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Kultusminister legt Zahlen, Daten und Fakten zum neuen Schuljahr vor

Unterrichtsversorgung trotz Schülerberg gesichert – Alle Lehrerstellen wieder besetzt Busemann: „Schulreform kann jetzt volle Wirkung entfalten“


"Der Beginn des neuen Schuljahrs 2005/2006 bringt uns erneut einen Schritt weiter auf unserem Weg zur Qualitätsschule für Niedersachsen. Was in der Folge des neuen Schulgesetzes an Erlassen und Verordnungen auf den Weg zu bringen war, ist auf den Weg gebracht. Vieles davon wird im neuen Schuljahr erstmals seine volle Wirkung entfalten", hat der Niedersächsische Kultusminister Bernd Busemann heute in Hannover eine erste Zwischenbilanz seiner Schulpolitik gezogen.

Dank der guten Arbeit der Lehrerinnen und Lehrer sowie der Schulverwaltung in der Landesschulbehörde und im Kultusministerium sei das erste Jahr der Schulstrukturreform ohne größere Probleme gemeistert worden. "Die Orientierungsstufe ist Geschichte. Niemand vermisst sie oder fragt noch danach", sagte Busemann. Mit rund 1,26 Millionen Schülerinnen und Schülern, davon 993.039 an allgemein bildenden und rund 265.000 an berufsbildenden Schulen sei "der Gipfel des Schülerbergs" jetzt erreicht. Erstmals sinke die Zahl der Schulanfänger von 88.048 im Vorjahr auf jetzt 85.794. Dieser Trend werde sich bis 2010 fortsetzen.

"Alle im Jahr 2005 frei werdenden Lehrerstellen werden wieder besetzt. Mehr als 80.000 Lehrerinnen und Lehrer, die rd. 68.984 Planstellen für Lehrkräfte besetzen, unterrichten im neuen Schuljahr an den niedersächsischen Schulen. Nach dem gegenwärtigen Planungsstand wird die durchschnittliche rechnerische Unterrichtsversorgung aller allgemein bildenden Schulen in Niedersachsen zu Beginn des Schuljahres 2005/06 knapp unter vollen 100% (99,2%) liegen, die jedoch im Lauf des Schuljahres erreicht werden können", machte Busemann deutlich. Unter der Vorgängerregierung (Jahr 2002) habe es lediglich 66.500 Planstellen gegeben. "Von der vollen Unterrichtsversorgung war man damals weit entfernt", stellte Busemann fest. Für die allgemein bildenden Schulen auf Stellen und Arbeitsplätzen würden ca. 1.250 Lehrkräfte neu eingestellt. Weitere 640 bisher als Springer eingesetzte und befristet beschäftigte Lehrkräfte wurden auf Beamtenstellen übernommen. Weitere rund 340 Stellen würden in den berufsbildenden Schulen mit neuen Lehrkräften besetzt.

"Bei den Übergängen in die weiterführenden Schulen ergibt sich im Vergleich zum 5. Jahrgang des vorigen Schuljahrs keine signifikante Veränderung. Im Landesdurchschnitt haben sich nach der vorliegenden Hochrechnung die Eltern von ca. 18.3% der Kinder für die Hauptschule (Vorjahr 17,9%), von 37,0 Prozent für die Realschule (Vorjahr 36,3%) und von 39,2 Prozent für das Gymnasium (Vorjahr 40,5%) als weiterführende Schule ihres Kindes entschieden. Etwa 5,5% werden eine Gesamtschule (Vorjahr 5,2%) besuchen", teilte der Kultusminister mit. Statistisch sichere Daten lägen erst nach Unterrichtsbeginn vor.

