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Rede von Staatssekretärin Gaby Willamowius auf der Delegiertenversammlung des Berufsschullehrerverbandes Niedersachsen e. V. (BLVN) am 16. November 2018 in Soltau


Es gilt das gesprochene Wort!


Anrede,


herzlichen Dank für Ihre Einladung zur Delegiertenversammlung des BLVN. Kultusminister Grant Hendrik Tonne wäre gerne persönlich gekommen, leider ist er aus persönlichen Gründen verhindert – er lässt Sie alle herzlich grüßen.

Ich habe diesen Termin gern übernommen und freue mich, hier zu sein.


Berufliche Bildung weiterzuentwickeln ist ein Gemeinschaftsauftrag von uns allen. Die Niedersächsische Berufsbildungspolitik widmet sich intensiv unterschiedlichsten Themenfeldern, um die berufliche Bildung in Niedersachsen zukunftsfest aufzustellen. Die gegenwärtigen und zukünftigen Herausforderungen für die berufliche Bildung sind teilweise groß und komplex, teilweise auch noch vage.


Berufsbildende Schulen haben seit jeher ein Ohr am Puls der Zeit, da sie immer sehr nah an der dynamischen betrieblichen Realität agieren. Die Digitalisierung ist dabei ein Motor. Unverzichtbar für den berufsbildenden Alltag sind das gemeinsame Lernen, der Austausch zwischen den Menschen von Angesicht zu Angesicht und die Entwicklung einer grundsätzlich professionellen Haltung. Nur so kann es gelingen, aufgeklärte, demokratiebewusste und engagierte Menschen unsere Schulen verlassen, die unser Berufsleben und unsere freiheitliche Gesellschaft mitgestalten.


Wir sind bereits jetzt auf gutem Wege und haben zahlreiche Maßnahmen in Umsetzung. Zusätzlich lohnt es sich den Blick zu weiten und visionär vorzugehen, so wie wir es im Rahmen von „Bildung 2040“ entlang der gesamten Bildungskette praktizieren. Wir haben tagesaktuelle Fragestellungen zu bewältigen; gleichzeitig ist die Gestaltung von guter Bildung der Zukunft von zentraler Bedeutung. Viele Akteure sind aufgefordert, sich mit ihren Ideen in dem Zukunftsprozess einzubringen. Wir wollen öffentlich breit diskutieren und unterschiedliche Perspektiven einbeziehen. Gefragt sind Lehrerinnen und Lehrer, Erzieherinnen und Erzieher, Eltern, Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, Vertretungen aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft, Kultur und der Kommunal- und Landesverwaltung.


Der Auftakt – gemeinsame Bildung neu zu denken – ist gemacht. Wir hatten dazu bereits eine erste Veranstaltung am 29.10.2018 in Hannover. Weitere werden auch in regionalen Kontexten folgen. Es wird verschiedene Möglichkeiten der Beteiligung geben. Über die Website www.bildung2040.de ist der aktuelle Stand des Projekts jederzeit abrufbar. Dort können Sie bis Anfang 2022 auch ganz direkt Ihre Meinung und Ihre Ideen mitteilen. Die berufliche Bildung ist bei „Bildung2040“ ein zentraler Themenbereich. Ich freue mich, wenn auch Sie sich an der Debatte um gute zukünftige Bildung einbringen.


Anrede,


die berufliche Bildung in Niedersachsen sichert einen Großteil des Fachkräftenachwuchses, den unsere Wirtschaft dringend benötigt. Die berufsbildenden Schulen nehmen als Regionale Kompetenzzentren einen eminent wichtigen Part in der beruflichen Bildung ein und bilden im Rahmen der sieben berufsbildenden Schulformen ein breites Spektrum ab: Von der Berufsvorbereitung bis zum Erwerb der Allgemeinen Hochschulreife. Unser Ziel ist es, die Regionalen Kompetenzzentren weiter zu entwickeln.


Die berufliche Bildung, vor allem die duale Berufsausbildung mit den Lernorten Betrieb und Schule, leistet einen wesentlichen Beitrag zur Fachkräftesicherung und zum wirtschaftlichen Erfolg. Wir brauchen Zugänge und innovative Ansätze auch in der beruflichen Bildung für die Wirtschaft 4.0. Wir streben eine Bildung an, die umfassend ist, die persönliche Entwicklung des Menschen fördert und sich Neuem gegenüber aufgeschlossen zeigt.


