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Emder Schulen und Gedenkstätte Yad Vashem schließen Schulpartnerschaft – Heiligenstadt: „Demokratische Haltungen fördern, Herabwürdigung von Menschen entschlossen entgegentreten“


„Ich freue mich außerordentlich, dass mit den Unterschriften am heutigen Tag die bestehende Zusammenarbeit mit der Gedenkstätte Yad Vashem weiter mit Leben gefüllt wird“ – mit diesen Worten würdigte die Niedersächsische Kultusministerin Frauke Heiligenstadt das Engagement der Emder Schulen Max-Windmüller-Gymnasium und BBS II für eine aktive Erinnerungs- und Gedenkkultur und den Ausbau der Beziehungen zu Israel. In feierlichem Rahmen unterzeichneten heute beide Schulen und der Schulträger Stadt Emden mit der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem eine Kooperationsvereinbarung über eine gemeinsame Schulpartnerschaft. Die partnerschaftlichen Kontakte zwischen den Schulen und der Gedenkstätte sollen so ausgebaut werden und in einen regelmäßigen Schüleraustausch zwischen Emder und israelischen Schülerinnen und Schülern münden.

Oberbürgermeister Bernd Bornemann betonte: „Die gemeinsame Kooperationsvereinbarung der beiden Emder Schulen mit Yad Vashem ist eine hohe Auszeichnung für die Schulen und die ganze Stadt; gleichzeitig aber auch eine Bestätigung der seit vielen Jahren vorbildlichen Erinnerungsarbeit der Stadt Emden mit allen Emder Schulen und der Emder Max-Windmüller-Gesellschaft. Ich danke Frau Ministerin Heiligenstadt sehr, dass sie im vergangenen Jahr mit der Unterzeichnung der Absichtserklärung zur Zusammenarbeit den Grundstein für diese bundesweit erste Doppel-Kooperation gelegt hat. Dies ist der beste Weg zu Frieden und Völkerverständigung.“

„Ich freue mich sehr über die heutige Unterzeichnung unserer Partnerschaft und bin gespannt auf die vielen weiteren Begegnungen, die sich daraus entwickeln werden“, sagte der Schulleiter des Max-Windmüller-Gymnasiums Frank Tapper. „Denn am Ende sind es die persönlichen Begegnungen, die für Schülerinnen und Schüler von enormer Bedeutung sind und ihnen im Sinne unseres Leitbildes das Kennenlernen von Menschen und ihren unterschiedlichen Perspektiven, Erfahrungen und Lebensbedingungen ermöglichen.“

Dr. Birte Hewera von der Internationalen Schule für Holocaust-Studien (ISHS) der Yad Vashem-Gedenkstätte und zuständig für die Beziehungen zu den deutschsprachigen Ländern betonte, dass Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler von einer intensiven Zusammenarbeit, wie sie mit den beiden Emder Schulen vereinbart sei, profitieren werde: „Wir bieten umfangreiche Aktivitäten für Pädagogen im Bereich der Lehre des Holocaust und entwickeln fortlaufend innovative pädagogische Methoden, kreative Lehrmaterialien und multimediale Lehrmittel. Gerade diese Arbeit lebt vom Austausch, und so profitieren wir ebenfalls von der Zusammenarbeit mit unseren deutschen Partnern. Insbesondere der geplante Schüleraustausch und die hiermit verbundenen persönlichen Begegnungen zwischen den Schülerinnen und Schülern können zum gegenseitigen Verständnis beitragen und freundschaftliche Beziehungen ermöglichen. Daher begrüßt die Gedenkstätte Yad Vashem die heutige Vereinbarung ausdrücklich“, unterstrich Hewera.

Ulrich Wiegers, Schulleiter BBS II Emden, ging in seinem Grußwort unter anderem auf die Rolle der Stadt Emden ein: „Wir sind sehr dankbar, dass die Stadt Emden seit Jahren die Aktivitäten unserer Schule im Bereich der Erinnerungsarbeit unterstützt. Erst vor wenigen Wochen haben Sie uns hier im Rummel empfangen, um den Schüleraustausch mit Lodz zu unterstützen. Auch bei diesem Projekt sind wir eine Kooperation mit dem Max-Windmüller-Gymnasium eingegangen und haben die Erinnerungsarbeit in der Stadt Emden auf eine breitere Basis gestellt.“

Das Niedersächsische Kultusministerium und die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem hatten im Mai 2016 vereinbart, ihre Zusammenarbeit weiter zu intensivieren. Im Fokus der gemeinsamen Absichtserklärung stand die Fortbildung niedersächsischer Lehrkräfte in der Gedenkstätte Yad Vashem. Bereits im September 2016 fand ein erster Fortbildungsdurchgang niedersächsischer Lehrkräfte in Yad Vashem statt, auch zwei Lehrkräfte des Max-Windmüller-Gymnasiums und der BBS II Emden nahmen hieran teil. Eine Delegation bestehend aus Niedersachsens Kultusministerin Frauke Heiligenstadt und Vertreterinnen und Vertretern vom Landesverband der jüdischen Gemeinden von Niedersachsen, der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten, sowie Vertreterinnen oder Vertretern der Fraktionen des Niedersächsischen Landtages bzw. Mitgliedern im Stiftungsrat der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten, machten sich damals in Yad Vashem ein Bild von den großen Fortschritten der Kooperation.

„Angesichts des derzeit grassierenden Rechtspopulismus in vielen europäischen Ländern und unverändert hohen Zustimmungswerten zu Einstellungen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit - wie Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus oder die Abwertung von Sinti und Roma - ist die Förderung demokratischer Haltungen und das entschlossene Eintreten gegen die Diskriminierung und Herabwürdigung von Menschen oder Gruppen von zentraler gesellschaftlicher Bedeutung“, machte Ministerin Heiligenstadt in ihrem Grußwort deutlich. Und: „Die aktive Zusammenarbeit mit Yad Vashem und eine aktive und zeitgemäße Erinnerungskultur sind ein wichtiger Baustein hierbei.“

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Artikel-Informationen

erstellt am:
04.05.2017

Ansprechpartner/in:
Sebastian Schumacher

Nds. Kultusministerium
Pressesprecher
Hans-Böckler-Allee 5
30173 Hannover
Tel: 05 11/1 20-71 48
Fax: 05 11/1 20-74 51

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