Folgende Neuerungen würden im neuen Schuljahr wirksam:

  • Am Ende des Schuljahres finden erstmals schriftliche Abschlussprüfungen im Sekundarbereich I mit zentraler Aufgabenstellung in den Fächern Deutsch und Mathematik statt. Betroffen hiervon sind die Schuljahrgänge 9 an Förderschulen, Hauptschulen, den Hauptschulzweigen der Kooperativen Gesamtschulen und an Integrierten Gesamtschulen.
  • das erste Zentralabitur wird im Rahmen der Abiturprüfung 2006 durchgeführt.
  • Auf der Grundlage des neuen Niedersächsischen Schulgesetzes wird zum 1. August 2005 die gymnasiale Oberstufe grundlegend neu gestaltet.
  • Im Schuljahr 2005/2006 wird ein Verfahren zur "Dokumentation der individuellen Lernentwicklung" erprobt: An der Pilotphase nehmen 40 allgemein bildende Schulen (Grundschulen, Haupt -, Real- und Gesamtschulen, Gymnasien) mit den 1. und 5. Schuljahrgängen teil. 40 Multiplikatorinnen und Multiplikatoren unterstützen die Pilotschulen. In Begleitung der zentralen Erprobung beteiligen sich zusätzlich ca. 116 Schulen.
  • Hauptschulen führen im neuen Schuljahr in den Schuljahrgängen 8 und 9 an mindestens 60 und höchstens 80 Tagen berufsorientierende Maßnahmen durch und stärken somit den Berufsbezug.
  • Die Erlassbestimmungen zur schulischen Integration von Kindern und Jugendlichen aus Migranten- und Aussiedlerfamilien sind neu gefasst worden. Der neue Erlass wird zum Schuljahresbeginn veröffentlicht und tritt zum 1. Februar 2006 in Kraft.
  • Der Schulversuch "Islamischer Religionsunterricht" wird zum Schuljahresbeginn zudem auf 12 weitere Grundschulen ausgeweitet, so dass an insgesamt 19 Grundschulen in Niedersachsen "Islamischer Religionsunterricht" angeboten werden kann.
  • Insgesamt 460 Schulen in Niedersachsen halten ein Ganztagsangebot vor.
  • Die ersten 120 Schulen beginnen ihren Weg in die Eigenverantwortung.
  • Mit der Einrichtung von weiteren Kooperationsverbünden zur Hochbegabungsförderung arbeiten in Niedersachsen 50 Kooperationsverbünde mit insgesamt 291 Schulen und 30 Kindertagesstätten.
  • In Übereinstimmung mit den Kirchen ist das Niedersächsische Gesetz über die Feiertage geändert worden. Danach sind der 31. Oktober (Reformationsfest) und der 1. November (Allerheiligen) für Schülerinnen und Schüler keine unterrichtsfreien Tage mehr. Die Schule soll den evangelischen und katholischen Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräften an dem entsprechenden Feiertag aber Gelegenheit zur Teilnahme am Gottesdienst geben.
  • Der Erlass "Rauchen und Konsum alkoholischer Getränke in der Schule" wurde neu gefasst. Er bringt den (öffentlichen) Schulen ein generelles Rauchverbot und die Auflage, ein Präventionskonzept zur Vermeidung des Rauchens und des Genusses alkoholischer Getränke zu entwickeln.
  • Der Erlass zur Fitness-Landkarte Niedersachsen wird voraussichtlich im Oktober 2005 rechtsverbindlich sein. Dann starten die Schulen des Sekundarbereichs I mit den landesweiten Fitness-Tests.
  • Der nächste "Zukunftstag für Mädchen und Jungen" findet in Niedersachsen am 27. April 2006 statt.
  • Auch im berufsbildenden Bereich wird das System der niedersächsischen Fachoberschulen im kommenden Schuljahr neu geordnet.
  • Die Niedersächsische Schulinspektion hat als bundesweit erste Behörde zur Sicherung und Entwicklung von Schulqualität im Mai 2005 ihre Arbeit aufgenommen und wird mit den turnusmäßigen Inspektionen beginnen.
Presseinformationen Bildrechte: Land Niedersachsen

Artikel-Informationen

erstellt am:
01.03.2010

Ansprechpartner/in:
Stefan Muhle

Nds. Kultusministerium
Pressesprecher
Schiffgraben 12
30159 Hannover
Tel: 0511 / 120 7145
Fax: 0511 / 120 7451

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