nach der Stundentafel je Klasse 2 Poolstunden enthält. "Landesweit sind das 41.570 Lehrerstunden. Das sind 3,1% des Gesamtbedarfs und entspricht über 1.600 Vollzeitlehrerstellen oder in Geld etwa 72 Mio. Euro", rechnete der Kultusminister vor. Diese Stunden seien von den Schulen eigenverantwortlich zu verwenden, in erster Linie zur Sicherung des Pflichtunterrichts, z.B. für kurzfristige Vertretungen, aber auch zu schuleigener Schwerpunktsetzung mit Fördermaßnahmen oder wahlfreiem Unterricht. "Grundsätzlich kann eine weiterführende Schule bei einer Unterrichtsversorgung von 97% den Pflichtunterricht sicherstellen", stellte Busemann fest. Die Mittel für "Feuerwehr-Lehrkräfte" bei längerfristigem Vertretungsbedarf seien im laufenden Kalenderjahr um 2 Mio. Euro auf 22,8 Mio. Euro angehoben worden.

Zwar lägen abgesicherte Daten zu den Übergängen aus den Grundschulen in die weiterführenden Schulen erst nach Unterrichtsbeginn vor, die Prognosedaten ließen aber erwarten, dass sich 39,8% der Eltern der künftigen Fünftklässler für das Gymnasium, 37, 6% für die Realschule und 16, 9% für die Hauptschule entschieden hätten. 5,9% besuchten im neuen Schuljahr den 5. Jahrgang einer Integrierten Gesamtschule. "Abzuwarten bleibt, in welchem Umfang dabei im Laufe des Schuljahres noch Veränderungen stattfinden. Im abgelaufenen Schuljahr lag der Hauptschulanteil im 6. Jahrgang wieder bei 19,6%, stellte Busemann fest. Über alle Jahrgänge gesehen, erweise sich die Hauptschule mit einem Schüleranteil von 22,3% stabil. Insgesamt 707 Schülerinnen und Schüler seien im vergangenen Schuljahr aus einer Hauptschule in eine Realschule gewechselt, 636 von einer Realschule in ein Gymnasium. "Das belegt die Durchlässigkeit des Systems, denn die Schulformentscheidung der Eltern nimmt einen möglichen Wechsel in diese Richtung in manchen Fällen bereits vorweg", erläuterte Busemann.

Kritisch äußerte sich Busemann zu der hohen Zahl von Kindern mit Hauptschulempfehlung an Gesamtschulen. "Das ist ein Anlass zur Besorgnis. Potenzielle Hauptschülerinnen und Hauptschüler können zwar auch an Gesamtschulen den Hauptschulabschluss erwerben. Ihnen fehlen aber die schulformspezifischen Verbesserungen der Hauptschulen wie die klare Berufsorientierung mit den Betriebs- oder Praxistagen, die sozialpädagogische Unterstützung insbesondere bei der Berufsorientierung, die erweiterte Stundentafel in den Kernfächern Deutsch und Mathematik, sowie die verkleinerten Klassen, um ihre Begabungen voll zu entfalten", gab Busemann zu bedenken. Wenn Eltern von Kindern mit Gymnasialempfehlung die Gesamtschulen offenbar mieden, beeinträchtige auch dies den pädagogischen Ansatz dieser Schulen.

Presseinformationen Bildrechte: Land Niedersachsen

Artikel-Informationen

erstellt am:
01.03.2010

Ansprechpartner/in:
Stefan Muhle

Nds. Kultusministerium
Pressesprecher
Schiffgraben 12
30159 Hannover
Tel: 0511 / 120 7145
Fax: 0511 / 120 7451

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