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Bündnis Duale Berufsausbildung: Schwerpunkte bei wohnortnaher Beschulung und Änderung des geschlechtstypischen Berufswahlverhaltens


Mit den Themenschwerpunkten betriebs- und wohnortnahe Beschulung in der Berufsschule und Veränderung bei der geschlechtstypischen Anwahl von Ausbildungsberufen wird sich das Bündnis Duale Berufsausbildung beschäftigen. Darauf hat sich der Steuerkreis des Bündnisses verständigt, in dem Vertreterinnen und Vertreter der Wirtschafts- und Sozialpartner sowie der Landesregierung ihre Arbeitsschwerpunkte gemeinsam festlegen.

Der Steuerkreis beabsichtigt zudem, darauf die bundesweite „Woche der beruflichen Bildung“ für öffentlichkeitswirksame Aktivitäten zu nutzen, um die Vorzüge der Berufsbildung stärker zu unterstreichen. Die Woche der beruflichen Bildung ist eine Initiative der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) und des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH) mit Unterstützung der Kultusministerkonferenz (KMK).

„Mit dem Bündnis Duale Berufsausbildung unterstreichen die Partner die Gleichwertigkeit und Attraktivität der beruflichen Bildung zu anderen Bildungswegen und leisten einen Beitrag zur Sicherung des Fachkräftebedarfs in unserem Land. Wir setzen uns dafür ein, das duale System der Berufsausbildung zu stärken und seine Funktionsfähigkeit zu erhalten“, erklärte Gaby Willamowius, Staatssekretärin im Niedersächsischen Kultusministerium, nach der Sitzung des Steuerkreises. „Es ist gut, dass wir die Herausforderung, in ganz Niedersachsen eine wohnortnahe Beschulung zu gewährleisten, gemeinsam anpacken werden. Besonders freue ich mich, dass wir uns den Disparitäten in der Berufswahl von jungen Frauen und Männern zuwenden. Hier gibt es für alle Beteiligten immer noch viel Arbeit zu leisten“, so die Staatssekretärin.

Es solle die geschlechtstypische Anwahl von Ausbildungsberufen aufgebrochen werden, berichtete die Staatssekretärin. So sollten gemeinsame Impulse gesetzt werden, wie beispielsweise mehr junge Frauen für mathematisch-technisch ausgerichtete Ausbildungsgänge gewonnen und mehr junge Männer für soziale und pflegerische Berufe begeistert werden können.

Zur betriebs- und wohnortnahen Beschulung gehören die Betrachtung von Einzugsgebieten und die Sicherung der Angebote im ländlichen Raum ebenso wie die Definition von Klassenmindestgrößen und die Entwicklung von Kriterien für die Einrichtung von Bezirks- oder Landesfachklassen. Hier kann auf Vorarbeiten aufgesetzt werden, so dass im kommenden Frühjahr konsentierte Handlungsempfehlungen vorliegen können.

Den bereits im BDB initiierten und nun durch das Kultusministerium auf den Weg gebrachten Ausbau der beruflichen Orientierung will das Gremium begleiten und unterstützen. Insbesondere Schülerinnen und Schülern an Gymnasien und Gesamtschulen sowie deren Eltern sollen die vielfältigen Möglichkeiten der Berufswelt aufgezeigt und die Gleichwertigkeit unterschiedlicher Bildungswege von der beruflichen Bildung bis zum Hochschulstudium vermittelt werden. Daneben leistet ein Bündel von Einzelmaßnahmen –

vom Handbuch „Willkommen im Handwerk“, das einzelne Arbeitsmittel in verschiedenen Sprachen darstellt, bis zu einem Modellprojekt zum Distanzlernen durch elektronische Medien – einen Beitrag zur Stärkung der beruflichen Bildung.

Unter der Überschrift „Vorfahrt für Duale Berufsausbildung! Zukunft Duale Ausbildung - niemand darf verloren gehen!“ wird zudem am 1. November 2018 die dritte Fachtagung des BDB in der Multimedia-BBS in Hannover stattfinden. Neben einem Grußwort von Kultusminister Grant Hendrik Tonne stehen Fachvorträge und Arbeitsforen auf dem Programm: Prof. Dr. Berthold Vogel, Geschäftsführender Direktor des Soziologischen Forschungsinstituts (SOFI) Göttingen, referiert zur Frage „Job oder Professionalität? Vom öffentlichen Wert beruflicher Bildung“; Dr. Martin Koch, Institut für Berufspädagogik und Erwachsenenbildung der Universität Hannover, setzt sich mit dem Thema „Angebot und Nachfrage am Ausbildungsmarkt“ auseinander. In den Workshops am Nachmittag stehen die Themen unversorgte Jugendliche, Digitalisierung und wohnortnahe Beschulung auf dem Programm der erwarteten 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

Das Bündnis Duale Berufsausbildung ist im Jahr 2014 von der Niedersächsischen Landesregierung als Teil der Fachkräfteinitiative ins Leben gerufen worden. In ihm sind Verbände der Arbeitgeber, Gewerkschaften, Kammern, die Regionaldirektion Niedersachsen / Bremen der Bundesagentur für Arbeit, die kommunalen Spitzenverbände und Ministerien der Landesregierung unter Federführung des Kultusministeriums vertreten. Zuletzt engagierte sich das Bündnis erfolgreich für den Aufbau von Jugendberufsagenturen, die Beratung und Unterstützung von Jugendlichen aus einer Hand anbieten. Das Modell der Jugendberufsagentur wurde seit 2015 in zwölf niedersächsischen Modellregionen in unterschiedlichen Konstellationen erfolgreich erprobt und wird daher nun verstetigt.

Kultusminister Grant Hendrik Tonne   Bildrechte: MK

Kultusminister Grant Hendrik Tonne

Artikel-Informationen

erstellt am:
20.08.2018

Ansprechpartner/in:
Sebastian Schumacher

Nds. Kultusministerium
Pressesprecher
Hans-Böckler-Allee 5
30173 Hannover
Tel: 05 11/1 20-71 48
Fax: 05 11/1 20-74 51

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