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Niedersachsens Schulen werden rauchfrei

Busemann: „Wirksame Vorbeugung mit dem gebotenen Nachdruck“


"In niedersächsischen Schulen ist das Rauchen künftig ausnahmslos untersagt. Sowohl das Gebäude wie das Schulgelände sollen rauchfrei bleiben. Das gilt für Schülerinnen und Schüler, für Lehrkräfte, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Schulen sowie für alle Personen, die sich in der Schule oder auf ihrem Gelände aufhalten", stellte der Niedersächsische Kultusminister Bernd Busemann heute in Hannover einen entsprechenden Erlassentwurf vor.

"Es muss uns alarmieren, wenn die Statistik wegen der erhöhten Zigarettenpreise in wirtschaftlich schwieriger Lage zwar insgesamt einen Rückgang des Rauchens in Deutschland ausweist, zugleich aber in der Gruppe der 12- bis 13-jährigen die Zahl der Raucherinnen und Raucher ansteigt. Das durchschnittliche Einstiegsalter liegt inzwischen nur wenig über 11 Jahre", hob Busemann hervor. Insbesondere Mädchen seien besonders gefährdet. Bereits nach drei Wochen gelegentlichem Zigarettenkonsum zeigten sie erste Abhängigkeitssymptome. Dazu komm die wissenschaftlich bewiesene Rolle des Tabaks als Einstiegsdroge. "Zigaretten zu rauchen ist offensichtlich ein typischer Entwicklungsschritt auf dem Weg zum Cannabis-Konsum. 77 Prozent der Raucher haben gelegentliche Cannabis-Erfahrungen gegenüber nur fünf Prozent der Nichtraucher. 38 Prozent der Tabakkonsumenten greifen regelmäßig zu Cannabis, gegenüber nur 2 Prozent der Nichtraucher", machte Busemann deutlich. "Deshalb muss gerade in der Schule eine wirksame Vorbeugung mit allem gebotenen Nachdruck greifen".

Der Bildungsauftrag der Schule umfasse auch den verantwortungsbewussten Umgang mit der eigenen Gesundheit. Ältere Mitschüler und vor allem Lehrkräfte seien für Kinder und Jugendliche Vorbilder, die das Verhalten der Jüngeren beeinflussen. "Der Gesundheitsschutz für die uns anvertrauten Schülerinnen und Schüler und die Vorbildfunktion der Lehrkräfte müssen uns wichtiger sein als der Wunsch einzelner, ihnen den Konsum von Genussgiften in der Schule zu ermöglichen", stellte Busemann fest. Neben dem Rauchverbot stehe die Aufklärungs- und Vorbeugungsarbeit im Mittelpunkt des neuen Erlasses. Den Schulen könnten zu ihrer Unterstützung entsprechende Material- und Quellenhinweise in geeigneter Form zur Verfügung gestellt werden.

Der Erlassentwurf müsse nun das gesetzlich vorgeschriebene Anhörungsverfahren durchlaufen und könne danach rechtswirksam werden. "Die Schulen sind jedoch aufgefordert, nicht darauf zu warten. Es gibt kein einziges Argument für das Rauchen. Deshalb spricht alles dafür, das Rauchverbot bereits ab sofort umzusetzen", bekräftigte Busemann.

Presseinformationen Bildrechte: Land Niedersachsen

Artikel-Informationen

erstellt am:
01.03.2010

Ansprechpartner/in:
Stefan Muhle

Nds. Kultusministerium
Pressesprecher
Schiffgraben 12
30159 Hannover
Tel: 0511 / 120 7145
Fax: 0511 / 120 7451

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