Kultusminister Tonne zeichnet Regenbogenschule in Sarstedt als „Demokratieschule“ aus
Mit der Regenbogenschule in Sarstedt hat Kultusminister Grant Hendrik Tonne am heutigen Donnerstag (8. September 2022) in Sarstedt die siebte Schule in Niedersachsen als „Ausgezeichnete Demokratieschule in Niedersachsen“ gewürdigt. Die Grundschule pflegt und stärkt in ihrer Schul- und Unterrichtskultur Diversität als Wert für ein friedliches und tolerantes Miteinander. Bei der Umsetzung partizipativer Diskussions- und Entscheidungsansätze wird darauf geachtet, dass die Schülerinnen und Schüler selbst Verantwortung füreinander übernehmen können.
„Demokratie ist die Basis für eine kritische und zugleich respektvolle Gesellschaft und sie ist die Basis für gesellschaftliches Engagement und politisches Handeln. Vor diesem Hintergrund haben wir im vergangenen Jahr die Stärkung der Demokratiebildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung in Niedersachsen als bildungspolitische Schwerpunkte aufgenommen. Ich bin froh, in unserer Schullandschaft schon jetzt Schulen wie die Regenbogenschule zu wissen, die zeigen, wie Demokratie als Wert in der Unterrichts- und Schulkultur verankert werden kann“, sagte der Minister und verwies unter anderem auf das Projekt „Grenzometer“, in dem die Klassensprecherinnen und Klassensprecher über Toleranzgrenzen bei Regelverstößen diskutieren und daraus einen Handlungsleitfaden für die Schulgemeinschaft erarbeitet haben.
Schulleiterin Marion Heuer kommentiert die Auszeichnung mit den Worten: „Als fluidum unserer pädagogischen Arbeit vieler Einzelprojekte leiten uns fächerverbindende empathische Einstellungen und Handlungsweisen einer gerechten und gleichberechtigten Friedens- und Herzensbildung, damit unsere Schülerinnen und Schüler zu einer positiven, konstruktiven Grundhaltung in der Kommunikation mit anderen heranwachsen können.“
An der Regenbogenschule mit Schulkindergarten und Ganztagsangebot werden 415 Kinder unterrichtet. Etwa 54 Prozent haben einen Migrationshintergrund. Zu den besonderen Schwerpunkten gehören ein Konzept zur Inklusion, Sportangebote mit außerschulischen Partnern, die Teilnahme am Schulentwicklungsprojekt „Musikalische Grundschule“ sowie „Werte und Normen“ als Unterrichtsfach.
Hintergrund zur Auszeichnung:
Zum ersten Mal werden im Rahmen des bildungspolitischen Schwerpunktes „Demokratisch gestalten – Eine Initiative für Schulen in Niedersachsen“ Lernorte und Schulen öffentlichkeitswirksam ausgezeichnet und gewürdigt, die ihre Schulkultur und Schulentwicklung bzw. ihre Bildungsangebote konsequent im Sinne eines „Modellorts der Demokratie“ gestalten und an Zielen der Demokratiebildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung ausrichten.
Aus den insgesamt eingegangenen 39 Bewerbungen wurden 15 Schulen und 10 Lernorte von einer Fachjury ausgewählt, welche die Bedingungen in herausragender Weise erfüllen. Sie erhalten eine Urkunde, ein repräsentatives Schild, ein Preisgeld (500 Euro) sowie Material zur Demokratiebildung.
Mit dem bildungspolitischen Schwerpunkt „Demokratisch gestalten“ lädt das Niedersächsische Kultusministerium Schulen dazu ein, Kinder und Jugendliche in ihrem Engagement für Demokratie und Menschenrechte zu stärken sowie Teilhabe und Partizipation aller an Schule Beteiligten - Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte, Schulleitungen und Eltern - auszubauen. Demokratiebildung stellt in diesem Zusammenhang keine reine Kompetenz- und Wissensvermittlung in einzelnen Fächern oder berufsbezogenen Lernbereichen dar, sie geht weit darüber hinaus und ist vielmehr ein wichtiges Kriterium von Unterrichts- und Schulqualität. Sie dient der Entwicklung und Festigung demokratischer Werte, Einstellungen und Haltungen sowie entsprechender sozialer und fachlicher Kompetenzen. Somit trägt sie wesentlich zur Persönlichkeitsentwicklung der Schülerinnen und Schüler bei und fördert so sowohl die Chancen- als auch Bildungsgerechtigkeit.
Vor diesem Hintergrund hat das Kultusministerium im Juni vergangenen Jahres einen „Erlass zur Stärkung der Demokratiebildung an öffentlichen allgemein bildenden und berufsbildenden Schulen sowie Schulen in freier Trägerschaft“ veröffentlicht.
Kultusminister Grant Hendrik Tonne
Artikel-Informationen
erstellt am:
08.09.2022
Ansprechpartner/in:
Ulrich Schubert