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Kultusminister stellt Daten, Zahlen und Fakten zum Schuljahresbeginn vor

Unterrichtsversorgung gesichert - 31,7 Mio Euro für Vertretungsreserve, Busemann: „Eigenverantwortliche Schule ist die wichtigste Neuerung“


"Die wichtigste Neuerung im neuen Schuljahr ist die Einführung der Eigenverantwortlichen Schule. Für unsere Schulen gilt es nun, den formalen Rahmen der Eigenverantwortlichkeit inhaltlich aufzufüllen. Sie sollen in Ruhe arbeiten und selbst das Tempo ihrer einzelnen Schritte bestimmen", sagte der Niedersächsische Kultusminister Bernd Busemann heute in Hannover, wo er die wichtigsten Zahlen, Daten und Fakten zum Beginn des Schuljahrs 2007/2008 vorstellte.

Busemann warb für die Zusammenarbeit von Schulleitungen, Lehrkräften, Eltern- und Schülervertretern im Schulvorstand, dem neuen Leitungsgremium der Schulen, in dem insbesondere Eltern und Schüler zuvor nie gekannte Mitwirkungsrechte hätten. Weitere grundlegende oder gar spektakuläre Neuregelungen habe er im Übrigen zurzeit nicht mitzuteilen. "Es wird sie im Schuljahr 2007/2008 auch nicht geben. Alle Vorhaben und Vorgaben, die zu veranlassen waren, sind erfolgreich auf den Weg gebracht worden", stellte Busemann fest.

Insgesamt seien auch in Niedersachsen rückläufige Schülerzahlen zu verzeichnen. Zum Unterrichtsbeginn nach den Sommerferien würden rd. 970.000 Schülerinnen und Schüler in den allgemein bildenden Schulen erwartet, 13.000 weniger als im vorigen Jahr. Durch die höhere Bildungsbeteiligung und die geburtenstarken Jahrgänge, die das Gymnasium noch nicht abgeschlossen haben, steige nur dort die Schülerzahl signifikant um rd. 8.700 auf 274.900 Schülerinnen und Schüler.

Dagegen zeichne sich nun ab, dass sich Entscheidungen der Eltern bei der Wahl der weiterführenden Schulformen für ihre Kinder jetzt einpendelten. "2006 wechselten 42,7 % der Kinder aus der Grundschule in den 5.Jahrgang eines Gymnasiums. Die Prognose der Schulen für 2007 liegt mit 42,1 % ziemlich genau in dieser Größenordnung", sagte Busemann. Mit einem erwarteten Anteil von 14,9 % lägen auch die Hauptschulen sehr nah am Vorjahreswert von 14,6 %. "Über alle Jahrgänge und längerfristig gesehen, werden etwa 40% der Schülerinnen und Schüler ein Gymnasium besuchen, die Realschule liegt mit über 35 % knapp dahinter, während auf die Integrierten Gesamtschulen nicht ganz 5 % entfallen. Die Hauptschule ist insgesamt nach wie vor die Schulform für rund 20 % der Schülerinnen und Schüler", machte Busemann deutlich.

"Die durchschnittliche rechnerische Unterrichtsversorgung wird sich im neuen Schuljahr 2007/08 auf 100,5% für das gesamte System der allgemein bildenden Schulen noch einmal weiter verbessern. Für 1.315.000 Soll-Stunden stehen den Schulen1.322.000 Ist-Stunden (+7.000) zur Verfügung", so Busemann. Alle frei werdenden Lehrerstellen würden wiederbesetzt. 400 Lehrerstellen, die aufgrund der sinkenden Schülerzahlen ursprünglich wegfallen sollten, blieben im System. Zugleich werde das Unterrichtsvolumen im 9. Jahrgang des Gymnasiums erhöht, die Schulleitungen entlastet und die Ausstattung mit Lehrerstunden im Bereich der Ganztagsschulen, der sonderpädagogischen Förderung und der Hochbegabtenförderung verbessert.

"Unter der Telefonnummer 0511-1207216 können bis auf Weiteres eventuell dennoch auftretende Probleme mit der Lehrerversorgung ganz unbürokratisch dem Kultusministerium gemeldet werden", hob Busemann hervor. Auch die Landesschulbehörde stehe den Schulen mit Rat und Tat zur Seite. Ab sofort könnten die Schulen erfolgreich und schnell reagieren, wenn Unterrichtsausfälle über einen längeren Zeitraum drohten. "Ihre Vertretungslehrkräfte können sie selbst aussuchen und einstellen. Für die Vertretungsreserve stehen insgesamt 31,7 Millionen Euro im Landeshaushalt bereit", so Busemann.

Insgesamt 2.100 Lehrkräfte an den allgemein bildenden Schulen und weitere 400 an den berufsbildenden Schulen könnten neu eingestellt werden. Für das Lehramt an Gymnasien seien 978 Einstellungsmöglichkeiten ausgeschrieben worden. "340 der einzustellenden Lehrerinnen und Lehrer beenden ihren Vorbereitungsdienst erst im Oktober. Für die Zeit bis zum 1.11.2007 erhalten die Schulen pro noch nicht besetzter Stelle jeweils 5.000 Euro zur Überbrückung", sagte der Kultusminister. 84 Bewerberinnen oder Bewerber mit Mangelfächern wie Mathematik, Physik, Musik, Französisch oder Spanisch würden noch gesucht. In 72 Fällen seien so genannte Quereinsteiger eingestellt worden. Trotz verdoppelter Bewerberzahlen bei der Einstellung in den Vorbereitungsdienst biete ein Lehramtsstudium nach wie vor gute Perspektiven. "Angehende Studenten sollten sich aber nach Möglichkeit für mindestens eines der Mangelfächer entscheiden. Das erhöht die Einstellungschancen ungemein", so Busemann abschließend.

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Artikel-Informationen

erstellt am:
01.03.2010

Ansprechpartner/in:
Stefan Muhle

Nds. Kultusministerium
Pressesprecher
Schiffgraben 12
30159 Hannover
Tel: 0511 / 120 7145
Fax: 0511 / 120 7451

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