Drei Siegerreportagen im Rahmen des Fotowettbewerbs für niedersächsische Schülerinnen und Schüler auf dem LUMIX-Festival ausgezeichnet +++ Kultusminister Tonne: „Reportagen geben facettenreichen Eindruck vom Leben der Protagonisten“

Einen guten Freund oder eine gute Freundin fotografieren, „ohne Posen oder Faxen“, „authentisch und ungeschminkt“ – so lautete die Aufgabe für den großen Fotowettbewerb des Niedersächsischen Landesinstituts für schulische Qualitätsentwicklung (NLQ) und des LUMIX Festivals für jungen Fotojournalismus. 214 Schülerinnen und Schüler haben die Herausforderung angenommen und den besten Freund bzw. die beste Freundin im Rahmen einer Fotoreportage portraitiert – wobei der beste Freund bzw. die beste Freundin auch eine dem Fotografen bzw. der Fotografin nahe stehende Person sein konnte. Die Reportagen geben Einblick in den Alltag des Protagonisten oder der Protagonistin. Sie erzählen von der Schule oder vom Job, von Hobbys und der Familie. Drei Wettbewerbsbeiträge haben die Jury besonders überzeugt. Sie wurden heute auf dem LUMIX-Festival ausgezeichnet. Die drei erstplatzierten Fotografinnen und Fotografen erhielten jeweils eine LUMIX-Kamera.

„Die eingereichten Beiträge haben ein beeindruckend hohes Niveau. Sie geben einen facettenreichen Eindruck vom Leben der Protagonistinnen und Protagonisten an den unterschiedlichsten Orten. Entstanden sind intensive Fotoreportagen, die unter die Haut gehen. Den drei siegreichen Fotografinnen und Fotografen gratuliere ich ganz herzlich zu ihrer tollen Leistung. Ich freue mich sehr auf meinen Besuch der Ausstellung am kommenden Samstag“, sagte der Niedersächsische Kultusminister Grant Hendrik Tonne, der aufgrund des Landtagsplenums nicht an der (heutigen) Preisverleihung teilnehmen konnte. „Für die Fotoreportagen waren echtes Interesse, Bemühen und ein intensives Eintauchen in die Lebenswelt des bzw. der Anderen erforderlich. Die Gewinnerbeiträge haben dies beispielhaft umgesetzt. Das eigene Nachfragen und Recherchieren schult die Bild- und Medienkompetenz unserer Schülerinnen und Schüler. Dies geht weit über das Bedienen der technischen Geräte hinaus. Das erworbene fotografische Wissen hilft auch dabei, andere Bilder zu beurteilen. Das ist in der heutigen Bilderflut wichtiger denn je“, so Minister Tonne weiter.

„Unser Ziel war es, mit dem Fotowettbewerb Schülerinnen und Schüler zum journalistischen Fotografieren zu ermutigen. Ich freue mich sehr über die große Zahl und die hohe Qualität der Einsendungen. Viele der Fotos im Internet sind nicht authentisch und oft sogar manipuliert. Hier gilt es, die selbstbestimmte Kommunikation von Schülerinnen und Schülern zu fördern. Das Ausbilden einer Bildkompetenz ist dafür außerordentlich wichtig. Die aktive Medienarbeit ist der Königsweg, um diese notwendige Medienkompetenz bei Schülerinnen und Schülern zu fördern“, betont Hans-Jakob Erchinger vom Niedersächsischen Landesinstitut für schulische Qualitätsentwicklung (NLQ).

„Die Qualität der Fotografie liegt heute eindeutig im Geschichtenerzählen mit in die Tiefe gehendem Storytelling. Deshalb ist es wichtig, dass man Jugendlichen die Elemente des visuellen Geschichtenerzählens vermittelt. Zumal wir in einer Zeit leben, in der das Bild immer mehr an Dominanz in den Medien gewinnt. Umso mehr freue ich mich, dass wir in den Arbeiten der Schülerinnen und Schüler viele gute Ansätze des Erzählens erkennen können“, lobt Prof. Rolf Nobel, Begründer des LUMIX Festivals für jungen Fotojournalismus. „Die Kooperation zwischen dem NLQ, der Galerie für Fotografie und dem LUMIX Festival hat sich als sehr produktiv erwiesen: Durch die vorangehenden Workshops konnten die Lehrerinnen und Lehrer an das visuelle Storytelling herangeführt werden und dies an ihre Schülerinnen und Schüler weitergeben. Diese Form der Zusammenarbeit hat sich sehr bewährt und wir hoffen, dass sich diese Kooperation zukünftig fortsetzt. Die Themenvielfalt des Festivals bietet eine hervorragende Gelegenheit, den Schülerinnen und Schülern eine große Zahl politische, soziale und ökologische Themen nahezubringen“, erläutert Isabel Winarsch vom LUMIX-Festival.

Folgende drei Siegerbeiträge wurden durch die Jury ausgewählt:

1. Preis: Milos Kudras (12 Jahre Gymnasium Limmer, Hannover), „Herrud“

Der junge Fotograf Milos Kudras hat seinen Großvater fotografiert, der den Spitznamen Herrud trägt. „Die Bilder sind sehr nah am Protagonisten und wirken authentisch und ungestellt. Der Betrachter bekommt einen tiefen Eindruck der Person und ihres Lebens. Die Arbeit zeigt ein sehr hohes Niveau beim Wechsel der Perspektiven und Distanzen und dem Spiel mit dem Licht. Für einen 12-jährigen Fotografen ist die Reportage eine ungemein reife Leistung und verdient ganz besondere Anerkennung“, lautet das Urteil der Jury.

2. Preis: Jan Ommen (17 Jahre, Gymnasium am Wall, Verden), „Mein Freund Jannis Klee“

Die Jury hebt besonders die „starke Bilddynamik“ und „beachtliche Farbästhetik“ der Arbeit von Jan Ommen hervor. „Es gelingt Jan Ommen mit einer für einen Schüler hervorragenden Fototechnik, den Charakter des Freundes zu präsentieren“, so das Fazit der Jury.

3. Preis: Sira Bohlmann (21 Jahre, Multimedia BBS, Hannover), „Agnes“

„Lebendig und vielseitig ist die Auswahl der Motive, mit denen Sira Bohlmann ihre Freundin Agnes zeigt. Die Reportage zeichnet sich durch ein ausgeprägtes Storytelling aus. Es werden viele Aspekte aus dem Leben der Protagonistin in ungeschminkter und natürlicher Weise gezeigt“, resümiert die Jury mit Blick auf die Arbeit von Sira Bohlmann. Sie lobt insbesondere das Spiel mit den Lichtverhältnissen und das Gespür der jungen Fotografin für situative Bilder.

Die Siegerreportagen sowie Auszüge aus 50 weiteren eingereichten Arbeiten werden während des LUMIX-Festivals im NLQ-Container auf dem Außengelände der EXPO-Plaza gezeigt (Design Center der HSH Hannover, Expo Plaza 2, 30539 Hannover).

Terminhinweis für die Redaktionen

Kultusminister Grant Hendrik Tonne besucht die Ausstellung am Samstag, dem 23.06.2018, in der Zeit von 12.00-13.30 Uhr.

Sie sind herzlich eingeladen, den Termin zu begleiten! Der Minister steht am Rande seines Besuchs für O-Töne zur Verfügung.