Eine gute vielfältige Bildungslandschaft, die offen für Wandlung ist, stärkt die Lebens- und Berufsperspektiven der Menschen in Niedersachsen. Dafür bedarf es zukunftsfähiger gesicherter Strukturen. Anrede, der Koalitionsvertrag macht unmissverständlich deutlich: Berufliche Bildung und Allgemeinbildung sind gleichwertig. Davon bin ich zutiefst überzeugt und dazu stehe ich! Einiges ist in den letzten Jahren schon erreicht worden, hier möchte ich beispielhaft die Anerkennung im Deutschen Qualifikationsrahmen (DQR) nennen. So ist der Fachschulabschluss wie auch der Bachelorabschluss der DQR-Niveaustufe 6 zugeordnet.


Beruflicher Erfolg wird nicht nur über Hochschulen erreicht. Genauso ist eine Karriere über Ausbildung und Weiterbildung möglich. Beide Wege stehen gleichrangig nebeneinander und sind gleich viel wert. Wir müssen den Gleichwertigkeitsgedanken noch stärker sichtbar werden lassen und im Bewusstsein der Menschen verankern. Lassen Sie uns gemeinsam dafür arbeiten, diesen Anspruch nachhaltig zu verwirklichen.


Anrede,


das Bündnis Duale Berufsausbildung (BDB) hat im Rahmen der Fachkräfteinitiative bereits etliche Vorschläge zur Stärkung der beruflichen Bildung umgesetzt, weitere sind erarbeitet und sollen in dieser Legislaturperiode weiter verfolgt werden. Mit den beteiligten Akteuren sorgen wir dafür, dass die Stärke und Qualität der beruflichen Bildung erhalten bleibt. Ein wichtiges Ergebnis des BDB sind die Jugendberufsagenturen, die die Begleitung und Beratung von Jugendlichen beim Einstieg in den Arbeitsmarkt koordinieren. Wir wollen die Jugendberufsagenturen flächendeckend einrichten, so dass alle jungen Menschen die gleichen Chancen in Bezug auf Unterstützung und Orientierung bei ihrer Lebensplanung bekommen. Rechtlich geregelt ist, dass der Datentransfer zwischen abgebender Schule und Jugendberufsagentur nunmehr problemlos möglich ist. Wichtige Informationen, die für die Beratung benötigt werden, sind ohne Verzögerung verfügbar.


Wie bei der Fachtagung des Bündnis Duale Berufsausbildung Anfang November deutlich wurde, ist die Sicherung der wohnortnahen Beschulung ein Schwerpunktthema in dieser Legislaturperiode. Wir können auf das im BDB bereits konsentierte Regionalmanagement der Niedersächsischen Landesschulbehörde aufbauen. Damit ist gewährleistet, dass sich Schulträger und Schulleitungen unter Beteiligung der Bündnispartner auch über kommunale Grenzen hinaus über das Angebot einzelner Bildungsgänge in der Berufsschule abstimmen. Mit Holzminden und Höxter haben wir ein erstes praktikables Modell auch über Ländergrenzen hinweg. In diese Richtung werden wir weiter denken müssen. Zur Unterstützung, wie ein Regionalmanagement durch die NLSchB weiterentwickelt werden kann, werden wir in einer Arbeitsgruppe entwickeln lassen.


Die duale Berufsausbildung ist eine wichtige Voraussetzung für die Sicherung des Fachkräftenachwuchses. Sie ist aber auch ein Teil des Spannungsfeldes aufgrund von rückläufigen Schülerzahlen, auch wenn aktuell die dualen Ausbildungsvertragszahlen wieder in geringem Umfang ansteigen. Viele Ausbildungsplätze bleiben unbesetzt. In Niedersachsen werden derzeit 258 duale Ausbildungen in einem breiten Spektrum angeboten. Wir wollen und müssen den Anspruch erfüllen, Qualität auch zukünftig zu gewährleisten. Das Kernaufgabenmodell (KAM-BBS) sowie die Leitlinie Schulisches Curriculum, kurz (SchuCu-BBS), sind dabei handlungsleitend.


