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Museen als außerschulische Lernorte

Sitzung des Niedersächsischen Landtages am 18.09.2015 - TOP 24 - Nummer 48

Abgeordnete Almuth von Below-Neufeldt, Sylvia Bruns, Christian Dürr und Björn Försterling (FDP)

Antwort des Niedersächsischen Kultusministeriums namens der Landesregierung

Vorbemerkung der Abgeordneten

An den als außerschulische Lernorte anerkannten Museen können Schüler Kultur und Geschichte auf eine direktere Art kennenlernen, als dies im Rahmen des Unterrichtsalltags möglich ist. Hierbei soll insbesondere denjenigen Schülern der Zugang zum kulturellen Erbe erleichtert werden, denen dieser aufgrund ihrer Familiensituation bislang erschwert ist. Museen sind aufgrund der Haushaltssituation in der Regel gezwungen, Eintrittsgelder zu erheben. Trotz ermäßigter Tarife ergeben sich mitunter Schwierigkeiten für manche Familien, ihren Kindern einen Besuch im Rahmen der Schule finanziell zu ermöglichen.

Vorbemerkung der Landesregierung

In Niedersachsen wird ein Netzwerk von 44 anerkannten außerschulischen Lernstandorten im Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) durch das Niedersächsische Kultusministerium unterstützt. Unter den vom Niedersächsischen Kultusministerium anerkannten Lernstandorten im Bereich BNE sind auch drei Museen. Die Schülerinnen und Schüler besuchen diese Museen in der Regel im Rahmen des Unterrichts, der dann an einem anderen Ort stattfindet. Sie bekommen dort pädagogische Lernangebote, die ihnen in der Schule in dieser Form nicht zur Verfügung stehen. Aufgrund der Mitwirkung von niedersächsischen Lehrkräften an diesen Lernstandorten wird eine enge Verzahnung mit dem Unterricht und dem Schulleben hergestellt.

An entsprechenden Unterrichtsbesuchen nehmen grundsätzlich alle Schülerinnen und Schüler einer Klasse teil. Die finanzielle Belastung der Schülerinnen und Schüler bzw. der Erziehungsberechtigten wird von der Schule bzw. den Lehrkräften verantwortungsbewusst im Rahmen der Planung des Besuchs eines anerkannten außerschulischen Lernstandorts berücksichtigt. Sollte es finanzielle Belastungen geben, die von den Elternhäusern in Einzelfällen nicht getragen werden können, können Leistungen nach dem Bildungs- und Teilhabepaket beantragt werden.

1. Welche Einrichtungen in Niedersachsen sind außerschulische Lernorte, welche davon sind Museen und wie lassen sich die übrigen charakterisieren?

In Niedersachsen gibt es insgesamt 44 anerkannte Lernstandorte in einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). Davon sind drei Museen. Es handelt sich dabei um das Museum am Schölerberg in Osnabrück, das paläon in Schöningen und das Freilichtmuseum am Kiekeberg.

Die übrigen 41 anerkannten Lernstandorte BNE sind Häuser von Naturschutzverbänden und Vereinen mit Ausstellungs- und Unterrichtsräumen, drei Schullandheimumweltstationen, ein Wattenmeerbesucherzentrum des Nationalparks Wattenmeer, das Haus der Natur des Nationalparks Harz, zwei Waldpädagogikzentren der Niedersächsischen Landesforsten, kommunale Schulbiologiezentren, zwei Zoos, ein Lernstandort in der Alfred Toepfer Akademie für Naturschutz, ein spezieller Unterrichtsraum im 2015 fertig gestellten Energie-, Bildungs- und Erlebniszentrums Aurich (EEZ), die VfL Fußballwelt und das Science Center phaeno in Wolfsburg.

Nachfolgend werden die 44 anerkannten Lernstandorte in einer Bildung für nachhaltige Entwicklung aufgelistet:

Name

Postleitzahl

Stadt

Regionales Umweltbildungszentrum (RUZ) Dowesee

38112

Braunschweig

RUZ Otterzentrum Hankensbüttel

29386

Hankensbüttel

RUZ Nationalpark Harz Harz/Haus der Natur

38667

Bad Harzburg

Waldpädagogikzentrum Göttingen/RUZ Reinhausen

37130

Gleichen

RUZ Naturerlebniszentrum Gut Herbigshagen

37115

Duderstadt

Paläon - Forschungs- und Erlebniszentrum Schöninger Speere

38364

Schöningen

RUZ Internat. Schulbauernhof Hardegsen

37181

Hardegsen

Naturerkundungsstation (NEST)

38444

Wolfsburg

phaeno gGmbH

38440

Wolfsburg

VfL-FußballWelt

38446

Wolfsburg

Gemeinnützige Landbau-Forschungsgesellschaft Hämelerwald e. V.

