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Projekt „Teilhabe und Inklusion im Übergang Schule-Beruf in der Modellregion Lüneburg“ erfolgreich abgeschlossen - Heiligenstadt: „Der Grundstein für die inklusive Schule ist auch im berufsbildenden Bereich gelegt“

Anlässlich der (heutigen) Abschlussveranstaltung des Projektes „Teilhabe und Inklusion im Übergang Schule-Beruf in der Modellregion Lüneburg“ (TIM) hat die Niedersächsische Kultusministerin Frauke Heiligenstadt eine positive Bilanz gezogen: „In den vergangenen drei Jahren haben wir in Lüneburg, Uelzen und Rotenburg viele wertvolle und hilfreiche Erfahrungen gesammelt, die in den Inklusionsprozess an den berufsbildenden Schulen einfließen werden. An allen drei Standorten wurden Arbeitskreise, Netzwerke und Strukturen geschaffen, auf die andere Schulen künftig zurückgreifen und darauf aufbauen können“, sagte die Ministerin im Rahmen der Fachtagung „Auf dem Weg zur inklusiven Berufsbildung“ in Lüneburg. Ab dem Schuljahr 2018/2019 gilt auch in den berufsbildenden Schulen in Niedersachsen der Rechtsanspruch für die inklusive Schule.

Während der Fachtagung überreichte Heiligenstadt den drei Projektschulen symbolisch jeweils einen ‚Grundstein für Inklusion‘: „Die BBS II Lüneburg, die BBS I Uelzen und die BBS Rotenburg haben gezeigt, dass gemeinsames Lernen im Sinne der UN Konvention auch im Übergang von der Schule ins Berufsleben sehr gut umgesetzt werden kann. Nach den allgemein bildenden Schulen ist auch hier der Grundstein gelegt. Wir werden die Ergebnisse jetzt auswerten, um unter anderem auch damit in den anderen berufsbildenden die nötigen Voraussetzungen dafür schaffen. Das Ziel ist es, Jugendlichen mit Unterstützungsbedarf auch hier umfassende Teilhabe zu ermöglichen.“

Das TIM-Projekt wurde von August 2013 bis Ende Juni 2015 in der Georg-Sonnin-Schule - BBS II Lüneburg, der BBS I Uelzen und der BBS Rotenburg durchgeführt. Ziel war es, die Einführung der Inklusion im Übergang Schule-Beruf zu initiieren, erproben und zu begleiten. Außerdem sollten daraus systematisch erfahrungsgestützte Empfehlungen entwickelt werden. Verantwortlicher Projektträger ist das Institut für berufsbezogene Beratung und Weiterbildung, ibbw-consult gGmbH, in Göttingen. Das Innovationsvorhaben wurde mit Hilfe des Europäischen Sozialfonds (Förderrichtlinie „Innovative Projekte der beruflichen Aus-, Fort- und Weiterbildung“) und des Landes Niedersachsen mit insgesamt 798.900 € gefördert (598.000 € Europäischer Sozialfond/200.900 € Landesmittel).

Der Projektablauf gliederte sich in zwei Phasen: In der Vorbereitungsphase im Schuljahr 2013/2014 wurden an den drei Schulen Projektteams eingerichtet, mit denen eine systematische Herangehensweise an das Thema entwickelt wurde, um den unterschiedlichen Bedingungen und Bedarfen gerecht zu werden. An jedem Standort wurden wichtige Partner wie beispielsweise potentielle Arbeitgeber, Reha-Abteilungen oder Behindertenverbände in die Arbeit einbezogen, um vernetzte Unterstützungssysteme zu schaffen bzw. auszubauen. Auf dieser Grundlage wurden Konzepte für die Durchführung entwickelt, mit denen sich Inklusion unter verschiedenen Aspekten verwirklichen lässt. In der Umsetzungsphase im Schuljahr 2014/2015 erfolgte die Erprobung und Auswertung der erstellten Konzepte in enger Kooperation der Beteiligten. Das Projekt wurde wissenschaftlich begleitet vom Institut für Berufs- und Erwachsenenbildung der Leibniz Universität Hannover (IfBE).

In der Projektarbeit wurden praktische Erfahrungen mit der Umsetzung von Inklusion gesammelt, um davon ausgehend Empfehlungen, Beratungsangebote und Handreichungen zu erarbeiten. Die leitende Fragestellung war: „Wie kann Inklusion für Schülerinnen und Schüler sowie für Lehrkräfte sinnvoll gestaltet werden und der Übergang Schule-Beruf gelingen?“ Dabei sollten verlässliche Beratungs- und Koordinierungsgremien in Form von Bildungs- und Berufswegekonferenzen etabliert werden, um die besten Förderperspektiven für die einzelnen Jugendlichen prüfen und abstimmen zu können. Die einzelnen Ergebnisse werden unmittelbar eingehen in die Handreichung: "Handlungsoptionen für die inklusive berufsbildende Schule". Diese Handreichung wird zurzeit durch eine vom Niedersächsischen Kultusministerium einberufene Kommission erarbeitet und soll zum Sommer 2016 veröffentlicht werden.
Logo Bildrechte: Land Niedersachsen

Artikel-Informationen

erstellt am:
30.06.2015

Ansprechpartner/in:
Sebastian Schumacher

Nds. Kultusministerium
Pressesprecher
Hans-Böckler-Allee 5
30173 Hannover
Tel: 05 11/1 20-71 48
Fax: 05 11/1 20-74 51

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