Übergang von G8 zu G9: 22 Schulen bieten im Schuljahr 2017/2018 Lerngruppen als Einführungsphase an - Heiligenstadt: „Erneut gute Zusammenarbeit zwischen Land und Schulträgern“
Nach der Abschaffung des „Turbo-Abis“ in Niedersachsen gibt es erstmals im Schuljahr 2018/2019 wieder einen Schuljahrgang 11 als Einführungsphase in der gymnasialen Oberstufe an den Gymnasien und an den nach Schulzweigen gegliederten Kooperativen Gesamtschulen. Der letzte G8-Jahrgang befindet sich in diesem Schuljahr in der Einführungsphase, so dass im kommenden Schuljahr an diesen beiden Schulformen zunächst die Einführungsphase entfällt.
Insbesondere für die Schülerinnen und Schüler, die an einer anderen Schulform – zum Beispiel an einer Oberschule oder einer Realschule – mit Ende des Schuljahres 2016/2017 den Erweiterten Sekundarabschluss I und damit die Berechtigung zum Besuch der gymnasialen Oberstufe erlangen werden, richtet das Niedersächsische Kultusministerium im Schuljahr 2017/2018 an 22 Schulstandorten Lerngruppen an Gymnasien und nach Schulzweigen gegliederten Kooperativen Gesamtschulen als Einführungsphase ein. Mit diesem Zusatzangebot hat diese Schülergruppe dann die Möglichkeit, ein Abitur nach 13 Schuljahren an folgenden Schulformen abzulegen:
- Integrierte Gesamtschulen
- Nach Schuljahrgängen gegliederte Gesamtschulen
- Berufliche Gymnasien
- Nachstehende allgemein bildende Gymnasien
- Nachstehende nach Schulzweigen gegliederten Kooperativen Gesamtschulen
„Ich bedanke mich bei den Schulträgern für die konstruktiven Gespräche über die Einrichtung der Standorte für diese neuen Lerngruppen. Mit den 22 Schulen sowie den Integrierten und den nach Schuljahrgängen gegliederten Gesamtschulen und den Beruflichen Gymnasien decken wir Niedersachsen gut ab und können den betroffenen Schülerinnen und Schülern ein gutes und breites Angebot für das Abitur nach 13 Schuljahren machen“, sagt die Niedersächsische Kultusministerin Frauke Heiligenstadt. Die Frage nach entsprechenden Räumlichkeiten für die Lerngruppen habe ebenso erfolgreich geklärt werden können, wie die Aufgabe des Landes, Lehrkräfte zur Verfügung zu stellen. „An diesem Beispiel zeigt sich erneut, wie gut Land und Schulträger im Sinne unserer Schülerinnen und Schüler zusammenarbeiten.“ Mit einigen Schulträgern werden noch abschließende Gespräche geführt. In der Folge können sich deshalb weitere Standorte in Ergänzung zu unten aufgeführten Standorten ergeben.
Bei der Auswahl der Standorte wurden verschiedene Aspekte berücksichtigt wie die voraussichtlichen Schülerzahlen, die Aufnahmekapazitäten der vorhandenen Schulen (sowohl der Integrierten Gesamtschulen, der Beruflichen Gymnasien, nach Schuljahrgängen gegliederten Kooperativen Gesamtschulen als auch der Gymnasien und nach Schulzweigen gegliederten KGS) oder die Erreichbarkeit der Standorte.
Hintergrund dieses Modells der Einrichtung von zusätzlichen Lerngruppen an Gymnasien und nach Schulzweigen gegliederten Kooperativen Gesamtschulen ist, dass mit der schrittweisen Einführung des neuen Abiturs nach 13 Schuljahren an den allgemein bildenden Gymnasien und an den nach Schulzweigen gegliederten Kooperativen Gesamtschulen im Schuljahr 2017/18 zunächst keine Einführungsphase und in den Schuljahren 2018/19 und 2019/20 keine darauf folgende Qualifikationsphase geführt wird. Der letzte G8-Jahrgang legt das Abitur im Frühjahr 2019 ab, der erste G9-Jahrgang erlangt die allgemeine Hochschulreife mit der Abiturprüfung im Frühjahr 2021.
