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Kultusminister Tonne besucht 3. Fachtagung „Migranetz“ in Soltau – Tonne: „Wir brauchen Menschen, die sich stark machen für Demokratie und Vielfalt in der Schule“


Bildungserfolg lebt im Großen wie im Kleinen davon, Verantwortung zu übernehmen. Die Fachtagung des Niedersächsischen Netzwerks für Lehrkräfte mit Migrationsgeschichte (Migranetz) „Schule der Vielfalt stärken - Verantwortung und Handeln von Lehrkräften mit und ohne Migrationsgeschichte in der Schule“ hat in diesem Jahr den Austausch darüber ermöglicht, in welcher Weise die Übernahme von Verantwortung zu einer gelingenden Integration beitragen kann. Bei seinem (heutigen) Besuch hob Kultusminister Grant Hendrik Tonne die Bedeutung des Migranetz bei seinem Impulsvortrag hervor: „Mit ihrer gesamten Persönlichkeit, ihren sprachlichen und interkulturellen Kompetenzen stellen die Lehrkräfte ein wichtiges Rollenvorbild für die Kinder und Jugendlichen sowie deren Eltern dar. Zudem leisten sie einen wichtigen Beitrag zur interkulturellen Öffnung in Niedersachsen“, so Tonne. „Gerade in Zeiten von zunehmendem Rechtspopulismus brauchen wir Menschen, die sich stark machen für unsere Demokratie und Vielfalt in der Schule.

Vielfalt in Schule erfordert auch notwendige Freiheiten zur Unterrichtsgestaltung. Für all das lohnt es sich zu streiten.“

In insgesamt sieben Foren zu Themen wie der Verantwortung im Ganztag im Umgang mit Diversität, Storytelling „Erzählen ohne Grenzen: Wie bringe ich meine Geschichte ein?“ bis hin zu Verantwortung für die positive Gestaltung von Vielfalt in der Schulentwicklung oder auch Verantwortung für religiöse und weltanschauliche Vielfalt in der Schule wurden Aspekte geliefert, um eine Schule der Vielfalt zu stärken.

Die zweitägige Fachtagung „Migranetz“ wurde am Vortag, dem 21. November, von der Landesbeauftragten für Migration und Teilhabe, Doris Schröder-Köpf, mit einem Grußwort eröffnet. „Wir brauchen mehr Menschen mit Migrationshintergrund für den Lehrberuf. Hier ist noch mehr Anstrengung und Zielstrebigkeit erforderlich. An Niedersachsens Schulen sollte sich der Querschnitt unserer Einwanderungsgesellschaft nicht nur in der Schülerschaft, sondern auch in den Lehrerzimmern abbilden“, so Schröder-Köpf.

Margret Rasfeld vom Verein „Schule im Aufbruch“ hielt auf der Fachtagung ein Impulsreferat mit dem Thema „Verantwortung und Handeln in einer Schule im Aufbruch“. „Bei den Herausforderungen, vor denen die Welt steht, müssen junge Menschen zu Weltbürgern heranwachsen, mit Sachkompetenz, Achtung und Schätzen von Diversität und überzeugtem Eintreten für demokratische Grundwerte“, so Rasfeld. „Die Welt braucht Menschen, die es gewohnt sind, lösungsorientiert zu denken und Verantwortung zu übernehmen. Verantwortung für sich selbst, für andere und für unseren Planeten. Kinder und Jugendliche wollen Verantwortung übernehmen. Sie wollen sich einsetzen, wollen mitgestalten, wollen wirksam sein. Sie lernen am liebsten und wachsen am meisten an ernsthaften Aufgaben, die sie sich selbst mit suchen dürfen. Die Verantwortung von Schulleitungen und Lehrkräften ist es, im Vertrauen in die Potenziale der Kinder vielfältige Räume zu eröffnen, damit diese dreifache Verantwortung gelernt werden kann und Bildung für die Beantwortung der großen Herausforderungen, vor denen wir stehen, spürbar Bedeutung hat.“

Das Migranetz wurde im Jahre 2010 gegründet und führt einmal jährlich eine Fachtagung zum Thema „Schule der Vielfalt stärken“ mit unterschiedlicher Schwerpunktsetzung durch. In dem Netzwerk „Lehrkräfte mit Migrationsgeschichte“ sind Lehrerinnen und Lehrer aller Schulformen und aus allen Landesteilen, Referendarinnen und Referendare, Anwärterinnen und Anwärter und Studierende mit und auch ohne Migrationsgeschichte engagiert. Derzeit sind dort ca. 300 Mitglieder organisiert. Ziele des Netzwerks sind unter anderem die Lehrkräfte mit Zuwanderungshintergrund zu vernetzen und unterstützen, den Lehramtsnachwuchs zu stärken, die Integrationschancen von Schülerinnen und Schülern mit Migrationsgeschichte zu erhöhen sowie Schulen für die interkulturelle Öffnung von Schulen zu sensibilisieren. Das Migranetz bringt damit neue Impulse in die niedersächsischen Schulen.

Kultusminister Grant Hendrik Tonne   Bildrechte: MK

Kultusminister Grant Hendrik Tonne

Artikel-Informationen

erstellt am:
22.11.2018

Ansprechpartner/in:
Sebastian Schumacher

Nds. Kultusministerium
Pressesprecher
Hans-Böckler-Allee 5
30173 Hannover
Tel: 05 11/1 20-71 48
Fax: 05 11/1 20-74 51

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