Kultusminister bei Gedenkfeier anlässlich der Befreiung des Jugend-KZ Moringen
Busemann: „Gedenkorte sind zugleich auch Lernorte“
"Gedenkorte sind zugleich auch Lernorte. Die KZ-Gedenkstätte Moringen ist daher von großer Bedeutung für die Bildungsarbeit insbesondere auch mit Jugendlichen. Denn gerade das Lager Moringen steht für eine Politik, die statt Erziehung und Förderung das Wegsperren und die Zwangsarbeit von Jugendlichen in den Vordergrund stellte, die nicht in das strenge Raster passten", sagte Kultusminister Bernd Busemann während der Gedenkfeier aus Anlass des 60. Jahrestages der Befreiung des Jugend-KZ Moringen. "Durch die Beschäftigung mit den Schicksalen derjenigen, die in die Mühle des Jugendschutzlagers gerieten, ist es in besonderer Weise möglich, die Jugendlichen von heute zu erreichen und sie zu sensibilisieren für antidemokratische Entwicklungen."
Erinnerungsarbeit sei ein elementarer Bestandteil unserer demokratischen Kultur, ein Teil unserer Identität, an der kein Weg vorbei führe.
"Somit haben wir eine dreifache Verpflichtung, die Erinnerung an die Opfer wach zu halten:
- Den Opfern schulden wir, dass sie nicht namenlos werden und nicht dem Vergessen anheim fallen.
- Den Überlebenden, deren Leiden nicht mit dem Tag der Befreiung vor 60 Jahren beendet waren, schulden wir Respekt und Mitgefühl.
- Und unseren Kindern und Kindeskindern schulden wir, dass auch sie lernen zu gedenken, sich zu erinnern und die Bereitschaft entwickeln, frühzeitig Gefahren, die der Demokratie oder der Menschenwürde drohen, zu erkennen und diesen Gefahren rechtzeitig entgegenzuwirken",
betonte der Kultusminister.
Busemann sicherte zu, dass trotz angespannter Haushaltslage auch zukünftig eine finanzielle Förderung der Gedenkstätte Moringen von Seiten des Landes Niedersachsen sicher gestellt sei.
Artikel-Informationen
erstellt am:
01.03.2010
Ansprechpartner/in:
Stefan Muhle
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