Mit dem Kernaufgabenmodell ist den berufsbildenden Schulen ein wichtiges Instrument an die Hand gegeben worden, um Qualität bei der Aufgabenbewältigung mitzudenken. Zurzeit wird daran gearbeitet, den berufsbildenden Schulen aktualisierte Befragungsinstrumente für Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler als unterstützendes Angebot an die Hand zu geben. Gleichwohl besteht die Schwierigkeit, Lehrkräfte mit bestimmten Fachrichtungen zu gewinnen und vorhandene Lehrkräfte fachgerecht einzusetzen.


Nicht zu vergessen die zum Teil hohen Kosten für die Schulträger bei der Sachausstattung der Schulen. Es geht um Attraktivität der einzelnen Regionen. So bestehen Sorgen auf Seiten der Betriebe und Schulen, weniger Auszubildende bei größerer Entfernung zur BBS zu bekommen. Und damit besteht auch die Sorge um den eigenen Standort, die „eigene“ BBS. Eine Unterarbeitsgruppe im BDB widmet sich der oben skizzierten Herausforderung. Neben erlass- und verordnungsrechtlichen Fragestellungen wird geprüft, welche Berufe gemeinsam beschulbar sind, welche Berufe eine wohnortnahe Beschulung ermöglichen und wie diesen BBSn eine Unterstützung zu geben ist. Dabei stimmen wir uns mit den Kammern ab.


Es wird noch zu eruieren sein, wie auch die Möglichkeiten der Digitalisierung in Form von e-learning, blended learning oder z. B. Videokonferenzen bei der wohnortnahen Beschulung einen erfolgreichen Beitrag leisten können. Es ist unser Ziel, den direkten Einstieg der Jugendlichen in eine berufliche Ausbildung zu fördern. Das betrifft das Berufsvorbereitungsjahr, die Berufseinstiegsklasse sowie ein- oder zweijährige Berufsfachschulen. Von 2010 bis 2016 verzeichnen wurde im Übergangsbereich ein Schülerrückgang von rund 25 % erreicht.


Anrede,


um den direkten Übergang Schule und Beruf zu forcieren, wurden im Schulversuch „Berufseinstiegsstufe“ (BEST) praktische Ausbildungsanteile ausgeweitet. Dies erhöht die Chancen von leistungsschwächeren Schülerinnen und Schülern auf dem Ausbildungsmarkt. Weiteres wesentliches Element dabei ist die Theorie-/Praxisverzahnung. Unterstützt werden unsere Bemühungen durch die Bundesagentur für Arbeit, die berät und fördert. Damit sind die Weichen gestellt, damit die Jugendlichen bereits nach einem Schuljahr eine Ausbildung aufnehmen können. Außerdem sind wir darauf bedacht, die guten Erfahrungen aus dem Projekt SPRINT weiter zu nutzen im Sinne eines flankierenden Förderangebots für junge geflüchtete Menschen, die in Deutschland eine neue Lebens- und Arbeitsperspektive suchen.


Anrede,


um die Eigenständigkeit und die Handlungsfähigkeit der berufsbildenden Schulen vor Ort zu stärken, müssen und wollen wir die Schulen ausreichend mit Lehrkräften ausstatten. Der Bedarf ist weiter hoch. Es stehen schon jetzt nicht ausreichend qualifizierte Lehrkräfte am Arbeitsmarkt zur Verfügung. Die Lehrkräfteeinstellungen an BBS in Niedersachsen konnten dennoch deutlich gesteigert werden. Erfreulich ist, dass in den Jahren 2014 bis 2017 mit insgesamt über 2000 Einstellungen an den berufsbildenden Schulen die besten Werte der zurückliegenden zehn Jahre realisiert wurden. Im Jahr 2018 haben wir bereits insgesamt 491 Einstellungen [Stand: 07.11.2018] umsetzen können.


Anrede,


neben grundständig ausgebildeten Lehrkräften sind wir offen für verschiedene Wege ins Lehramt bis hin zum Quereinstieg. Wir nutzen vielfältige Möglichkeiten, um Menschen für die Berufsausbildung sowie für das Lehramt an berufsbildenden Schulen zu begeistern und dafür zu werben. Damit der Quereinstieg für Schule und Lehrkraft gut gelingt, ist ein Zusammenspiel von Unterstützung durch die Schule und durch die Qualifizierung in den Studienseminaren eine wichtige Gelingensbedingung. Es ist eine Führungsaufgabe, die neuen Kolleginnen und Kollegen im Netzwerk Schule zu integrieren und geeignete Zugänge zu pädagogischen Themen zu bieten.


