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Vergleich der Bertelsmann Stiftung hinkt – Heiligenstadt: „Inklusionsquote in Niedersachsen längst bei 52 Prozent“

Die (heute) veröffentlichte Inklusionsstudie der Bertelsmann Stiftung attestiert Niedersachsen so viele Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf in der inklusiven Schule wie nie zuvor. Gleichzeitig kommen die Autoren der Studie zu dem Schluss, der Inklusionsanteil in Niedersachsen erreiche nur 23,3 Prozent. Die Systematik, die dieser Studie zu Grunde liegt, sei für Niedersachsen nicht geeignet und ziehe daher die falschen Schlüsse, sagt die Niedersächsische Kultusministerin Frauke Heiligenstadt. „Die Bertelsmann Stiftung vergleicht, wie hoch der Anteil der Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf an der Gesamtzahl der Schülerinnen und Schüler von Jahrgang 1-13 beträgt. In Niedersachsen wird die inklusive Schule nach und nach umgesetzt, daher sollten bei der Bewertung des Inklusionsfortschritts auch nur die Schuljahrgänge betrachtet werden, in denen der Rechtsanspruch bereits besteht.“


In Niedersachsen wird die inklusive Schule aufsteigend eingeführt: im Jahr 2013/2014 galt das Elternwahlrecht zunächst für die Jahrgänge 1 und 5, seitdem kommen jährlich zwei Jahrgänge dazu. „Der bundesweite Vergleich der Bertelsmann Stiftung, der sich im Übrigen auf zwei Jahre alte Erhebungen bezieht, hinkt und erweckt einen völlig falschen Eindruck. Wir sind in Niedersachsen schon viel weiter“, so die Ministerin. Der niedersächsische Weg, die Inklusion behutsam und schrittweise umzusetzen, werde völlig ignoriert: In den betroffenen Schuljahrgängen lag die Inklusionsquote bereits 2013/2014 bei fast 45 Prozent. Im vergangenen Schuljahr 2014/2015 besuchten in den entsprechenden Jahrgängen schon rund 52 Prozent der Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf die inklusive Schule, also deutlich mehr als die Hälfte. Heiligenstadt: „Ich bin optimistisch, dass sich dieser positive Trend fortsetzen wird. Niedersächsische Eltern wollen die inklusive Schule und die Landesregierung unterstützt ihre Einführung in den nächsten Jahren mit 1,5 Mrd. Euro, neuen Lehrerstellen und viel Know-How für unsere Schulen.“


Wichtig sei in diesem Zusammenhang auch der besondere pädagogische Ansatz in Niedersachsen, so die Ministerin. Niedersachsen habe mit 5,3 Prozent die niedrigste Quote, die beschreibt bei wie vielen Kindern ein sonderpädagogischer Unterstützungsbedarf festgestellt wird. Durch vorschulische und schulische präventive Förderung, besonders in der Grundschule durch die sonderpädagogische Grundversorgung, sei dieser Wert in Niedersachsen besonders niedrig, sagt Heiligenstadt: „Bei uns werden Kinder nicht mit einem Etikett versehen, erhalten aber dennoch die nötige Unterstützung. Das ist gelebte Inklusion.“

Logo Bildrechte: Land Niedersachsen

Artikel-Informationen

erstellt am:
03.09.2015

Ansprechpartner/in:
Sebastian Schumacher

Nds. Kultusministerium
Pressesprecher
Hans-Böckler-Allee 5
30173 Hannover
Tel: 05 11/1 20-71 48
Fax: 05 11/1 20-74 51

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