Das Abitur nach zwölf Jahren („G8“) wurde in Niedersachen im Jahre 2004 eingeführt. Nach jahrelanger Kritik von Schülerinnen und Schülern, Eltern und Lehrkräften am „Turbo-Abi“ hatte die Landesregierung im Jahr 2013 einen Dialogprozess zur Zukunft des Abiturs in Niedersachsen in Gang gesetzt. Das klare Votum des Forums „Gymnasien gemeinsam stärken“ für eine Neueinführung des Abiturs nach 13 Jahren wurde von einer Expertenkommission 2014 bestätigt. Die Expertinnen und Experten hatten verschiedene Szenarien der Dauer der Schulzeit an den Gymnasien fachlich diskutiert und mögliche Auswirkungen von Veränderungen detailliert beleuchtet. Im Jahr 2015 führte Niedersachsen dann als erstes Bundesland vollumfänglich ein neues G9 im Rahmen einer Schulgesetznovelle ein und passte in der Folge die untergesetzlichen Regelungen an.
Übersicht über die Standorte, an denen Lerngruppen an Gymnasien und nach Schulzweigen gegliederten Kooperativen Gesamtschulen als Einführungsphase zum Schuljahr 2017/2018 eingerichtet werden
Regionalabteilung (NLSchB) |
Standort/Schulträger |
Braunschweig |
Gymnasium Kleine Burg Braunschweig/Stadt Braunschweig |
Braunschweig |
Gymnasium Julianum Helmstedt/LK Helmstedt |
Braunschweig |
Albert-Schweitzer-Gymnasium Wolfsburg/Stadt Wolfsburg |
Hannover |
Scharnhorstgymnasium Hildesheim/Stadt Hildesheim |
Hannover |
Wilhelm-Raabe-Schule Gymnasium Hannover/Stadt Hannover |
Hannover |
Goetheschule Hannover Gymnasium/Stadt Hannover |
Hannover |
KGS Sehnde (gymn. Zweig)/Stadt Sehnde |
Hannover |
KGS Neustadt (gymn. Zweig)/Stadt Neustadt |
Hannover |
Johann-Beckmann-Gymnasium Hoya/Landkreis Nienburg |
Hannover |
KGS Stuhr-Brinkum (gymn. Zweig )/ Gemeinde Stuhr |
Lüneburg |
Gymnasium Ernestinum Celle/ Landkreis Celle |
Lüneburg |
Domgymnasium Verden/Landkreis Verden |
Lüneburg |
KGS Schneverdingen (gymn. Zweig) / Landkreis Heidekreis |
Lüneburg |
Waldschule Schwanewede, KGS (gymn. Zweig) |
Lüneburg |
KGS Tarmstedt (gymn. Zweig/ Landkreis Rotenburg |
Lüneburg |
Fritz-Reuter-Schule KGS Bad Bevensen (gymn. Zweig)/Landkreis Uelzen |
Lüneburg |
Vincent-Lübeck-Gymnasium Stade/Landkreis Stade* |
Osnabrück |
Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium Osnabrück/Stadt Osnabrück |
Osnabrück |
Graf-Stauffenberg-Gymnasium Osnabrück/Stadt Osnabrück |
Osnabrück |
Neues Gymnasium Oldenburg/Stadt Oldenburg |
Osnabrück |
Niedersächsisches Internatsgymnasium Esens/Land Niedersachsen |
Osnabrück |
KGS Wiesmoor (gymn. Zweig/) Landkreis Aurich |
* vorbehaltlich der Zustimmung der kommunalen Gremien
Artikel-Informationen
erstellt am:
19.12.2016
Ansprechpartner/in:
Sebastian Schumacher
Nds. Kultusministerium
Pressesprecher
Hans-Böckler-Allee 5
30173 Hannover
Tel: 05 11/1 20-71 48
Fax: 05 11/1 20-74 51