Zur Gewinnung von grundständig ausgebildeten Lehrkräften führt das Kultusministerium eine Imagekampagne durch. Dazu wird im Frühjahr eine Werbeagentur einen professionellen Werbeauftritt auf den Weg bringen. Wir werben außerdem mit einem neuen Internetauftritt des Kultusministeriums zu den verschiedenen Wegen in den Schuldienst. Darüber hinaus kann die Schüler-Lehrer-Akademie genutzt werden. Sie hilft Schülerinnen und Schülern im Berufswahlprozess, sich über das Berufsschullehramt im Metall- und Elektrobereich zu informieren und konkrete Einblicke in die Tätigkeit einer Lehrkraft zu erhalten.


Im aktuellen Schulverwaltungsblatt wird anhand von konkreten Bildungsbiografien auf die chancenreiche Berufsbildung aufmerksam gemacht. Lehrkräfte aller Schulformen können diese Informationen nutzen, um ihre Schülerinnen und Schüler im Berufswahlprozess zu unterstützen. Auch über die IdeenExpo sowie die im Frühjahr anstehende Woche der Berufsbildung werden wir außerdem aktiv sein, damit die berufliche Bildung noch mehr als bisher wahrgenommen wird.


Die Chancen beruflicher Bildung, die Durchlässigkeit des Systems und deren Karrierechancen müssen deutlich herausgestellt werden. Einen Beitrag dazu leistet die „Berufliche Orientierung“, die wir konsequent ausbauen. Der Übergang von Schule in Ausbildung, Studium und Beruf ist für viele junge Menschen nicht leicht. Eine große Vielfalt an Möglichkeiten und ein in Teilen unübersichtliches Angebot erschweren die Orientierung. Notwendig sind fundierte Informationen während der Schulzeit in allen Schulformen, auch an Gesamtschulen und Gymnasien. Im Oktober 2017 haben allgemein bildende Schulen Handlungshinweise erhalten.


Mit dem am 1. Oktober 2018 in Kraft getretenen Erlass zur Berufsorientierung bezwecken wir eine begründete Berufswahl in puncto Berufsausbildung oder Hochschulstudium. Die berufliche Orientierung ist eine Querschnittsauf-gabe in allen Fächern. Zudem gilt es, die lange tradierte geschlechterspezifische Berufswahl - wie sie beispielsweise in der Ausbildung der Erzieherinnen und Erzieher und in den Gesundheitsfachberufen besteht - weiter aufzubrechen. Über Vorbilder, Beispiele, ansprechende Berufsbiografien, einen neuen Zukunftstag, Messen, geschlechtergemischte Projekte etc. lässt sich Vieles erreichen.


Die berufsbildenden Schulen sowie die Betriebe werden den allgemein bildenden Schulen mit Rat und Tat zur Seite stehen können. Das MK wird diesen Orientierungsprozess eng begleiten und unterstützen. Anrede, ein weiteres für unser Bundesland wichtiges Zukunftsfeld in dieser Legislaturperiode ist zweifelsohne das der Digitalisierung. Niedersachsen hofft auf eine baldige Umsetzung des Digitalpakts. Neben der Grundgesetzänderung muss es Ziel sein, die Bund-Länder-Vereinbarung noch in diesem Jahr zu unterzeichnen. Die Bundesländer warten auf die 3,5 Milliarden EUR Bundesmittel in der aktuellen Legislaturperiode und insgesamt auf 5 Milliarden über fünf Jahre von 2019 bis 2023, damit unsere Schulen und Studienseminare besser mit digitaler Technik ausgestattet und vom schnellen Internet profitieren können. Für Niedersachsen geht es dabei um ca. 468 Millionen EUR für Investitionen in die WLAN-Ausstattung, Schulnetz-Infrastruktur und Administrationsmodelle.


In Niedersachsen wird mit dem sogenannten „Masterplan Digitalisierung“ ein Konzept verfolgt, das den flächendeckenden Ausbau mit glasfaserbasierter Breitbandinfrastruktur anfachen soll. Bis spätestens 2025 sollen Übertragungsgeschwindigkeiten von mehr als einem Gigabit pro Sekunde in Niedersachsen möglich sein. Neben den technischen Herausforderungen ist mir wichtig, dass das Inhaltliche und das Konzeptionelle von Anfang an mitgedacht werden, damit die Neuerungen unterrichtlich gut wirken können. Niedersachsen orientiert sich im Rahmen der digitalen Transformation an allgemein- und berufsbilden-den Schulen an dem Landeskonzept „Medienkompetenz in Niedersachsen – Ziellinie 2020“ sowie an der „Strategie zur Bildung in der digitalen Welt“ der Kultusministerkonferenz.


