Nds. Kultusministerium Niedersachsen klar Logo

Busemann: "Mit Mangelfächern lohnt das Lehramtsstudium"

Kultusminister stellt 1.000 neue Lehrkräfte ein – 100 Prozent Unterrichtsversorgung im 2. Schulhalbjahr


"Bereits zum 1. Februar 2006 können wir wieder alle frei werdenden Lehrerstellen neu besetzen. Das sind 700 Stellen, deren Ausschreibung ich veranlasst habe. Zusätzlich aktivieren wir weitere 300 Lehrkräfte, die der Landesschulbehörde zur Verfügung stehen werden, um bedarfsorientiert und entsprechend der Bewerberlage den Zielwert einer rechnerischen Unterrichtsversorgung von durchschnittlich 100 Prozent zu erreichen. Das sind insgesamt 1.000 Neueinstellungen im zweiten Schulhalbjahr", teilte der Niedersächsische Kultusminister Bernd Busemann heute (12.10.2005) in Hannover mit.

Nach den jetzt vorliegenden ersten Auswertungen der amtlichen Schulstatistik vom Stichtag 08.09.2005 betrage aktuell die durchschnittliche rechnerische Unterrichtsversorgung landesweit 99,5 Prozent. Angesichts einer für 2005 noch geltenden besonderen Einsparauflage, die nur im Personalbereich erbracht werden könne, sei dies auch im Vergleich zu den Werten der Vorgängerregierung ein sehr guter Wert. "Viele Schulen weisen bereits jetzt eine Unterrichtsversorgung von 100 Prozent aus", betonte Busemann. Wenn es dennoch irgendwo Probleme gebe, sei es sinnvoll, sich zunächst an die Schulleitung, gegebenenfalls an die Landesschulbehörde oder das Kultusministerium zu wenden. "Wir prüfen dann die Angaben und sorgen auch kurzfristig für Abhilfe, wo es nötig und möglich ist", sagte der Kultusminister. In einer Reihe von Fällen hätten die Schulen selbst Organisationsentscheidungen gefällt, die zu Unterrichtsausfällen führten. "Es gilt die Maxime: Der Pflichtunterricht hat Vorrang vor allem anderen", hob Busemann hervor. Abstrakte Berechnungen, wonach eine Vertretungsreserve von etwa acht Prozent vorzuhalten sei, wies er als "fern jeder politischen Realität" zurück. "Das würde gut 5.500 zusätzliche Planstellen erfordern mit Mehrkosten für das Land von rund 250 Millionen Euro", machte Busemann deutlich.

Nicht ausschließen wollte der Kultusminister, dass es auch künftig fächerspezifische oder regionale Engpässe geben könnte. Wenn kein Bewerber mit dem Fach zur Verfügung stehe könne auch kein Lateinlehrer eingestellt werden. "Wir müssen heute ausbaden, was die Vorgängerregierung versäumt hat. Deshalb wollen wir nun unmittelbar Maßnahmen ergreifen, die eine Fehlentwicklung zu Lasten junger Lehramtsbewerber wie der Schulen stoppen", kündigte Busemann eine Aufklärungskampagne speziell für die Schülerinnen und Schüler der 13. Klassen an. "Die jungen Leute müssen wissen, dass sich ein Lehramtsstudium lohnt und sie mit Mangelfächern wie Latein, Spanisch, Physik, Musik oder Kunst am Gymnasium und mit Französisch, Technik, Hauswirtschaft, und Physik für das Lehramt an Grund-, Hauptschulen und Realschulen bei ordentlichen Leistungen eine hohe Einstellungschance haben", erläuterte Busemann. Dagegen herrsche im Fach Deutsch ein Überangebot an Bewerbungen. Die Einstellungschancen seien gering. Prüfen lassen will der Kultusminister auch die rechtlichen Möglichkeiten, bereits pensionierte Lehrkräfte mit Mangelfächern über arbeitsvertragliche Regelungen auch nach Erreichen der Altersgrenze weiter zu beschäftigen.

Presseinformationen Bildrechte: Land Niedersachsen

Artikel-Informationen

erstellt am:
01.03.2010

Ansprechpartner/in:
Stefan Muhle

Nds. Kultusministerium
Pressesprecher
Schiffgraben 12
30159 Hannover
Tel: 0511 / 120 7145
Fax: 0511 / 120 7451

zum Seitenanfang
zur mobilen Ansicht wechseln