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Deutschsprachiger Islamunterricht startet an acht niedersächsischen Grundschulen

Busemann: Beitrag zu Integration und Toleranz


An insgesamt acht Grundschulen in Niedersachsen startet mit Schuljahresbeginn nach den Sommerferien der Schulversuch "Islamischer Religionsunterricht" in Niedersachsen. Das hat der Niedersächsische Kultusminister Bernd Busemann mitgeteilt. Auf Vorschlag der Bezirksregierungen werden im Bezirk Braunschweig die Grundschule Watenstedt, Salzgitter und die Grundschule am Wall, Hann. Münden den Religionsunterricht für muslimische Schülerinnen und Schüler anbieten. Im Bezirk Hannover nehmen die Grundschule Salzmannstraße, Hannover, die Grundschule Ratsschule in Garbsen und die Grundschule Lehrte am Schulversuch teil, im Bezirk Lüneburg die Stadtschule Rotenburg. Im Bezirk Weser-Ems fiel die Wahl auf die Grönenbergschule, Melle und die Grundschule Eversburg in Osnabrück. "Die Schulleitungen werden die Erziehungsberechtigten muslimischen Glaubens unverzüglich über das Angebot informieren. Mindestens zwölf Schülerinnen und Schüler müssen angemeldet werden, damit der Unterricht stattfinden kann. Er soll möglichst schuljahrgangsbezogen und nicht schuljahrgangsübergreifend stattfinden", erläuterte der Kultusminister.

"Der Unterricht wird in deutscher Sprache von erfahrenen muslimischen Lehrkräften erteilt, die langjährig bereits im muttersprachlichen Unterricht eingesetzt waren. Sie alle haben an einer Einführungsfortbildung auf der Basis des in Zusammenarbeit mit den muslimischen Glaubensgemeinschaften in Niedersachsen erarbeiteten Lehrplans teilgenommen", betonte Busemann. Über die Aleviten, deren Vertretung sich nicht in der Lage sah zuzustimmen, soll nach dem Lehrplan angemessen informiert werden. Der Unterricht sei auch für Kinder dieser Glaubensrichtung offen, sofern die Eltern sie anmeldeten.

"Der deutschsprachige Islamunterricht ist ein Beitrag zur Integration und fördert Toleranz", hob Busemann hervor. Es gehe um die altergemäße Auseinandersetzung mit den Glaubensinhalten. "Mit blinder Übernahme oder unreflektierter Imitation traditioneller Formen der Glaubenspraxis hat das nichts zu tun", grenzte Busemann den Schulversuch gegen die "Koranschulen" ab.

Presseinformationen Bildrechte: Land Niedersachsen

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erstellt am:
01.03.2010

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