Dies hat Auswirkungen auf die Gestaltung unserer Curricula. In unseren berufsbildenden Schulformen ist eine am Bedarf der Wirtschaft orientierten Vermittlung von Medienkompetenz zu beachten. Wir müssen das Querdenken zulassen, Auswirkungen der Digitalisierung frühzeitig erkennen und nutzen. Zurzeit werten wir eine Online-Umfrage aus, die sich an alle öffentlichen berufsbildenden Schulen in Niedersachsen gerichtet hat. Wir möchten einen Überblick für die aktuelle Situation erhalten hinsichtlich der aktuellen IT-Ausstattung und Mediennutzung. Weiterhin sind wir daran interessiert, welche innovativen Konzepte es an den Schulen bereits gibt. Das ist deshalb von Bedeutung, damit wir passgenaue Unterstützungskonzepte für alle berufsbildenden Schulen planen und generieren können.


Dazu gehört auch die Weiterentwicklung der Lehrkräftebildung. In den nächsten fünf Jahren sind über den Masterplan Digitalisierung drei innovative und berufsnahe Projekte in ausgewählten allgemein- und berufsbildenden Schulen geplant, für die 10 Mio. EUR in den Jahren 2019 bis 2023 zur Verfügung gestellt werden. Das Projekt „Robonatives“ widmet sich sensitiven Robotern und zielt auf Industrie 4.0-Komponententen im Bereich der Aus- und Fortbildung. Das Projekt „Additive Fertigung in der Bildung“ setzt sich mit dem 3-D-Druck als innovativer Zukunftstechnologie der industriellen Produktion auseinander. Das Projekt „Digitales Lernen 4.0“ widmet sich dem Themenfeld der wohnortnahen Beschulung in der dualen Berufsausbildung durch digitale Lernformen. Derzeit werden die notwendigen Rahmenbedingungen mit dem federführenden Wirtschaftsministerium sowie mit dem Finanzministerium geklärt.


Die berufsbildenden Schulen sind bekannt dafür, dass sie Neuerungen anpacken, auch im Schulterschluss mit der Wirtschaft, und immer auch kreativ nach vorne denken. Das ist ein wichtiges Pfund, mit dem sie wuchern können. Aktuell wird an mehreren digitalen Zukunftsprojekten gearbeitet, von denen unsere BBSn profitieren sollen.


Beispielhaft möchte ich unsere Innovationsvorhaben nennen. An sechs Standorten in Niedersachsen werden aus dem Wirtschaftsministerium Projekte aus den Bereichen Industrie 4.0/Wirtschaft 4.0 sowie Lernen und Arbeiten 4.0 finanziert. Mit 600.000 EUR ist es aktuell möglich geworden, im Rahmen eines weiteren Vorhabens die Erkenntnisse aus den 4.0-Vorhaben, für einen größeren Kreis von Schulen und Schulträgern nutzbar zu machen. Die Finanzierungsvereinbarungen zwischen Kultus- und Wirtschaftsministerium sind unterschrieben.


Mit dem Lernträger 4.0-Projekt werden dezentrale Lernwerkstätten eingerichtet. Zum berufsbezogenen und berufsübergreifenden Kompetenzerwerb im Bereich Industrie/Wirtschaft/Arbeit 4.0 soll für verschiedene Aus- und Weiterbildungsgänge ein smart factory-Modell implementiert werden. Eine Expertengruppe betreut auch hier von Anfang an.


Anrede,


die Digitalisierung bietet für berufsbildende Schulen Chancen für die aktive Gestaltung durch Lehrkräfte und Auszubildende. Neben der aufgeschlossenen Einstellung zu digitalen Medien gehört auch stets die kritische Auseinandersetzung dazu. Neben fachlicher und didaktischer Kompetenz ist eine professionelle Haltung maßgeblich.


Ich setze auf Ihre Kreativität und Ihren Mut bei der Weiterentwicklung der beruflichen Bildung in Niedersachsen.

Artikel-Informationen

erstellt am:
16.11.2018
zuletzt aktualisiert am:
21.11.2018

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