Gemeinsame Anstrengung sichert Unterrichtsversorgung - Gegliedertes Schulsystem zukunftsfähig

Die Landesregierung hat während ihrer Klausurtagung ein Konzept zur Sicherung der Unterrichtsversorgung auch in den nächsten zwei Schuljahren und zur Weiterentwicklung des gegliederten Schulsystems auf den Weg gebracht. "Die Schülerinnen und Schüler in Niedersachsen stehen für uns im Mittelpunkt. Sie sind unsere Zukunft. Deshalb investieren wir besonders in unseren Nachwuchs", sagte Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff. In keinem anderen Bereich hat die Landesregierung so stark investiert wie im Kultusressort. Seit der Regierungsübernahme hat die CDU-/FDP-geführte Landesregierung die Investitionen in Bildung am stärksten von allen Bereichen gesteigert.

"Bis 2011 werden wir durch gemeinsame Anstrengungen die besondere Herausforderung bei der Unterrichtsversorgung bewältigen. Unser Maßnahmenpaket wird den durch das Arbeitszeitkonto der Vorgängerregierung und den doppelten Abiturjahrgang 2011 entstehenden Bedarf mehr als ausgleichen. Hier schaffen wir Spielraum, um noch in dieser Legislaturperiode die Klassenstärke zu verkleinern und die Schulleitungen zu entlasten", sagte Kultusministerin Elisabeth Heister-Neumann.

"Die Politik dieser Landesregierung steht für Verlässlichkeit und Vertrauen. Unsere Zusagen halten wir ein. Darauf können sich die Bürgerinnen und Bürger unseres Landes verlassen", sagte Wulff.

Die Sicherung der Unterrichtsversorgung ist das Fundament für das Bildungsland Niedersachsen. Die bisherigen Leistungen zur Sicherung der Unterrichtsversorgung, wie die Erhöhung der Lehrerstellenzahl und der Ausbildungskapazitäten an Studienseminaren, das Hinausschieben der gesetzlichen Altersgrenze oder die seit 2006 investierten 100 Millionen Euro allein für Vertretungskräfte, zeigen Wirkung.

In den nächsten zwei Jahren gibt es wegen der von der Vorgängerregierung eingeführten Arbeitszeitkonten und des doppelten Abiturjahrgangs allerdings einen zusätzlichen Bedarf an Lehrerstellen. "Dieser Bedarf ist aber zeitlich befristet", sagte Heister-Neumann. Bundesweite Werbemaßnahmen für Lehrer zeigen einen Engpass am Arbeitsmarkt. Deshalb setzt Niedersachsen auf ein Maßnahmenbündel aus drei Säulen:

1. Schaffung neuer Stellen für Lehrkräfte und Referendare,

2. finanzielle Anreize und

3. Nutzung vorhandener Ressourcen.

"Die Lehrerinnen und Lehrer in Niedersachsen haben in den vergangenen Jahren engagiert und erfolgreich Veränderungen umgesetzt und viel geleistet. Das erkennen wir an. Wir werden die generelle Arbeitszeit der Lehrkräfte deshalb nicht verändern", sagte Heister-Neumann.

Weiterentwicklung des gegliederten Schulwesens

Das Landeskabinett hat zudem die Weiterentwicklung des gegliederten Schulsystems in Niedersachsen beschlossen.

"Nationale und internationale Vergleichsuntersuchungen zeigen, dass das gegliederte allgemein bildende Schulwesen gegenüber einem Schulwesen mit längerem gemeinsamen Unterricht leistungsmäßig überlegen ist", sagte Heister-Neumann.

"Im Mittelpunkt aller bildungspolitischen Überlegungen müssen dabei stets die Schülerinnen und Schüler mit ihrem Anspruch auf begabungsgerechte, individuelle Förderung stehen. Sowohl für die Hauptschule wie auch die Realschule werden wir deshalb die berufsvorbereitenden Elemente schulformspezifisch qualitativ weiterentwickeln". Die Schulträger erhalten flexible Möglichkeiten zur Zusammenfassung von Haupt- und Realschule.

Das so weiterentwickelte gegliederte Schulwesen ermöglicht vielfältige aufeinander aufbauende Qualifizierungschancen. Die inhaltlichen und organisatorischen Veränderungen werden die Bildungsqualität an diesen Schulformen weiter steigern. Hierdurch wird am Ende des 9. und 10. Schuljahrgangs der Anteil an höherwertigen Abschlüssen steigen. Jugendlichen, die eine Hauptschule oder eine Realschule besuchen, wird so der Weg zur Allgemeinen Fachhochschulreife und zur Allgemeinen Hochschulreife geebnet. Es bleibt ebenfalls die Möglichkeit, auf das Gymnasium zu wechseln. Heister-Neumann: "Für uns gilt: Kein Abschluss ohne Anschluss!"

Mehr Information unter www.bildung.niedersachsen.de

Das bildungspolitische Grundsatzpapier können Sie in der Infoleiste auf der linken Seite herunterladen.