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Rede des Niedersächsischen Kultusministers Grant Hendrik Tonne zu TOP 2 b der Landtagssitzung am 09.06.2021

Aktuelle Stunde der SPD-Fraktion: „Unser Dreiklang für eine starke frühkindliche Bildung: Qualität, Gebührenfreiheit und ein Platz für jedes Kind!“




Es gilt das gesprochene Wort!

Anrede,

die frühe Förderung von Kindern in Kindertageseinrichtungen und der Kindertagespflege bildet die Grundlage für die gesamte Bildungsbiographie eines Menschen. Das Ziel, allen Kindern in Niedersachsen eine umfassende Teilhabe an frühkindlicher Bildung zu ermöglichen, hat für uns als Landesregierung daher oberste Priorität.

Das Land hat für den Ausbau von Plätzen in Krippen und der Kindertagespflege sowie für den Ausbau von Kindergartenplätzen seit 2015 mehr als 267 Mio. Euro an Fördermitteln bereitgestellt. Insgesamt 38.441 Plätze konnten so geschaffen werden. 22,4 Mio. Euro stehen für den weiteren Platzausbau noch zur Verfügung.

Anrede,

ich werde mich auch weiterhin dafür einsetzen, dass die Hürden, die Kindern den Zugang zu elementarer Bildung erschweren, weiter abgebaut werden. Die bereits erreichte Gebührenfreiheit für den Besuch des Kindergartens ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung gewesen.

Seit dem 01.08.2018 zahlen in Niedersachsen die Eltern von über 200.000 Kindern im Alter von drei Jahren bis zur Einschulung keine Gebühren mehr für den Besuch einer Kindertageseinrichtung. Wir haben damit unser Ziel, allen Kindern in Niedersachsen die gleichen Bildungs- und Teilhabechancen zu bieten, im Bereich der frühkindlichen Bildung konsequent verfolgt und umgesetzt.

Mit dieser finanziellen Entlastung von Familien hat die Landesregierung zugleich auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf in besonderer Weise gestärkt. Diese Erfolge haben wir landesseitig solide finanziert und die Umsetzung gemeinsam mit den Kommunen erreicht.

Anrede,

so wichtig der quantitative Ausbau und die Teilhabe an Angeboten der Kindertagesbetreuung sind: Das eingangs formulierte Ziel ist erst umfassend erreicht, wenn auch die Qualität der Angebote weiter verbessert werden kann. Ich freue mich deshalb sehr, dass es nunmehr gelungen ist, den verbindlichen Einstieg in die Finanzierung einer dritten Kraft in den Kindergartengruppen zu vollziehen und zugleich die Attraktivität der Ausbildung durch dualisierte Ausbildungswege zu steigern.

Die dritte Kraft in den Kindergartengruppen kommt! Wir geben damit eine klare Perspektive zur Verbesserung des Fachkraft-Kind-Schlüssels und setzen dies, wie versprochen, mit einem realistischen Stufenplan um.

Mit dem Auslaufen der Richtlinie Qualität in Kitas wird die Landesregierung ab dem 01.08.2023 auf gesetzlicher Grundlage und damit dauerhaft die Beschäftigung von Auszubildenden als Drittkräfte finanzieren. Dies ermöglicht Trägern und berufsbildenden Schulen, dualisierte Ausbildungswege vor Ort zu etablieren, auszuweiten und das für die Kindertagesbetreuung benötigte Personal zu gewinnen und im Beruf zu binden.

Mit dieser ersten Stufe des nun vereinbarten Stufenplans sind 15 zusätzliche Stunden über in der Ausbildung befindliche Erzieherinnen und Erzieher bzw. Sozialassistentinnen und Sozialassistenten vorgesehen, wobei auch zusätzliche Anleitungsstunden in der Einrichtung ermöglicht werden.

Gleichzeitig regeln wir mit der zweiten Stufe des Stufenplans die Finanzierung von dritten Fachkräften im Umfang von 20 Stunden in allen Kindergartengruppen mit einer Kernzeit von mehr als sechs Stunden und einer Anzahl von mindestens 19 betreuten Kindern ab dem 01.08.2027. Wir ebnen so den Weg für die Einführung von Drittkräften als Regelkräfte nicht nur in Krippen-, sondern auch in Kindergartengruppen.

Wir setzen den Stufenplan wie angekündigt um und verankern die ersten beiden Stufen im neuen KiTaG. Den weiteren Weg in den Stufen 3 bis 5 zeigen die Fraktionen von SPD und CDU in ihrem Entschließungsantrag auf.

Anrede,

nach jahrzehntelangen Debatten beschreiten wir damit den Weg zu einer deutlichen Qualitätsverbesserung in der frühkindlichen Bildung. Wir handeln zielorientiert und denken dabei langfristig. Wir bringen aber auch das Wünschenswerte mit dem Machbaren zusammen. Schließlich ist eine nachhaltige Steigerung des Fachkraft-Kind-Schlüssels nur dann möglich, wenn die hierfür benötigten Fachkräfte auch ausgebildet werden und auf dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen.

Zudem nehmen wir eine Revisionsklausel in das neue KiTaG auf. Hiermit senden wir das deutliche Signal, dass die gestiegene Bedeutung der frühkindlichen Bildung zukünftig regelmäßig eine aktualisierte Grundlage im Gesetz finden wird.

Anrede,

ich betone ausdrücklich: Wir haben einen weiteren zentralen Schritt erreicht und stärken mit dem Stufenplan die frühkindliche Bildung in Niedersachsen nachhaltig! Unser gemeinsamer Anspruch ist es, das Erreichte in der Zukunft noch auszubauen und weiterzuentwickeln.

Wir investieren zukunftsorientiert weiterhin dort, wo die Bildungsgrundlagen für ein ganzes Leben gelegt werden – im Sinne unserer Kinder und in Verantwortung für die Zukunft unserer Gesellschaft.

Herzlichen Dank.


Kultusminister Grant Hendrik Tonne   Bildrechte: MK

Kultusminister Grant Hendrik Tonne

Artikel-Informationen

erstellt am:
09.06.2021

Ansprechpartner/in:
Sebastian Schumacher

Nds. Kultusministerium
Pressesprecher
Hans-Böckler-Allee 5
30173 Hannover
Tel: 05 11/1 20-71 48

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