31275

Lehrte-Hämelerwald

Niedersächsische Lernwerkstatt für solare Energiesysteme NILS-ISFH

31860

Emmerthal

RUZ Diepholz

49448

Hüde

RUZ im Energie- und Umweltzentrum

31832

Springe-Eldagsen

RUZ Steinhuder Meer

31547

Rehburg-Loccum (OT Winzlar)

RUZ Syke

28857

Syke

RUZ Waldpädagogikzentrum Wisentgehege

31832

Springe-Eldagsen

Schulbiologiezentrum Hannover (Botanischer Schulgarten Burg, Freiluftschule Burg, Botanischer Schulgarten Linden)

30419

Hannover

Schulbiologiezentrum Hildesheim

31139

Hildesheim

Schul-LAB an der IGS Mühlenberg

30457

Hannover

Schullandheim Umweltstation Nienstedt

31848

Bad Münder / Nienstedt

Zooschule Hannover

30175

Hannover

Umweltbildungszentrum Ammerland

26160

Bad Zwischenahn

Zentrum Natur und Technik im Energie- Bildungs- und Erlebniszentrum Aurich

26607

Aurich

Regionales Umweltbildungszentrum Oldenburger Münsterland

49661

Cloppenburg

Emder Bürgerstiftung Regionales Umweltzentrum Ökowerk Emden

266725

Emden

Regionales Umweltbildungszentrum Emsland e. V. in der Historisch-Ökologischen Bildungsstätte Papenburg (HOEB)

26871

Papenburg

Regionales Umweltzentrum Schortens e. V.

26419

Schortens

Wallhecken-Umweltzentrum

26789

Leer

Regionales Umweltbildungszentrum Stadt Oldenburg

26131

Oldenburg

Regionales Umweltbildungszentrum für den Landkreis Oldenburg und die Stadt Delmenhorst

27777

Ganderkesee

Umweltstation Schullandheim Bissel

261197

Großenkneten

Regionales Umweltbildungszentrum im Museum am Schölerberg

49082

Osnabrück

Regionales Umweltbildungszentrum Noller Schlucht

49201

Dissen

Regionales Umweltbildungszentrum Osnabrücker Nordland (Lernorteverbund)

49594

Alfhausen

Lernort Technik und Natur

26386

Wilhelmshaven

NABU-Umweltpyramide Bremervörde

27432

Bremervörde

NABU Gut Sunder

29308

Winsen/Aller, OT Meißendorf

Natureum Niederelbe

21730

Balje/Neuhaus (Oste)

Freilichtmuseum am Kiekeberg

21224

Rosengarten-Ehestorf

Alfred Toepfer Akademie für Naturschutz (NNA)

29640

Schneverdingen

Serengeti-Park Hodenhagen GmbH

29693

Hodenhagen

Schulbiologisches Zentrum/SCHUBZ der Hansestadt Lüneburg

21335

Lüneburg

Biologische Station Osterholz-Scharmbeck

27711

Osterholz-Scharmbeck

2. Wie hoch sind die Eintrittspreise in den als außerschulische Lernorte anerkannten Museen, und inwieweit übernimmt das Land Niedersachsen die Eintrittspreise?

Der Eintritt ins paläon in Schöningen kostet 25 Euro pro Schulkasse. Im Museum am Schölerberg haben Kinder freien Eintritt und im Freilichtmuseum am Kiekeberg ebenfalls. Im Übrigen wird auf die Vorbemerkung der Landesregierung verwiesen.

3. Inwieweit unterstützt die Landesregierung Museen als außerschulische Lernorte, beispielsweise durch die Zuweisung von Lehrerstunden an die Museen oder die Bezuschussung von Besuchen?

Die Landesregierung unterstützt nahezu sämtliche anerkannten Lernstandorte in einer Bildung für nachhaltige Entwicklung durch die Zuweisung von Lehrerstunden zur Entwicklung der pädagogischen Angebote in den Einrichtungen. Außerdem werden die Einrichtungen an Fachtagungen beteiligt und vom Beratungssystem der Niedersächsischen Landesschulbehörde unterstützt.

Artikel-Informationen

erstellt am:
18.09.2015

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