Boxtraining als Vorbeugung gegen Jugendgewalt
Kultusminister, Boxsportverband und Landessportbund starten Modellversuch
"In Zusammenarbeit mit dem Landessportbund (LSB) und dem Boxsportverband Niedersachsen soll Boxtraining als zusätzliches außerschulisches Sportangebot nach den Herbstferien in Niedersachsen im Rahmen eines Modellprojekts erprobt werden", teilte der Niedersächsische Kultusminister Bernd Busemann heute in Papenburg mit.
"Das ist als Beitrag zur Vorbeugung gegen Jugendgewalt zu verstehen. Der Ansatz beruht auf den guten Erfahrungen der polizeilichen Präventionsarbeit des Weißen Rings e.V.", sagte der Kultusminister in der NDR-Sendung "Sportland", die um 21:05 Uhr über NDR 1 ausgestrahlt wird.
Zunächst zehn Schulen im Umfeld der fünf Landestützpunkte des Boxsportverbands in Norden, Papenburg, Georgsmarienhütte, Seelze und Gifhorn werden mit jeweils bis zu 20 Schülerinnen und Schülern an dem Projekt teilnehmen. "Ich habe klare Auflagen gemacht. Es finden keine Kämpfe gegeneinander statt. Trainiert wird jeweils ohne Körperkontakt. Die Sozialarbeiter der Schulen sind einzubinden", betonte Busemann. Ferner sei der sportmedizinische Nachweis vorgelegt worden, dass auch im Vereinssport Amateurboxen das Risiko, eine Kopfverletzung zu erleiden, im Vergleich zu anderen Sportarten, wie zum Beispiel dem Fußball, minimal sei. Außerdem solle das Verletzungsrisiko durch den Einsatz besonders qualifizierter Trainer aus den Landesstützpunkten noch weiter gesenkt werden.
"Dem gegenüber stehen Erkenntnisse über die positiven Wirkungen des Boxtrainings. Sportmediziner haben nachgewiesen, dass der Trainingseffekt besonders hoch ist und in etwa dem des Ruderns entspricht", erläuterte Busemann. Neben einer Verbesserung der körperlichen Fitness würden auch Aufmerksamkeit, Koordination sowie technisch-taktische und strategische Fähigkeiten geschult. "Damit werden das Selbstbewusstsein der Jugendlichen, ihre Persönlichkeit und ihre Verhaltensqualität gestärkt und das Schulklima verbessert sich", fasste Busemann die Ziele des Projekts zusammen.
Artikel-Informationen
erstellt am:
01.03.2010
Ansprechpartner/in:
Stefan Muhle
Nds. Kultusministerium
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